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Ordensträger von A bis Z

Abbildung des Ordens,

Insgesamt darf die Zahl der lebenden Ordensträger 500 nicht überschreiten. Bisher wurde der Sächsische Verdienstorden 389 Mal verliehen.

A

1989 war Peter Adler Mitbegründer einer Gruppe, deren Hauptanliegen es war, die Menschen in Radeberg und Umgebung für die Teilnahme an den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im Lande zu gewinnen. Am »Runden Tisch« des damaligen Bezirkes Dresden und in der Arbeitsgruppe »Deutsch-Deutsche Beziehungen« handelte er die demokratischen Strukturen für Sachsen und das wieder zu vereinigende Deutschland mit aus. Durch die erste frei gewählte Regierung der DDR wurde er zum Stellvertretenden Regierungsbevollmächtigten der Bezirksverwaltungsbehörde Dresden ernannt. Von 1990 bis 2004 war Adler Mitglied des Sächsischen Landtags.

Verleihung am: 13.10.2009

Als Präsident der Leipziger Niederlassung der Deutschen Telekom AG hat Herr Adloff in beispielhafter Weise den Auf- und Ausbau der Infrastruktur im Telekommunikationsbereich im gesamten Freistaat seit 1990 maßgeblich befördert. Damit entstand eines der modernsten Telekommunikationsnetze in der Welt, was nicht nur zur schnellen Verdreifachung der Festnetzanschlüsse in Sachsen sondern auch zu weiteren neuartigen und leistungsfähigen IuK-Technologien in unterschiedlichen Anwendungsbereichen führte. Der von Herrn Adloff beförderte und verantwortete rasche Aufbau der äußerst leistungsfähigen Infrastruktur war eine der wesentlichen Voraussetzungen für die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen durch die Ansiedlung moderner, zukunftsfähiger Industrien.

Verleihung am: 23.06.2003

Als Direktor des Chemnitzer Schauspielhauses prägte Hartwig Albiro den Herbst 1989 in Chemnitz entscheidend mit. Er nutzte die Bühne, um Protestresolutionen seines Ensembles gegen die Staatsmacht öffentlich zu machen. Auch im Ruhestand hat Albiro wesentlich zur Stärkung der Zivilgesellschaft in Chemnitz beigetragen. So hat er den »Bürgerverein für Chemnitz« mitgegründet und ist heute dessen Ehrenvorsitzender. Er ist einer der Initiatoren des »Chemnitzer Friedenspreises«, der jährlich Chemnitzerinnen und Chemnitzer auszeichnet, die sich aktiv gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit und für ein friedliches, tolerantes und weltoffenes Miteinander einsetzen.

Verleihung am: 13.10.2009

Prof. Dr. Michael Albrecht (72) hat sich um die Weiterentwicklung des nationalen und internationalen Krankenversorgungssystems verdient gemacht. Der erfahrene Mediziner und Manager, der seit zwei Jahrzehnten Medizinischer Vorstand und Sprecher des Universitätsklinikums Dresden ist, war maßgeblich auch am Auf- und Ausbau des Gesundheitswesens im Freistaat beteiligt. In Dresden gelang es ihm mit großem Sachverstand, Weitsicht und strategischem Geschick, die dortige Hochschulmedizin zum Wohle der Patienten zu einer weithin geschätzten und anerkannten Einrichtung für Krankenversorgung, Forschung und Lehre zu entwickeln. Prof. Albrecht verstand und versteht es, Allianzen aufzubauen, die der Entwicklung interdisziplinärer Strukturen dienen. So initiierte er innovative Zentrumsstrukturen, die bundesweit zur Blaupause für die Neuorganisation großer Krankenhäuser mit hohem Spezialisierungsgrad wurden. Beispielhaft steht dafür das Dresdner Universitäts-Krebs-Centrum, das in weniger als 20 Jahren zum Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen und damit – gemeinsam mit Heidelberg – zur ersten Adresse bei der Versorgung von Krebspatienten in Deutschland wurde. Darüber hinaus machte er sich als umsichtiger Krisenmanager in der Corona-Pandemie einen Namen. Seine Expertise war Grundlage zahlreicher politischer Entscheidungen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens.

Verleihung am: 07.06.2022

Sein Name steht für das »Meißner Friedensseminar«, das er 1975 gründete. Pfarrer Albrecht beriet und unterstützte junge Männer, die im Konflikt zwischen ihrem christlichen Glauben und der Wehrpflicht in der DDR standen. Rudolf Albrecht gehört zu den maßgeblichen Initiatoren der Friedens- und Versöhnungsarbeit in der sächsischen Evangelisch-Lutherischen Landeskirche.

Verleihung am: 13.10.2009

Jons Anders hat sich neben seiner Tätigkeit als ehrenamtlicher Bürgermeister in herausragender Weise um das Gedenken an die Opfer der Euthanasie-Verbrechen während der NS-Diktatur verdient gemacht. Mit dem Verdienstorden wird seine engagierte Arbeit beim Aufbau der Gedenkstätte Großschweidnitz gewürdigt. Diese erinnert an die mehr als 5.500 Menschen, die in der damaligen Landesanstalt gezielt ermordet wurden, an Unterernährung oder wegen mangelnder Pflege starben. Jons Anders ist eines der Gründungsmitglieder des Vereins Gedenkstätte Großschweidnitz e. V. und langjähriger Vorsitzender. 

Verleihung am: 13.05.2023

Renate Aris war nach der Friedlichen Revolution maßgeblich am Wiederaufbau der Jüdischen Gemeinde Chemnitz beteiligt, die seither vor allem durch die russisch-jüdischen Zuwanderer auf mehr als 600 Mitglieder anwuchs. Seit 20 Jahren organisiert sie auch die »Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz«. Über den Freistaat hinaus ist Renate Aris eine sehr gefragte Zeitzeugin für das jüdische Leben in Sachsen in der Zeit vor, während und nach dem Holocaust. Trotz ihres hohen Alters ist sie unermüdlich in der breiten Bildungsarbeit aktiv. Besonders geschätzt wird ihr Engagement, das sie als Verpflichtung für eine friedliche Gesellschaft sieht, vor allem an Schulen und Volkshochschulen. Renate Aris hat gemeinsam mit ihrem Bruder Heinz-Joachim Aris, der Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Sachsen ist, jeder auf seine eigene Weise den Wiederaufbau des jüdischen Lebens in Sachsen nach 1989 geprägt.

Verleihung am: 01.06.2016

Mit großem ehrenamtlichen Engagement in der Jüdischen Gemeinde zu Dresden, in der Dresdner Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, als Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden sowie im Zentralrat der Juden in Deutschland verhalf Heinz-Joachim Aris dem jüdischen Leben in Sachsen zu neuer Blüte. Er ist ein überzeugender Botschafter des weltoffenen Sachsens. In dieser Funktion wurde er in wichtige ehrenamtliche Ämter berufen, die er zum Teil bis heute bekleidet. Dazu gehörte u. a. die Mitgliedschaft im Rundfunkrat des Mitteldeutschen Rundfunks. Gemeinsam mit katholischen und evangelischen Christen etablierte Heinz-Joachim Aris im Arbeitskreis »Begegnung mit dem Judentum« den jüdisch-christlichen Dialog in Dresden. Eine wichtige Rolle spielte er beim Neubau der Dresdner Synagoge, der Synagoge in Chemnitz, dem Jüdischen Gemeindezentrum in Leipzig, sowie dem Umbau der Synagoge in Görlitz. Heinz-Joachim Aris kümmerte sich darum, dass neue Mitglieder der Jüdischen Gemeinden, die vor allem aus der ehemaligen Sowjetunion stammten, in Sachsen eine gute neue Heimat fanden. Außerordentlich ehrenswert ist sein Engagement für die Würdigung der Opfer der Diktatur des Nationalsozialismus und seine Solidarität mit allen Opfern politischer Gewaltherrschaft.

Verleihung am: 13.11.2012

Wilfried Arndt hat sich durch seinen umfangreichen Einsatz in der Kfz-Branche für soziale, wirtschaftliche und verbandspolitische Interessen des Handwerks regional und bundesweit engagiert. Als Unternehmer sicherte er Arbeitsplätze für viele Menschen in der Region Görlitz und Niesky. Die Zukunft des Handwerks war ihm immer wichtig, auch deshalb lag ihm die Aus- und Weiterbildung von qualifiziertem Handwerksnachwuchs besonders am Herzen. In seinen zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten trat Wilfried Arndt als wichtiger Gesprächspartner für Fragen und innovative Ideen im Handwerk auf. Mit seinem Wirken im Landesverband des Kfz-Gewerbes Sachsen und über 15 Jahre als Vizepräsident der Handwerkskammer Dresden setzte er sich für die Interessen dieses Handwerks ein.

Verleihung am: 05.06.2019

Henry H. Arnhold entstammt einer jüdischen Bankiersfamilie aus Dresden, die sich seit einem Jahrhundert eng mit der kulturellen Entwicklung Dresdens und einem großem Engagement für die Landeshauptstadt verbunden fühlt. Das Bankhaus »Gebrüder Arnhold« steht für Stiftungen, Kunstförderung und den Bau des Arnhold-Bades (1926). In der Zeit des Nationalsozialismus musste Henry Arnhold – wie auch andere Mitglieder seiner Familie – aus Deutschland vor den Nationalsozialisten fliehen. Dennoch ist er seit dem Jahr 1990 bis heute wieder als Mäzene für seine Geburtsstadt tätig. Seine wohltätigen Leistungen für Dresden kamen insbesondere den Staatlichen Kunstsammlungen, dem Wiederaufbau der Frauenkirche, der Synagoge wie dem jüdischen Gemeindezentrum, der Sanierung des Arnhold-Bades und der Palucca Hochschule für Tanz zu Gute. Er setzt sich auch für einen lebhaften Austausch zwischen der Technischen Universität Dresden und der New Yorker New School sowie der Etablierung der »Lisa und Heinrich Arnhold Lecture« in der Villa Salzburg (gemeinsam mit der Dresden Heritage und American Academy) ein.

