Friederike Caroline Neuber
Geboren am 22.02.1697 in Reichenbach / Vogtland
Gestorben am 28.11.1760 in Laubegast
Die Tochter eines Advokaten wächst in gewalttätigen Verhältnissen auf. Nach dem Tod der Mutter flieht sie 1718 mit dem Zwickauer Schüler J. Neuber zum Theater in Weißenfels. Die »Neuberin« fällt durch die Vielseitigkeit ihres Spiels, ihr Temperament und ihre Schlagfertigkeit auf. 1727 gründet sie mit ihrem Mann eine eigene Truppe, erwirbt das sächsische Aufführungs-Privileg und spielt mit ihrer Wanderbühne in den »vorzüglichsten Städten Deutschlands«. In Leipzig wird sie von Gottsched entdeckt. Mit ihm erarbeitet Neuber eine Reform des Theaters: Es soll nicht nur unterhalten, es soll auch erziehen: Die obligatorische Figur des Hanswurst wird verbannt. 1740-41 in Russland auf Gastspielreise, vergrößert sich ihr Schuldenberg und sie muss 1743 die Truppe auflösen. Auch ein Neubeginn mit Lessings »Der Junge Gelehrte« endet im Desaster. Das bettelarme Ehepaar findet zunächst beim königlichen Leibarzt Dr. Löber in Dresden eine Bleibe. Nach dem Tod ihres Mannes nimmt sie der Bauer Georg Möhle auf. Als Neuber in größter Armut stirbt, lehnt die Kirche ein Begräbnis ab. Sie wird heimlich an der Leubener Friedhofsmauer begraben.