Verleihung am: 19.04.2013

Herr Prof. Yadegar Asisi hat sich als Unternehmer, Hochschullehrer und Künstler große Verdienste um den Freistaat Sachsen erworben. Seine vielfältigen und herausragenden Aktivitäten zur Pflege der Erinnerungskultur und sein Engagement bei der Planung und Durchführung seiner Ausstellungen haben in hohem Maße zum Wohle und Ansehen Sachsens beigetragen. So gelang ihm mit seinem jüngsten Panoramabild DRESDEN 1945 in der sächsischen Landeshauptstadt ein wichtiger Beitrag zum Nachdenken über die von Menschen möglich gemachten Abgründe der Grausamkeit und des Wahnsinns in der Kriegsentstehung und Kriegsführung. Die Ausstellung vermittelte nachhaltig die Schrecken der Geschehnisse vor 70 Jahren und die Warnung, dass so etwas nie wieder geschehen darf, ohne dabei die Hintergründe zum Zustandekommen der Zerstörung Dresdens außer Acht zu lassen.

Verleihung am: 26.06.2015

B

Der Diplom-Ökonom Dirk Balster arbeitet seit zwei Jahrzehnten im Gesundheitswesen und hat mit seiner fachlichen Expertise mit großem persönlichem Einsatz über seine beruflichen Verpflichtungen hinaus die Kliniklandschaft in Sachsen maßgeblich mitgestaltet. Für zehn Jahre war er Geschäftsführer beim Klinikum Chemnitz, das sich unter seiner Leitung auf ein medizinisch exzellentes und gleichermaßen wirtschaftlich gesundes Niveau entwickelte. Während der Corona-Pandemie wurde Dirk Balster zum Krankenhauskoordinator für das Cluster Südwestsachsen benannt und koordinierte unter anderem die Bettenkapazitäten, Ressourcen und Verlegungen von Patienten. Auch für die politischen Entscheidungsträger in der Region war er in dieser Situation ein wichtiger Ratgeber und arbeitete maßgeblich daran mit, die Krankenhausversorgung sicherzustellen. Dirk Balster war zudem in der Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser e. V. aktiv und sorgte für die qualitätsorientierte Optimierung der stationären Versorgungsstrukturen im Klinikum Chemnitz und im Freistaat Sachsen.

Verleihung am: 05.09.2023

Dr. Ballarin ist Kunstwissenschaftler und langjähriges Vorstandsmitglied in den Chemnitzer Vereinen Neue Chemnitzer Kunsthütte und Chemnitzer Künstlerbund. Darüber hinaus ist er Direktor der Neuen Sächsischen Galerie. Seit 1990 ist es ihm gelungen, eine Sammlung zeitgenössischer sächsischer Kunst in Chemnitz aufzubauen, die inzwischen landesweite Bedeutung genießt. Dr. Ballarin wirkte 1989 im Umbruchprozess auf dem Gebiet der ehemaligen DDR mit. Auf Initiative von Dr. Ballarin wurde 1990 die Neue Chemnitzer Kunsthütte wieder ins Leben gerufen.

Verleihung am: 02.11.2000

Volker Bandmann initiierte im Herbst 1989 die Görlitzer Friedensgebete und war Gründungsmitglied des »Neuen Forums«. Am »Runden Tisch« in seiner Heimatstadt trat er maßgeblich für ein demokratisches Görlitz ein. Seit 1990 ist Volker Bandmann Mitglied des Sächsischen Landtags. Das heutige Görlitz in seiner wieder geweckten Schönheit spiegelt ein großes Stück seines Engagements wider.

Verleihung am: 13.10.2009

Herr Udo Baumbach hat sich in über 40 Jahren als Museumsdirektor auf Schloss Rochlitz auf außerordentliche Weise und mit großem Engagement für den Erhalt von Schloss Rochlitz, die Attraktivität des Schlossmuseums sowie für die Erforschung der Regionalgeschichte eingesetzt. Sein besonderes Interesse galt und gilt der wissenschaftlichen Forschung rund um Schloss Rochlitz sowie der stetigen Erweiterung des Schlossmuseums. Mit seiner aktiven Arbeit in den Bereichen Heimatforschung und Denkmalpflege unter Berücksichtigung der Belange der geschichtsträchtigen Region hat er bei den Bewohnern des Rochlitzer Landes zur Herausbildung eines positiven Heimatgefühls beigetragen. Zu seiner Selbstverständnis gehörte nicht nur der Erhalt von Schloss Rochlitz sondern auch der Erhalt des historischen Stadtbildes von Rochlitz. Schwierigkeiten bereitete neben der notorischen Materialknappheit auch die oft rücksichtslose Planung von Neubauten. Herr Baumbach sensibilisierte die Einwohner für die unverwechselbare Stadtsilhouette. Bereits kurze Zeit nach der Friedlichen Revolution wurde Rochlitz Sieger im Bundeswettbewerb 1992 – 1994 »Erhaltung des historischen Stadtraumes.«

Verleihung am: 10.01.2005

Das Eisenbahnwesen hat in Sachsen eine lange und reiche Tradition. Bereits im Jahr der Gründung des Deutschen Kaiserreiches besaß Sachsen das dichteste Eisenbahnnetz unter den deutschen Staaten. Dank der Initiative Jörg Baumgärtels konnte das Eisenbahnmuseum Dresden-Altstadt erhalten und weitergeführt werden. Gleichermaßen zeichnet er für den Erhalt und die Fortführung der Dresdner Dampflokfeste verantwortlich. Als Vorsitzender des Vereins »Interessengemeinschaft Bahnbetriebswerk Dresden-Altstadt« widmete sich Herr Baumgärtel der Bewahrung und Darstellung der technischen Eisenbahngeschichte im Raum Dresden und in Sachsen.

Verleihung am: 16.01.2006

Rosemarie Becker hat aktiv am Aufbau der »Dresdner Seniorenakademie Wissenschaft und Kunst« mitgewirkt. Ihr ist es maßgeblich zu verdanken, dass das Seniorenstudium zu einer festen Größe in Dresden geworden ist. Dank ihrer vor allem auch inhaltlichen Arbeit hat diese Institution deutschlandweit Anerkennung gefunden. Neben der intensiven ehrenamtlichen Tätigkeit trieb Frau Becker die Gründung der Stiftung »Dresdner Seniorenakademie« voran, deren Vorsitzende sie ist.

Verleihung am: 16.01.2006

Prof. Annette G. Beck-Sickinger hat mit ihrer herausragenden wissenschaftlichen Arbeit im Bereich der Peptid-Protein-Interaktionsforschung, insbesondere bei der Bekämpfung der Adipositas, maßgeblich zum hohen Ansehen des Wissenschaftsstandortes Leipzig und Sachsen beigetragen. Die Ergebnisse ihrer erfolgreichen Forschungsarbeit reichen von der Tumortherapie über die Schmerzforschung bis zur Entwicklung neuartigen Biomaterials. Das Auftreten der Adipositas ist eines der am schnellsten wachsenden Gesundheitsprobleme der westlichen Welt und einiger Schwellenländer - immer häufiger sind schon Kinder und Jugendliche betroffen. Ein besonderes Anliegen ist der Direktorin des Instituts für Biochemie an der Fakultät Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie der Universität Leipzig außerdem die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Verleihung am: 29.05.2017

Seit zwanzig Jahren engagiert sie sich neben ihrem Beruf in vielfältiger Weise ehrenhalber. Von 1990 bis 2003 war sie ehrenamtliche Geschäftsführerin im Bund Deutscher Klavierbauer e. V. Mit der Erkrankung ihres Sohnes an Leukämie im Jahr 1994 hat sie ein schwerer Schicksalsschlag getroffen. Sie pflegte und begleitete ihn bis Mai 1995 in den Tod. Ihre Erfahrungen bringt sie seit 1997 im Verein »Elternhilfe für krebskranke Kinder Leipzig« ein, wo sie bis 2007 Schatzmeisterin war. Neben Spendensammeln und Öffentlichkeitsarbeit hat sie sich immer darum bemüht, die psychosoziale Situation betroffener Eltern zu verbessern. Seit 2002 ist sie Schatzmeisterin der Peter-Escher-Stiftung für krebskranke Kinder und hat erfolgreich Spenden u. a. für kinderonkologische Forschungsprojekte des Universitätsklinikums Leipzig eingeworben.

Verleihung am: 31.05.2010

Er war Gründungsmitglied der sächsischen Architektenkammer und hatte deren Präsidentschaft bis ins Jahr 2009 inne. Zugleich war er Mitglied des Vorstands der Bundesarchitektenkammer. In diesen Funktionen hat er mit großem Einsatz den Berufsstand der Architekten landes- und bundesweit vertreten. Für die Sächsische Staatsregierung war er ein kompetenter Ansprechpartner in Fragen der Architektur und Baukultur. Ihm ist es gelungen, das öffentliche Interesse für die architektonische Wiederherstellung der deutschen und insbesondere sächsischen Baukultur nach der deutschen Einheit zu wecken. Als Lehrbeauftragter an der TU Bergakademie Freiberg hat Dr. Volker Benedix seine beruflichen Erfahrungen mehr als ein Jahrzehnt lang an junge Leute weiter gegeben.

Verleihung am: 31.05.2010

Das Architektenehepaar Susanne und Volker Berthold hat sich beruflich und ehrenamtlich für den Schutz und die Pflege sächsischer Baudenkmäler eingebracht. Seit den siebziger Jahren haben sie sich erfolgreich um die Rettung und den Wiederaufbau des Landschlosses Pirna-Zuschendorf bemüht und sind ihm bis heute als Mitglieder des Freundeskreises eng verbunden. Auch als Mitbegründer des Elbhangfestes, das seit zwanzig Jahren ein kultureller Höhepunkt des Dresdner Sommers ist, haben sie die für Sachsen typische Verbindung von Kultur, Landschaft und Architektur gefördert und vermitteln dieses ganzheitliche Denken der jungen Generation. Volker Berthold gründete zudem das Sachsenforum und den Baubund Sachsen, der später im Deutschen Werkbund Sachsen aufging.

Verleihung am: 31.05.2010

Das Architektenehepaar Susanne und Volker Berthold hat sich beruflich und ehrenamtlich für den Schutz und die Pflege sächsischer Baudenkmäler eingebracht. Seit den siebziger Jahren haben sie sich erfolgreich um die Rettung und den Wiederaufbau des Landschlosses Pirna-Zuschendorf bemüht und sind ihm bis heute als Mitglieder des Freundeskreises eng verbunden. Auch als Mitbegründer des Elbhangfestes, das seit zwanzig Jahren ein kultureller Höhepunkt des Dresdner Sommers ist, haben sie die für Sachsen typische Verbindung von Kultur, Landschaft und Architektur gefördert und vermitteln dieses ganzheitliche Denken der jungen Generation. Volker Berthold gründete zudem das Sachsenforum und den Baubund Sachsen, der später im Deutschen Werkbund Sachsen aufging.

Verleihung am: 31.05.2010

An der Seite ihres Mannes, der im Oktober 1990 Ministerpräsident des Freistaates Sachsen wurde, leistete sie ihren eigenen Beitrag zum Wiederaufbau Sachsens. In einer Vielzahl von Ehrenämtern setzte sie sich dafür ein, soziale und kulturelle Projekte zu fördern. Stets hatte sie auch ein offenes Ohr für die Anliegen von sächsischen Bürgerinnen und Bürgern und kümmerte sich um diese. Sie engagierte sich für Sklerodermie-Patienten und Schädel-Hirn-Verletzte. Für herausragende Bauprojekte, wie zum Beispiel die Dresdner Frauenkirche oder die Kirche St. Egidien in Oschatz warb sie um Hilfe und suchte nach Sponsoren. Mit der Gründung der »Ingrid Biedenkopf – Multiple Sklerose-Stiftung«, deren Stiftungskapital sie aus ihrem Privatvermögen und Spenden einbrachte, rundete sie ihr hohes soziales Engagement ab. Und so ist Ingrid Biedenkopf viel mehr als die »Landesmutter«, wie sie liebevoll von den Sächsinnen und Sachsen genannt wurde; denn ihr Engagement endete nicht, als ihr Mann aus dem Amt des Ministerpräsidenten schied. Ihr Zuspruch, ihre Fürsorge, ihre helfende Hand werden noch immer gebraucht und sind bis heute erwünscht.

Verleihung am: 19.08.2010

Die Verleihung an Ministerpräsidenten Prof. Dr. Kurt Biedenkopf erfolgte aufgrund Ziffer IX. Satz 1 der Bekanntmachung des Ministerpräsidenten über die Stiftung des Verdienstordens des Freistaates Sachsen vom 27. Oktober 1996 kraft Amtes.

Verleihung am: 27.10.1997

Gleichzeitig zu seinem Amt als Vorstandschef des Quelle-Konzerns hat Herbert Bittlinger die Arbeit der Treuhandgesellschaft aktiv begleitet. Dank seines Engagements wurden auch im Freistaat Sachsen Textilbetriebe erfolgreich privatisiert. Er übernahm in großem Maße Verantwortung für die Textilbranche, insbesondere im Freistaat Sachsen durch die ehrenamtliche Aufgabe des Beauftragten für die Sächsische Textilindustrie. Herbert Bittlinger hat als Vorsitzender von »Sachsen-Leinen e. V.« mit viel Erfolg einen Unternehmensverband aus Anbauern, Aufbereitern und Verarbeitern von sächsischem Flachs auf den Weg gebracht.

Verleihung am: 02.11.2000

Für Dieter Blaßkiewitz stand stets der Patient im Mittelpunkt: seine Behandlung, seine Genesung und sein Wohlergehen. Das galt zu DDR-Zeiten, als er für das St. Elisabeth-Krankenhaus in Leipzig Medizintechnik aus Westdeutschland beschaffte, wie auch in der Gründungszeit des Freistaates Sachsen, als er seine Erfahrungen am »Runden Tisch Gesundheit« in Leipzig bei der schwierigen Umstellung der sächsischen Krankenhäuser von gelenkter Planwirtschaft zu eigenverantwortlicher Betriebswirtschaft einbrachte. Der Patient im Mittelpunkt – dieses Motto gilt auch für seine Tätigkeit als Vorsitzender der Sächsischen Krankenhausgesellschaft. Die christliche Tradition von Hilfe und Zuwendung für Notleidende und Kranke ist für Dieter Blaßkiewitz Verpflichtung und Auftrag zugleich. In besonderer Weise engagierte er sich für den Aufbau des Hospizes »Villa Auguste« und für die Gründung des ambulanten Hospizdienstes in Leipzig.

Verleihung am: 19.05.2014

Von 1990 bis 1994 war Christian Bloch Stadtverordneter im Stadtparlament von Reichenbach und Vorsitzender des Finanzausschusses. Als die DDR am 1. März 1990 die Industrie- und Handelskammer als Organisation der gewerblichen Selbstverwaltung und der regionalen wirtschaftlichen Interessenvertretung zuließ, wurde Herr Bloch zum Präsidenten gewählt. In dieser Funktion leistete er die Vorarbeit zur Bildung der IHK Südwestsachsen Chemnitz-Plauen-Zwickau im September 1993. Herr Bloch ist seit 1999 Ehrenvorsitzender der IHK Südwestsachsen. Für ihn ist dies kein schmückender Titel, sondern Verpflichtung zur Mitarbeit.

Verleihung am: 19.03.2002

Fast vierzig Jahre lang unterrichtete Ilse Blochwitz als Geographielehrerin an der Polytechnischen Oberschule Großerkmannsdorf und am Humboldt-Gymnasium in Radeberg. Parallel dazu begeisterte sie auch außerhalb des Unterrichts Kinder und Jugendliche für Heimatkunde, Geschichte sowie für den Schutz von Natur und Umwelt. Als Vorsitzende des Heimatvereins organisierte sie die monatliche »Heimatstube« und leistete einen wertvollen Beitrag zur Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Heimatort. Sie engagierte sich besonders für die Ortsgestaltung, den Aufbau der Ortschronik und die jährlichen Umwelttage. Zu Ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten zählen auch die Durchführung von Ausstellungen, Vortragsreihen und Museumstage in der Heimatstube sowie der Bau- und die Pflege von Wander- und Schutzhütten, die Beschilderung von Wanderwegen und ihr Engagement für den Umweltschutz.

Verleihung am: 13.11.2012

Pfarrer Blumenstein hat in Uhyst seine Gemeindekirche geöffnet für die Reisenden auf der Autobahn zwischen Dresden und Görlitz/Bautzen. Mit diesem geistlichen Angebot der »Autobahnkirche« gibt das Gotteshaus die Möglichkeit für Besinnung und Ruhe. Damit belebt der Pfarrer alte Traditon der »Wegkirche« an der »Hohen Straße«, dem Fernhandelsweg nach Kiew, und setzte so ein Zeichen dafür, wie lebendig Geschichte sein kann, wenn man sich auf ihre Inhalte besinnt.

Verleihung am: 20.07.1998

Mit 32 Jahren übernahm Frau Prof. Dr. Blumenthal aufgrund ihres hervorragenden wissenschaftlichen Rufs die kommissarische Leitung des Ägyptologischen Instituts der Universität Leipzig. 1976 wurde ihr die Leitung des Wissenschaftsbereiches Ägyptologie/Ägyptisches Museum an gleichnamiger Universität übertragen. 1986 wurde sie zur ordentlichen Professorin ernannt und 1992 zur Professorin nach neuem Recht berufen. Seit 1992 ist Elke Blumenthal Direktorin des Ägyptologischen Instituts und Leiterin des Ägyptischen Museums.

Verleihung am: 02.12.1998

In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Krankenversiche-rungs AG (DKV) hat Dr. Boetius das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden mit einem Betrag in Höhe von fünf Millionen DM unterstützt. Die DKV ist der Hauptsponsor des Deutschen Hygiene-Museums. Sein Engagement ermöglichte dem Museum eine Steigerung der Qualität der Museumsarbeit im Hinblick auf beachtete Sonderausstellungen, Fachtagungen, die Verleihung eines Medienpreises sowie Vortrags- und Diskussionsver-anstaltungen. Die durch das Sponsoring mögliche ambitionierte Museumsarbeit wurde Deutschland weit wahrgenommen und somit auch zu einem Markenzeichen der Landeshauptstadt Dresden.

Verleihung am: 23.06.2003

Dr. Ulrike Böhm (56) engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für den Opferschutz insbesondere bei häuslicher und sexualisierter Gewalt. Mit ihrem großen Einsatz leistet sie wertvollen Rat und Hilfe auch in der Prävention. Dr. Ulrike Böhm ist Initiatorin der 2012 gegründeten Leipziger Gewaltopferambulanz. Dabei handelt es sich um ein sachsenweit einmaliges Projekt in Kooperation mit dem Leipziger Elisabeth-Krankenhaus. Opfer von häuslicher Gewalt, Opfer von Vergewaltigungen sind wegen der Schwere der Tat häufig nicht in der Lage, sofort Anzeige zu erstatten. Sie können dies dank der Opferambulanz, die frühzeitig anonym und vertraulich Beweise sichert, später jederzeit nachholen - und dann auch beweisen. Darüber hinaus engagiert sie sich seit mehr als 15 Jahren ehrenamtlich im Verein Frauen für Frauen e. V. Leipzig. Ziel des Vereins ist es, Gewalt gegen Frauen aufzudecken und zu bekämpfen. Auch im Netzwerk gegen häusliche Gewalt und Stalking wirkt sie mit. Zudem ist sie Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des 2018 gegründeten Leipziger Vereins Hilfe gegen Gewalt in der Pflege e.V., der Menschen berät, die Unterstützung und Begleitung bei Konflikten und Gewalt in der Pflege benötigen.

Verleihung am: 06.07.2021

In der Zeit nach der Wiedervereinigung war es für Hans-Peter Bohrig eine Selbstverständ-lichkeit, sich für seine Heimatstadt einzusetzen. Die einstige Industriestadt Pirna, die in ihrer Altbausubstanz mit Schloss Sonnenstein zu verfallen drohte, brauchte seinen Enthusiasmus, um die richtigen Weichen zu stellen. In der Zeit von 1991 bis 2001 engagierte sich Hans-Peter Bohrig als Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister mit ganzer Kraft für die Sanierung seiner Geburtsstadt. Beim Wiederaufbau von Schloss Sonnenstein setzte er sich mit Nachdruck dafür ein, dass die Gedenkstätte für die Euthanasieopfer die ihr gebührende Beachtung bekam. Die Verbindung der Gedenkstätte mit der in unmittelbarer Nachbarschaft angrenzenden Behindertenwerkstatt der AWO-Sonnenstein gGmbH ist eine gelungene Verbindung von Mahnung und Erinnerung an die schmerzvoll nachwirkenden Gräueltaten des Hitlerfaschismus. Als im Jahr 2002 Pirna durch das Jahrhunderthochwasser katastrophal in Mitleidenschaft gezogen wurde, stand der sich eigentlich im Ruhestand befindende Oberbürgermeister sofort bereit, um die Bürgerinnen und Bürger seiner Stadt bei der Überwindung der verheerenden Schäden zu unterstützen. Besondere Aufmerksamkeit schenkte er der Beräumung des schwer betroffenen Evangelischen Kinderhauses Pirna. Mit viel Kraft und Leidenschaft widmete sich Hans-Peter Bohrig der Sanierung der historisch wertvollen Pirnaer Stadtkirche St. Marien, die 1546 als imposante spätgotische Hallenkirche erbaut wurde. Als Vorsitzender des Fördervereins gelang ihm unter hohem persönlichen Einsatz das Einwerben von Spenden, die der Kirchengemeinde für die umfassende Innensanierung zur Verfügung gestellt werden konnten. Viele seiner ideenreichen Aktionen trugen dazu bei, dass St. Marien zu großen Teilen restauriert ist und heute den Einwohnern und Gästen der Stadt Pirna als Ort des Besinnens und Innehaltens offen steht.

Verleihung am: 01.03.2012

Paul Bojack wird für sein langjähriges kulturelles Engagement und für sein Lebenswerk als Maler mit dem Sächsischen Verdienstorden ausgezeichnet. Nach dem Krieg nahm er Mal- und Zeichenunterricht an der Volkshochschule Freiberg und war Gründungsmitglied des Mal- und Zeichenzirkels der Bergakademie, indem er über Jahrzehnte ehrenamtlich mitwirkte. Herr Bojack begleitete viele junge Menschen auf ihrem Weg der künstlerischen Ausbildung und gehörte folgerichtig 1991 zu den Mitbegründern des Freiberger Kunstvereins. Mehr als 40 Jahre lang gestaltete er die Jahreslosungen der evangelischen Kirchengemeinden. In großformatigen Linolschnitten schuf er Bilder aus dem Alten und Neuen Testament. Diese wurden jährlich in Postkartengröße innerhalb von ganz Deutschland verschickt. Sie galten als ein Signal aus dem Osten Deutschlands und als ein Bindeglied im Geiste zwischen den Christen in Ost- und Westdeutschland.

Verleihung am: 16.01.2006

Die Entwicklung von Städten und Gemeinden in Ostdeutschland hing nach der Friedlichen Revolution entscheidend vom Einsatz engagierter Bürgerinnen und Bürger ab. Dr. Günter Bormann hat sich durch langjähriges ehrenamtliches politisches Engagement in der großen Kreisstadt Glauchau seit der Friedlichen Revolution hervorragende Verdienste erworben. Über 14 Jahre war er als ehrenamtlicher Glauchauer Stadtrat tätig und bekleidete herausgehobene Funktionen. So war Herr Dr. Bormann Vorsitzender einer Stadtratsfraktion, Präsident der Stadtverordnetenversammlung und ehrenamtlicher Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Sein engagiertes Wirken im gesellschaftlichen Leben der Stadt Glauchau trug maßgeblich dazu bei, dass auf kommunaler Ebene demokratische Verhältnisse einziehen und entwickelt werden konnten.

Verleihung am: 16.01.2006

 

1976 und 1980 wurde Dr. Martin Böttger nach der Teilnahme an Maidemonstrationen mit einem selbstgefertigten Transparent vom Ministerium für Staatssicherheit »zugeführt« und im September 1983 wegen »versuchter Teilnahme an einer Menschenkette zum Weltfriedenstag« verhaftet. Dr. Martin Böttger war 1985 Mitbegründer der Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM), deren Arbeitsgruppe »Menschenrechte und Justiz« er leitete. Ebenfalls gehörte er zu den Mitbegründern des »Neuen Forums« und »Bündnisses 90« in Karl-Marx-Stadt. 1990 war er Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer. Von 1990 bis 1994 war er Abgeordneter des Sächsischen Landtages. Seit 2001 ist Böttger Leiter der Chemnitzer Außenstelle der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.

Verleihung am: 13.10.2009

1945 gründete Dr. Böttrich mit Gleichgesinnten die CDU in Chemnitz. In der Folgezeit übte er öffentlich Kritik an den Blockparteien. Er wurde nicht zuletzt wegen seiner unangepassten Meinung von der evangelischen Kirche Chemnitz gebeten, als Stadt- und Bezirksrat für das Gesundheitswesen zu fungieren. In dieser Tätigkeit half er Menschen, die wegen ihrer familiären Herkunft Schwierigkeiten hatten, zu einem Studium an einer Universität zugelassen zu werden. Nach der Friedlichen Revolution wurde er in der Politik und ärztlichen Standes- und Berufsorganisationen aktiv. So war er Mitglied der Landesärztekammer Sachsen und in der 1. und 2. Legislaturperiode Abgeordneter und Alterspräsident im sächsischen Landtag.

Verleihung am: 02.11.2000

Herrn Braungardt ist es gelungen, als Geschäftsführer die Firma KOBRA Formen GmbH in Lengenfeld/Vogtland zu einem der erfolgreichsten Unternehmen und modernsten Produktionsstandorte der Region zu entwickeln. Mit seinem Engagement hat er mit seinen 250 Mitarbeitern einen Weltmarktführer aufgebaut und zur existenziellen Sicherheit der Region des sächsischen Vogtlandes und der Gemeinde Lengenfeld beigetragen. Sein Wirken in der Region geht weit über einen »normalen« unternehmerischen Einsatz hinaus. Er unterstützt finanziell Vereine und die Durchführung von Veranstaltungen auf sozialem, kulturellem und sportlichem Gebiet.

Verleihung am: 22.11.2007

Herman Brede hat mit der Überlassung einer größeren Anzahl von Medaillen und Münzen wesentlich zur Bereicherung des Fundus an Kunst- und Kulturschätzen der TU Bergakademie Freiberg beigetragen. Diese kulturellen Gaben präsentieren über 400 Jahre sächsische Geschichte und sind ein überaus wertvoller Beleg für die über 300jährige Geschichte der Bergakademie. Die Brede-Sammlung ergänzt in hervorragender Weise die bereits vorhandenen Sammlungen wie die wertvolle Münz- und Medaillensammlung aus dem Nachlass Abraham Gottlob Werners (1749–1817).

Verleihung am: 01.06.2016

Dr. Hans Brenner (94) hat mit seinen Recherchen und Veröffentlichungen zur NS-Diktatur einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der sächsischen Geschichte und gegen das Vergessen geleistet. 2006 startete er gemeinsam mit einer von ihm koordinierten 50-köpfigen Gruppe von ehrenamtlichen Historikerinnen und Historikern die Recherchen. Ausgewertet wurden unzählige Publikationen und Zeitzeugenberichte, zugleich sichteten sie Material aus mehreren Archiven. Im Ergebnis erschien 2018 das gut 600 Seiten umfassende Werk »NS-Terror und Verfolgung in Sachsen – Von den frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen«. Die Arbeit ist Ausgangspunkt für weitere Publikationen. Zudem ist sie ein wichtiges Dokument gerade auch für die historisch-politische Bildung. Hervorzuheben ist auch das Engagement von Dr. Brenner für die deutsch-jüdische Aussöhnung. Mehrere Menschen aus Sachsen wurden auf Grundlage seiner Forschung von Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern ausgezeichnet, weil sie während der NS-Zeit Juden versteckt hatten.

Verleihung am: 06.07.2021

Frau Brenner hat das Terrorregime der Nationalsozialisten als Jüdin erlebt und erlitten. Die Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945 hat ihre Deportation ins Todeslager verhinderte und so hat sie überleben können. Ihre Erlebnisse hat sie in einem Buch festgehalten. Immer wieder wird sie zu Veranstaltungen eingeladen, um aus diesem zu lesen und Vorträge zu halten. In Schulen und an anderen öffentlichen Orten hält sie als Zeitzeugin die Erinnerung wach. Sie hat ihr Wissen über die verfolgten Dresdner Juden in Fernsehdokumentationen publik gemacht und mitgeholfen, jüdische Opfer zu identifizieren. Persönliche Dokumente aus jener Zeit wie den Deportationsbefehl hat sie den Stadtmuseum und dem Militärhistorischen Museum in Dresden zur Verfügung gestellt. Mit ihren vielfältigen Aktivitäten als Zeitzeugin erinnert Henny Brenner an die Gefahren, die unserer Demokratie von verblendeten und verbrecherischen Ideologen drohen.

Verleihung am: 19.05.2014

Oberlandeskirchenrat i.R. Harald Bretschneider (78) war zu DDR-Zeiten als evangelisch-lutherischer Landesjugendpfarrer Sachsens besonders aktiv in der Friedens-, Umwelt und Menschenrechtsbewegung. Bekannt wurde er auch als Initiator der im Herbst 1980 entwickelten Jugend-Aktionen »Schwerter zu Pflugscharen« und »Frieden schaffen ohne Waffen« sowie der ersten Friedensdekade der DDR. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven kirchlichen Dienst engagiert er sich weiterhin in der Friedensarbeit und als wichtiger Zeitzeuge der Friedlichen Revolution.

Seit ihrer Gründung engagiert er sich für die Bürgerstiftung Dresden und übernahm zudem 2019 den Vorsitz der Gesellschaft zur Förderung einer Gedenkstätte für die Sophienkirche e.V. Zu einem ganz besonderen ehrenamtlichen Projekt ist für ihn der Aufbau des »DenkRaums Sophienkirche« am ehemaligen Standort der Busmannkapelle geworden. Er soll nach Bretschneiders Überzeugung ein lebendiger Ort der Auseinandersetzung mit der Geschichte sein und zugleich dem generationsübergreifenden Austausch und der Versöhnung dienen. Er gehört als fünftes Nagelkreuzzentrum in Dresden zur weltweiten Nagelkreuzgemeinschaft und steht beispielhaft für die Tatkraft und außergewöhnliche Lebensleistung von Harald Bretschneider.

Verleihung am: 02.07.2021

Eine nachhaltige Umweltpolitik ist für Fritz Brickwedde eine Lebensaufgabe. Als Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) setzte er sich seit Beginn der 1990er Jahre für die ostdeutschen Länder und insbesondere Sachsen ein. Davon profitiert der Freistaat im Bereich Umwelt- und Naturschutz noch heute. Für mittelständische Unternehmen war er wichtiger Ansprechpartner zu Fragen einer umweltschonenden Produktion. Der Erhalt von Kulturdenkmälern (z. B. Muskauer Park, Kloster St. Marienthal) und Großschutzgebieten (z.B. Nationalpark Sächsische Schweiz) spielten für ihn eine große Rolle. Für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche sammelte er als Vorsitzender des Osnabrücker Fördervereins privat über eine halbe Million Euro. Die DBU förderte in Sachsen über 1.000 Projekte mit mehr als 185 Millionen Euro um die Menschen für ein umweltbewusstes Handeln langfristig zu sensibilisieren.

Verleihung am: 05.06.2019

Karla Brümmer setzt sich seit Anfang der 1990er Jahre in beispielhafter Weise für Menschen ein, die an Multipler Sklerose erkrankt sind. Seit 1991 ist sie Mitglied der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft im Landesverband Sachsen. Seither leitet sie ehrenamtlich eine Selbsthilfegruppe in Chemnitz und setzt sich für die Betroffenen ein – stets optimistisch, kämpferisch, voller neuer Ideen und anderen Mut machend. Karla Brümmer, selbst von der Krankheit betroffen, gründete verschiedene Therapiegruppen, war als Leiterin von Gesprächskreisen tätig und organisiert mehrmals im Jahr Aktivitäten und kulturelle Veranstaltungen. Auch setzte sie sich immer wieder für in finanzielle Notlagen geratene Erkrankte ein. Durch ihr großes Engagement - auch als stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes - hat sie wesentlich dazu beigetragen, eine breite Öffentlichkeit über die Krankheit zu informieren.

Verleihung am: 16.10.2020

Der Diplomingenieur und Manager Dr. Günter Bruntsch hat sich in den letzten Jahrzehnten mit seinem Engagement um die Entwicklung der Wirtschaft im Freistaat Sachsen verdient gemacht. Ab Mitte der 1980er Jahre war er Direktor des Kombinatsbetriebes Komplette Chemieanlagen Dresden und initiierte 1990 noch vor der Wiedervereinigung das deutsch-deutsche Joint Venture mit der Linde AG. Er überführte den DDR Betrieb in die freie Marktwirtschaft und übernahm von 1990 bis 2009 die Geschäftsführung der Linde-KCA-Dresden GmbH. Dadurch sicherte er Arbeitsplätze und den Standort Dresden, für dessen Erhalt er sich auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und nach seiner Pensionierung weiter einsetzte. Dr. Bruntsch vereint auf sich zudem zahlreiche ehrenamtliche Funktionen – beispielsweise als Präsident der IHK Dresden, als Präsident des Industrieclubs Sachsen e. V. und als Aufsichtsratsmitglied der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH. Durch dieses Engagement konnten wirtschaftliche sowie wissenschaftliche Potentiale Sachsens gefördert und ein Dialog zwischen Politik und Wirtschaft hergestellt werden.

Verleihung am: 05.09.2023

Der Wissenschaftler, Forscher, Techniker und Lehrer setzte sich während seiner Zeit als Universitätsprofessor und Leiter des Lehrstuhls für elektrische Antriebstechnik und Antriebsmittel bedingungslos zum Wohle der Universität Chemnitz und seiner Studenten ein. Sein Prototyp des „Elektrobarkas“ steht heute im Industriemuseum Chemnitz und kann dort bewundert werden. Nach seiner Emeritierung gründete er mit 65 Jahren das Unternehmen Elektrische Automatisierungs- und Antriebstechnik GmbH Chemnitz. Als erfolgreicher Unternehmer und Nachwuchsförderer trägt er ganz maßgeblich zum guten Ruf des Industrie- und Technikstandortes Chemnitz bei. Unter den wechselnden gesellschaftlichen Bedingungen hat er über Jahrzehnte kontinuierlich seinen Erfindergeist, seine Motivation und Freude an der technischen Entwicklung in Ergebnisse umgesetzt und für die Praxis nutzbar gemacht.

Verleihung am: 19.08.2010

Die Liebe zur Kunst ist den aus Verleger-, Kunst- und Buchhändlerfamilien entstammenden Eheleuten in die Wiege gelegt worden. So knüpften sie an die bereits seit dem 19. Jahrhundert bestehenden Familien- und Stiftertraditionen an, als ihnen nach dem Fall der Mauer dazu wieder Gelegenheit gegeben war. Zunächst gab es im Museum der bildenden Künste Leipzig die Ausstellung „Corot bis Monet“ mit einem Teil ihrer bedeutenden Privatsammlung der französischen Malerei, Plastiken und Skulpturen. Anlässlich der Eröffnung des Museumsneubaus vermachten sie diesem 41 Kunstwerke, darunter 29 Gemälde der französischen Malerei-Schule von Barbizon. Später folgte die umfangreiche Schenkung von 434 Bänden für die kunstwissenschaftliche Bibliothek. Nur ganz wenige deutsche Museen verfügen heute über vergleichbare Sammlerbestände, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Darin liegt das besondere Verdienst des Ehepaares Bühler-Brockhaus.

Verleihung am: 19.08.2010

Die Liebe zur Kunst ist den aus Verleger-, Kunst- und Buchhändlerfamilien entstammenden Eheleuten in die Wiege gelegt worden. So knüpften sie an die bereits seit dem 19. Jahrhundert bestehenden Familien- und Stiftertraditionen an, als ihnen nach dem Fall der Mauer dazu wieder Gelegenheit gegeben war. Zunächst gab es im Museum der bildenden Künste Leipzig die Ausstellung „Corot bis Monet“ mit einem Teil ihrer bedeutenden Privatsammlung der französischen Malerei, Plastiken und Skulpturen. Anlässlich der Eröffnung des Museumsneubaus vermachten sie diesem 41 Kunstwerke, darunter 29 Gemälde der französischen Malerei-Schule von Barbizon. Später folgte die umfangreiche Schenkung von 434 Bänden für die kunstwissenschaftliche Bibliothek. Nur ganz wenige deutsche Museen verfügen heute über vergleichbare Sammlerbestände, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Darin liegt das besondere Verdienst des Ehepaares Bühler-Brockhaus.

Verleihung am: 19.08.2010

Hartmut Bunsen engagiert sich seit vielen Jahren mit großem Enthusiasmus und Erfolg für die Interessen des sächsischen Mittelstandes. Er ist der Sprecher der Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlin und Präsident des Unternehmerverbandes Sachsen e.V. Seit vielen Jahren unterstützt er ehrenamtlich den Sport in Sachsen sowie das soziale Miteinander. So ist er Mitglied der Kulturstiftung Leipzig, unterstützt die Kulturpaten und den Olympiastützpunkt Leipzig e.V., fördert Projekte zur Integration von Behinderten im Arbeitsprozess, zur Eingliederung von älteren Arbeitnehmern, der Verbesserung von Karrierechancen von Frauen und der erfolgreichen Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Besonders wichtig ist ihm auch die Unterstützung für das Kinderhospiz »Bärenherz« in Leipzig.

Verleihung am: 01.06.2016

Eberhard Burger hat sich in beeindruckender Weise um den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Stadt Dresden und im Freistaat Sachsen verdient gemacht. Als Baudirektor übernahm er die Verantwortung für ein weltweit einmaliges und gleichzeitig besonders anspruchsvolles und kompliziertes Bauvorhaben der Denkmalpflege. Dank seines großen Einsatzes während des gesamten Baugeschehens ist es gelungen, dass das Gotteshaus wie geplant im Jahr 2005, 60 Jahre nach seiner Zerstörung, wieder geweiht werden konnte. Sein Wissen gibt Eberhard Burger an die nachfolgenden Generationen von Bauleuten weiter. Obwohl eigentlich bereits im Ruhestand, bringt er sich als Stiftungsrat und Mitglied im Bauausschuss weiter für „seine“ Kirche ein. Darüber hinaus wirkt er als Domherr im Domkapitel am Dom St. Marien zu Wurzen und engagiert sich für die Sanierung des Palais im Großen Garten in Dresden.

Verleihung am: 29.05.2017

Dr. Michael Burgkhardt hat sich um den Aufbau eines leistungsfähigen Rettungsdienstes in Sachsen und um Verbesserungen in der Notfallmedizin verdient gemacht. Er arbeitete bis 1990 in der Poliklinik Leipzig-Ost, danach als Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Leipzig und ab 1993 als praktischer Arzt in seiner eigenen Praxis. 1990 gründete er den Ausschuss Notfall- und Katastrophenmedizin der Sächsischen Landesärztekammer und übernahm bis 2019 dessen Vorsitz. Er war an der Gründung der »Arbeitsgemeinschaft Sächsischer Notärzte«, dem Leipziger Kriseninterventionsteam sowie dem Ärzteverband zu Leipzig beteiligt. Mit Leidenschaft und Sachverstand kümmerte er sich um die Ausbildung von Notärzten in Sachsen. So setzte er sich für den Aufbau, die Konzeption und Durchführung von Kursen für Ärzte der Rettungsdienste und der Notfallmedizin sowie in die Ausbildung von Notfall- und Rettungssanitätern ein. Während der Friedlichen Revolution ging er für Demokratie und Freiheit in Leipzig auf die Straße und wies auf die massiven Probleme im DDR-Gesundheitswesen hin. Zwischen 1990 und 2014 war er kommunalpolitisch in Leipzig im Stadtparlament aktiv und leitete hier unter anderem den Stasi-Untersuchungsausschuss.

Verleihung am: 07.06.2022

C

Herr Staatssekretär a. D. Dr. Karl-Heinz Carl hat sich durch sein außerordentliches Engagement beim Aufbau des Freistaates Sachsen sowie als Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung »Fürst-Pückler-Park Bad Muskau« herausragende Verdienste um den Freistaat Sachsen und seine Bevölkerung erworben, die die Verleihung des Verdienstordens des Freistaates Sachsen rechtfertigen. Er trug, zusammen mit seinem polnischen Partner, Herrn Prof. Dr. Andrzej Michalowski, maßgeblich dazu bei, dass der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau zu beiden Seiten der Neiße, in Polen und Deutschland, wieder zu einem prachtvollen Gesamtensemble ganz im Sinne des Pücklerschen Parkkonzeptes wiederauferstand.

Verleihung am: 27.04.2007

Der Ofensetzer Jürgen Cieslak engagiert sich seit mehr als drei Jahrzehnten ehrenamtlich gegen den Abriss und für die Erhaltung von Umgebindehäusern. Um seinem Anliegen Nachdruck zu verleihen, gründete er innerhalb der Gesellschaft für Denkmalpflege in der DDR einen Bezirksfachausschuss »Volksbauweise«. Ende der 80er Jahre organisierte er auch eine Reihe von Wanderausstellungen zu diesem Thema. Nach der Friedlichen Revolution gründete er den »Sächsischen Verein für Volksbauweise« mit dem Ziel, die traditionelle Bauweise in Sachsen zu pflegen. Dabei rettete er mit eigenen Mitteln zwei dieser vom Abriss bedrohten Umgebindehäuser. Als der Landkreis Löbau-Zittau sich als Umgebindehausland positionierte, beriet ihn Herr Cieslak bei der Ausgestaltung des Konzepts. Besonders die Einbeziehung der polnischen und tschechischen Nachbarregionen zur Denkmalpflege dieser Bauwerke geht auf ihn zurück. Darüber hinaus hat sich Jürgen Cieslak in seiner politischen und kirchlichen Gemeinde Seifhennersdorf in zahlreichen Ehrenämtern herausragend engagiert.

Verleihung am: 19.05.2014

Professor Cotta gehört zu den angesehensten Ordinarien für Orthopädie in Deutschland. Bereits zu DDR-Zeiten hat er als Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg Kontakte zur Orthopädie an der Medizinischen Akademie Dresden aufgenommen. Professor Cotta hat sich in einem nicht ungefährlichen Einsatz für den Austausch wissenschaftlicher Ideen und Erfahrungen über die Grenzen in Deutschland hinweg eingesetzt. Unmittelbar nach der Grenzöffnung reiste er sofort nach Dresden, um den bestehenden Kontakt für eine zielgerichtete Hilfe und Unterstützung in Form von Fachliteratur und Ausbildungsförderung sowie kostenfreien Hospitationen zu nutzen. Um darüber hinaus einen ständigen wissenschaftlichen und klinischen Gedanken- und Erfahrungsaustausch zu ermöglichen, initiierte er Symposien und Workshops.

Verleihung am: 11.08.2003

Matthias Czech war 1990 Initiator und Gründungsmitglied des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Ortsverband Neustadt und ist seit 1992 dessen Vorsitzender. Seit Gründung der Sächsischen Landesärztekammer 1990 ist er gewähltes Mitglied im notfallmedizinischen Ausschuss, bestelltes Mitglied der Prüfungskommission für Notärzte und Leitende Notärzte sowie Mandatsträger der Landesärztekammer. Seit 2007 ist er Vorsitzender des ASB Landesvorstandes Sachsen. Er trägt die Verantwortung für 14 Orts-, Kreis- und Regionalverbände im Freistaat. Unter seinem Vorsitz entwickelte sich der Landesverband zu einer verlässlichen und starken Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation. Als hauptberuflicher ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin der Asklepios-ASB Klinik Radeberg half Matthias Czech am Loyola-Gymnasium in Prizren im Kosovo gemeinsam mit dem ASB Ortsverband Neustadt beim Aufbau eines Schulsanitätsdienstes. Der Landes- und Ortsverband sind seit 2009 Mitglied im Trägerverein des Loyola-Gymnasiums. Seit September 2012 erlernen drei Absolventen dieser Schule eine Ausbildung in der Alten- sowie Krankenpflege beim ASB bzw. in der Klinik Radeberg. Matthias Czech ist das Wohlergehen von Menschen in weniger privilegierten Teilen der Welt ein wichtiges Anliegen.

Verleihung am: 13.11.2012

Marius Czuba, Vizedirektor des Nationalen Instituts für Kulturelles Erbe Polens, setzt sich für die Pflege, Restaurierung und Entwicklung des polnischen Teils der UNESCO-Welterbe-Stätte Muskauer Park ein. Mit hohem fachlichen Können und konstruktiv gestalterischen Ideen bereichert er die Arbeit des Stiftungsrates der »Stiftung Fürst-Pückler-Park Bad Muskau«, für den er den offiziellen Sitz Polens inne hat. Die immer weiter vorangehenden Restaurierungsfortschritte im östlichen wie westlichen Teil des Parks sind seit Jahren Symbol für die vertrauensvollen Kooperationen der Partner und das freundschaftliche Verhältnis zwischen den Menschen in Polen und Sachsen. Der Park genießt heute eine immense grenzüberschreitende touristische Aufwertung und macht Sachsen und Polen um ein herausragendes Kulturobjekt reicher.

Verleihung am: 11.09.2018

D

Durch seine innovativen Beiträge auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet hat er sich hervorragende Verdienste erworben. Er gründete die Daetz-Stiftung mit dem »Daetz-Zentrum Lichtenstein«, eine Einrichtung zur Präsentation internationaler Schnitzkunst aus vier Kontinenten, die über die Grenzen der Region und des Freistaates Sachsen hinaus bekannt wurde. Die Daetz-Stiftung stärkt mit allen Vorhaben den Ort Lichtenstein und damit das Ansehen Westsachsens. Um die Interessen der hiesigen Holzschnitzer zu bündeln, hat Peter Günter Daetz die Gründung der Holzbildhauerinnung initiiert. In Flöha gründete er 1992 das Forschungszentrum Mittelsachsen (FZM), in dem zunächst 120 Naturwissenschaftler, Ingenieure und Techniker über Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen eine neue Beschäftigung fanden.

Verleihung am: 12.10.2001

 

Der Orgeldenkmalpfleger Herr Dr. Ulrich Dähnert war zwischen 1950 und 1980 für das damalige Institut für Denkmalpflege der DDR mit der Erforschung historischer Orgeln in Sachsen beschäftigt. Er engagierte sich auch unter materiell schwierigen Bedingungen als Orgel-Denkmalpfleger. Damit trug er in erheblichen Umfang zum Erhalt historischer Instrumente bei. Zugleich wirkte er mit seinem Lebenswerk auf viele Menschen identitätsstiftend.

Verleihung am: 30.03.1998

Als Ausländerbeauftragte des Sächsischen Landtages hat sich Friederike de Haas für eine Politik der Zuwanderung und deren Förderung maßgeblich eingesetzt. Sie hatte die humanitären Anliegen von Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund im Blick. Zugleich war ihr stets bewusst, welche große Bedeutung die Zuwanderung für die Gesellschaft hat. Mit Überzeugungskraft vermittelte sie die möglichen Zukunftschancen, die in der Integration ausländischer Mitbürger liegen. Ihr ist es zu verdanken, dass die Einbürgerung in Sachsen erstmalig in Deutschland mit einem festlichen Akt begangen wurde. Mit diesem Schritt wird angemessen zum Ausdruck gebracht, dass der Freistaat Sachsen Menschen anderer Herkunft einlädt und willkommen heißt. Diesem Beispiel sind zwischenzeitlich andere Bundesländer gefolgt. Friederike de Haas hat als Sächsische Ausländerbeauftragte über Jahre nachdrücklich die Bildung einer Härtefallkommission gefordert. Als erste Vorsitzende der neu gegründeten Sächsischen Härtefallkommission prägte sie maßgeblich die inhaltlichen Zielstellungen und trug damit wesentlich zur hohen Wertschätzung der Arbeit dieses Gremiums bei. Als Landesvorsitzende der Senioren Union Sachsen engagiert sich Friederike de Haas aktiv für unsere älteren Menschen. Über viele Jahre hinweg war sie Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Als Vorsitzende des Kuratoriums des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung e. V. an der Technischen Universität Dresden setzte sich Friederike de Haas mit tiefer innerer Überzeugung und persönlicher Souveränität für wissenschaftliche Freiheit und Autonomie ein.

Verleihung am: 01.03.2012

Herr Decker hat 1990 bei der Neugründung des Landessportbunds Sachsen mitgewirkt und mitgeholfen, demokratische Strukturen im sächsischen Sport aufzubauen. Als erster Präsident des Landessportbunds hat er die Entwicklung des Breiten- und Spitzensports in Sachsen entscheidend geprägt. Auch heute noch kümmert er sich als Ehrenpräsident um die Weiterentwicklung des Sports, zum Beispiel durch Aus- und Fortbildung der haupt- und ehrenamtlichen Führungskräfte. Darauf kommt es auch im Umgang mit dem Rechtsextremismus an, genauso wie auf gute Vorbilder. Herr Decker ist als ehemaliger Spitzensportler, Weltmeister und Olympiasieger im Rudern eine herausragende Persönlichkeit. Er steht authentisch für die Werte des Sports wie Leistungswillen, Wettbewerbsgeist, Fairness und Kameradschaft. Er engagiert sich zudem seit Jahren für eine gute sportliche Infrastruktur in der Region. Genannt seien die Sportschule Werdau und der Sportpark Rabenberg, der inzwischen bundsweites Renommee als Trainingszentrum erlangt hat. Diese modernen Sportanlagen sind eine wichtige Voraussetzung, damit der Vereinssport attraktiv bleibt. Und damit es insbesondere gelingt, Jugendliche in die Sportvereine zu holen, weg von der Straße.

Verleihung am: 30.01.2012

Der Schriftsteller Dr. h. c. Friedrich Dieckmann ist Mitglied des Sächsischen Kultursenats und berät in diesem Rahmen die sächsische Staatsregierung in kulturpolitischen Fragen. Als Mitglied des Kulturrats wirkte er auch auf die Entstehung der Sächsischen Akademie der Künste hin. Seit deren Gründung 1996 engagiert sich Friedrich Dieckmann aktiv in der Akademie und leitet hier als Moderator viele Veranstaltungen.

Verleihung am: 22.11.2007

Peter Dierich war Mitglied einer Umweltgruppe, die als erste in der DDR ein illegales Informationsblatt herausgab. Das Blatt klärte über die Ursachen der Umweltverschmutzung im so genannten »Schwarzen Dreieck« Zittau-Turow- Liberec auf. Peter Dierich war Mitbegründer des Neuen Forums Zwickau und maßgeblich an den ersten Friedensgebeten in der Johanniskirche Zittau beteiligt. Er war Abgeordneter der ersten freien Volkskammer. Von 1990 bis 1994 war er Mitglied des Sächsischen Landtags.

Verleihung am: 13.10.2009

Prof. Dr. Andreas Dietz (59) entwickelte die Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Leipzig als Ärztlicher Direktor zu einem national und international bekannten Zentrum für HNO-Heilkunde und zum anerkannten HNO-Tumorzentrum. Zu den von ihm erfolgreich realisierten Projekten gehört auch das gemeinsam mit Prof. Michael Fuchs gegründete Cochlea-Implantat-Zentrum Leipzig. Babys, die gehörlos auf die Welt kommen, können dort in den ersten Monaten Elektroden in die Hörschnecke eingesetzt werden, mit denen sie dann hören und sprechen lernen können. Die Einrichtung arbeitet eng mit der Landesschule mit dem Förderschwerpunkt Hören, dem Förderzentrum Samuel Heinicke zusammen. Von 2005 an war Prof. Dietz zudem viele Jahre als ärztlicher Berater des Deutschen Verbandes für Kehlkopfoperierte und Kehlkopflose e.V. tätig, einer Selbsthilfevereinigung von Patienten nach Kehlkopfkrebsbehandlung. Seit 2016 ist er Sprecher des überregionalen Tumornetzwerk Leipzig e. V., Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Tumorzentren und hat den Vorsitz im Beirat der Sächsischen Krebsgesellschaft inne. In einer Band, die auch bei Charity–Veranstaltungen auftritt, sorgt er am Schlagzeug für den richtigen Takt.

Verleihung am: 07.06.2022

Maritha Dittmer (66) trieb klug und beherzt den Aufbau einer starken kommunalen Selbstverwaltung in Sachsen voran. Als langjährige Geschäftsführerin und Präsidialmitglied des Sächsischen Städte- und Gemeindetages vertrat sie nach der Wiedergründung des Freistaates mit viel Verhandlungsgeschick die Positionen der Städte und Gemeinden. Sie galt als wichtiges Scharnier und kompetente Mittlerin zwischen Kommunen, Wirtschaft und Landespolitik. So half sie in den 90er Jahren dabei, eine neue demokratische Kultur zu ermöglichen und die kommunale Selbstverwaltung aufzubauen. Ihrem Engagement ist auch die Entstehung des Europabüros der sächsischen Kommunen in Brüssel zu verdanken. Darüber hinaus hat sie an der Gründung verschiedener kommunaler Institutionen mitgewirkt – darunter die Sächsische Anstalt für kommunale Datenverarbeitung. Zudem hat sie als Geschäftsführerin der kommunalen Beteiligungsgesellschaften die Entstehung des Regionalversorgers enviaM geprägt und für eine starke kommunale Verankerung gesorgt. Besonders am Herzen lag ihr dabei ein auf die Bedürfnisse kleiner Vereine zugeschnittenes Sponsoring.

Verleihung am: 07.06.2022

Nach fast vier Jahrzehnten als Inhaber eines Dachdeckerbetriebs und Vorsitzender der Einkaufs- und Liefergenossenschaft des Dachdeckerhandwerks wurde er im Oktober 1990 zum ersten Vorsitzenden des Landesinnungsverbandes der Dachdecker in Sachsen gewählt. Zugleich war er Mitglied im Hauptvorstand des Zentralverbandes des Dachdeckerhandwerks. Seit 2002 ist er Präsident der Handwerkskammer Dresden. Er baute die neue berufsständische Handwerksorganisation in Sachsen mit auf und vertrat auf Bundesebene die Interessen des ostdeutschen Handwerks. 1999 errichtete der Verband auf seine Initiative hin in Bad Schlema das damals modernste Ausbildungszentrum für das Dachdeckerhandwerk in Deutschland. Die Handwerkskammer Dresden führte unter seiner Regie als erste in Deutschland berufsbegleitende Bachelor-Studiengänge für Handwerker ein. Er hält zudem engen Kontakt zu den Handwerksorganisationen im benachbarten Polen.

Verleihung am: 31.05.2010

Herr Prof. Dr. Dittrich erwarb sich seine Verdienste unmittelbar nach der Friedlichen Revolution im Spätherbst 1989, als er sich in herausragender Weise ehrenamtlich für die sächsische Ärzteschaft engagierte. Er baute die Sächsische Landesärztekammer auf und wurde im Mai 1991 zu deren erstem Präsidenten gewählt. Unter seiner Präsidentschaft wurden die Strukturen der Sächsischen Ärztekammer vervollständigt und die Sächsische Ärzteverordnung begründet. Er wirkte am Sächsischen Heilberufe-Kammergesetz mit und machte weiterführende Vorschläge zur Verbesserung des Sächsischen Gesundheitswesens.

Verleihung am: 05.06.2000

Nach der Friedlichen Revolution waren die Voraussetzungen für Messen in Leipzig, dem ältesten Messeplatz der Welt, fast vollständig entfallen. Leipzig war im internationalen Messewettbewerb fast unbedeutend geworden. In den Jahren des Wirkens von Werner Dornscheidt konnte sich die Stadt als Messeplatz in der Welt wieder neu positionieren und sich zu einem stabilen Faktor in der Region entwickeln. Trotz des hart umkämpften Marktes gelang es ihm, große internationale Messen wie z. B. Automobil International, Baufach oder das Weltcupturnier im Reitspringen in Leipzig zu verankern. Unter Zurückstellung eigener Interessen übte Herr Dornscheidt zahlreiche Ehrenämter aus. Auch nach seinem Ausscheiden als Geschäftsführer der Messe Leipzig führt er sein ehrenamtliches Engagement fort.

Verleihung am: 16.01.2006

Prof. Dr. Kurt Drescher ist einer der Pioniere sächsischer Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik. Er hat sich auch in Zeiten der SED-Diktatur im Falle von politischer oder anderer Gefahr jederzeit vor Mitarbeiter gestellt und sie Kraft seiner Autorität geschützt. Sein fachliches Wissen und seine auf Mitarbeiter und auf wissenschaftlichen Nachwuchs ausstrahlende Persönlichkeit waren unter anderem ausschlaggebend dafür, dass Prof. Drescher parallel zu seiner anspruchsvollen Industrietätigkeit nach Zwischenstationen zum Ordentlichen Professor für die Technologie Elektronischer Bauelemente nach Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) berufen wurde. Prof. Kurt Drescher fühlt sich der weiteren Konsolidierung der Mikroeletronik im Freistaat Sachsen auch für die weitere Zukunft verpflichtet. So hat er sich als Mitinitiator für die mittlerweile vollzogene Gründung eines Vereins Silicon Saxony e. V. eingesetzt.

Verleihung am: 19.03.2002

Kunst und Musik – das ist die große Leidenschaft von Elvira Dreßen. Ihr Engagement reichte von der Förderung der kulturellen Vielfalt in Sachsen bis zur Vertiefung der deutsch-israelischen Beziehungen im musikalischen Bereich. 1980 gehörte Elvira Dreßen zum Ensemble des Deutschen Nationaltheaters Weimar und sang parallel als Gast an der Deutschen Staatsoper Berlin. Um den Fortbestand der Musikkultur zu sichern, gründete sie 2012 die »Internationale Sächsische Sängerakademie Schloss Hartenfels«. Elvira Dreßen bereicherte die Kultur im ländlichen Raum durch eigens organisierte Veranstaltungen oder die Unterstützung von hiesigen Musikeinrichtungen. Hinzu kommen zahlreiche ehrenamtliche Aktivitäten wie beispielsweise ihr Einsatz bei der Wiederaufführung der Oper »Dafne« von Heinrich Schütz.

Verleihung am: 05.06.2019

Frau Renate Drucker war Professorin für Historische Hilfswissenschaften an der Universität Leipzig. Sie erhält den Verdienstorden des Freistaates Sachsen, weil sie maßgeblich den Grundstein zur Erforschung des für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung der Stadt Leipzig bedeutsamen jüdischen Teils der Bevölkerung sowie des unwiederbringlichen Verlusts für die Stadt durch dessen Vernichtung gelegt hat.

Verleihung am: 27.10.1997

Als Direktor der Städtischen Museen Zittau von 1990 bis 2006 hat Dr. Lothar Volker Dudeck mit dem Großen und dem Kleinen Zittauer Fastentuch ein in Europa einmaliges Kulturgut ans Licht der Öffentlichkeit geholt. Mit der dauerhaften Präsentation der Fastentücher hat er die kulturelle und touristische Anziehungskraft der Stadt Zittau und der Region Oberlausitz deutlich erhöht. Ein weiterer großer kulturpolischer Erfolg für den Freistaat Sachsen gelang Herrn Dr. Dudeck mit der im Jahr 2002 gezeigten Ausstellung »Welt – Macht – Geist. Das Haus Habsburg und die Oberlausitz 1526-1935«.

Verleihung am: 22.11.2007

Michel-Eric Dufeil hat sich in der EU-Kommission in der Generaldirektion Regionalpolitik in besonderer Weise für die Belange der ostdeutschen Länder und insbesondere den Freistaat eingesetzt. Somit hat er maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung Sachsens und zum Zusammenwachsen Europas beigetragen. Beteiligt war der Franzose unter anderem an der Aufstellung und Koordinierung der EU-Regionalentwicklungsprogramme. Zugleich ging es ihm immer darum, in vertrauensvoller Weise die in Brüssel getroffenen Entscheidungen zu erklären und nach praktikablen Lösungen zu suchen – häufig direkt vor Ort. Nach der Hochwasserkatastrophe 2002, die in Sachsen besonders schwere Schäden angerichtet hatte, sorgte er mit dafür, dass EU-Gelder für den Wiederaufbau rasch genehmigt wurden. Zudem setzte er sich dafür ein, dass der Hochwasserschutz in späteren Förderprogrammen eine größere Rolle spielt.

Verleihung am: 29.05.2017

Wolfgang Dünnbier, Steinmetzmeister und Bauingenieur, hat sich auf handwerklichem Gebiet hervorragende Verdienste um den Freistaat Sachsen und seine Bevölkerung erworben, die die Verleihung des Verdienstordens des Freistaates Sachsen rechtfertigen. Wolfgang Dünnbier steht für die sprichwörtliche Qualitätsarbeit und für die Innovations-fähigkeit der sächsischen Handwerker und Unternehmer. Vor allem die Arbeiten am Dom von Halberstadt würdigten die deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Bundesinnung der Steinmetzen und Bildhauer sowie der auf dem Gebiet der Denkmalpflege führende Fachverlag Ebener mit der erstmaligen Verleihung des Peter-Parler-Preises an Wolfgang Dünnbier.

Verleihung am: 19.03.2002

Rafał Dutkiewicz war von 2002 bis 2018 Stadtpräsident von Breslau. In dieser Funktion setzte er sich außerordentlich für ein harmonisches Zusammenleben von Polen und Deutschen in einem vereinten Europa ein. Sein Wirken zeichnet sich durch seine sensible aber auch kritische stets an den historischen Ereignissen orientierte Auseinandersetzung mit der Geschichte der Stadt aus. Die seit 60 Jahren bestehende Partnerschaft zwischen Breslau und Dresden förderte er durch eine lebendige Gestaltung für die Menschen beider Städte. Er setzte sich besonders für Kooperationen in den für Niederschlesien und Sachsen wichtigen Bereichen wie Technologie, Forschung und Energie ein. Rafał Dutkiewicz gründete das Breslauer Akademische Zentrum mit dem Ziel, alle Breslauer Universitäten und Hochschulen mit denen in Sachsen kooperativ zu vernetzen. Das Wissenschaftsnetzwerk »WRoclaw-concept« nach dem Sächsischen Vorbild »DRESDEN-concept« geht auch auf seine Initiative zurück.

Verleihung am: 05.06.2019

E

Prof. Dr. Eckert ist Historiker und Politikwissenschaftler und war von 2001 bis 2015 Direktor des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig. In seiner beruflichen und privaten Forschungstätigkeit befasste er sich insbesondere mit der Aufarbeitung der Friedlichen Revolution in Sachsen sowie der Aufklärung und dem Gedenken an die Geschichte der SED-Diktatur. Ihm ist es zu verdanken, dass der Begriff der »Friedlichen Revolution« Eingang in die politische Semantik fand. Zudem war es ihm wichtig, die Erkenntnisse seiner Arbeit einem breiten Publikum zugänglich zu machen und die Bürgerinnen und Bürger zur Reflexion zu ermutigen. Auch seine Arbeit in zahlreichen Bei- und Stiftungsräten sowie Expertenkommissionen und sein Wirken an verschiedenen Erinnerungsorten bestätigen sein großes ehrenamtliches Engagement. So leistete Prof. Dr. Eckert einen unschätzbaren Beitrag für den erfolgreichen Weg der 1996 ins Leben gerufenen Initiativgruppe »Geschlossener Jugendwerkhof Torgau e. V. (GJWH Torgau). Für diese entwickelte er ein umfangreiches Konzept für die Struktur, Funktions- und Arbeitsweise der Gedenkstätte GJWH Torgau, das zugleich als Grundlage für die neue Dauerausstellung dienen sollte.

Verleihung am: 17.10.2020

Herr Dr. Harald Eggers ist als Geschäftsführer der damaligen Siemens Microelectronic Center Technologies, heute Infineon, verantwortlich für den raschen Aufbau des Halbleiterwerkes Dresden. Damit wurde der Grundstein für die Entwicklung Dresdens zum High-Tech und Microelektronic Standort gelegt. Für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Sachsens war dies neben dem Automobilbau der zweite wichtige Motor von nicht hoch genug einzuschätzender Bedeutung. Mit außergewöhnlichem Engagement setze er sich darüber hinaus für die Forschung in Sachsen durch die Vergabe von Diplomarbeiten und vor allem Forschungsaufträgen an sächsische Hochschulen ein. Die Einrichtung des Stiftungslehrstuhls für Physik an der Technischen Universität Dresden geht auf seine Initiative zurück. Des gleichen erfreuen sich Berufsschulen und Gymnasien dank seiner zahlreicher Spenden einer modernen Ausstattung mit Computer-Lehrmitteln. Das Schülerrechenzentrum in Dresden hätte ohne seine großzügige Hilfe nicht eingerichtet werden können.

Verleihung am: 29.11.2004

Heinz Eggert hat sich vor, während und nach der Friedlichen Revolution für Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit stark gemacht. Zu DDR-Zeiten rückte er wegen seines kritischen Verhaltens gegenüber den Machthabern ins Visier der Stasi. In der Wendezeit engagierte er sich dann als Mitglied des Neuen Forums und des Runden Tischs. Bereits nach den ersten freien Wahlen wurde Heinz Eggert zum Landrat in Zittau berufen, später holte ihn Kurt Biedenkopf als Innenminister in die neue Landesregierung. Besonders wichtig war ihm in der Zeit die Verfolgung extremistischer Gewalt und die Bekämpfung der »Neuen Rechten«. Seit dem Ende seiner Amtszeit als Innenminister mischt er sich immer wieder in die politischen Debatten ein. Ein Herzensanliegen ist ihm zudem die Unterstützung der Deutsch-Tschechischen Jugend- und Kulturarbeit. Als Sterbebegleiter im Hospiz Herrenhut bringt er seit 2010 überdies ehrenamtlich seine Fähigkeiten als Theologe ein und steht Sterbenden und deren Angehörigen zur Seite.

Verleihung am: 01.06.2016

Professor Reinhard Erfurth hat sich seit der ersten Stunde des wiedervereinigten Deutsch-lands mit großem Engagement für den Berufsstand der Ingenieure eingebracht. Mit seinem Namen und seiner Kompetenz verbindet sich die Entstehung der Ingenieurkammer Sachsen Als Präsident hat Professor Erfurth diese Kammer über acht Jahre repräsentiert und in der Bundesingenieurkammer mit viel Einsatz vertreten. Seit jeher setzte er sich über seine berufliche und ehrenamtliche Tätigkeit für den Ingenieurnachwuchs und dessen Ausbildung in Sachsen ein. Im Jahr 2000 wurde er auf Grund hoher fachlicher Qualifikation zum Professor für Industriebau und Baumanagement an die Technische Universität Chemnitz berufen. Als Honorarprofessor gelingt es Ihm, den Studenten das erforderliche komplexe Denken, Planen sowie Leiten und Vernetzen vieler Spezialgebiete nahe zu bringen.

Verleihung am: 23.06.2003

Der Orgelbau hat in Sachsen eine lange und hoch entwickelte Tradition. Ingeborg Eule hat sich um die Fortführung dieser Tradition hervorragende Verdienste erworben. Als Betriebsinhaberin der Herrmann Eule-Orgelbau erlebte sie nach dem frühen Tod des Mannes 1972 die Enteignung der Firma. 1990 wurde ihrem Antrag auf Reprivatisierung stattgegeben. In der Folgezeit sanierte und modernisierte sie das Unternehmen nach dem neuesten Stand ohne staatliche Fördermittel. Entsprechend des traditionell guten Rufes der Firma Eule-Orgelbau führte Frau Eule die Firma fachlich zu neuem Weltniveau. Neben ihrem mehr als tagesfüllenden Engagement für die Firma ist sie ehrenamtlich tätig. Maßgeblich wirkte sie beispielsweise an der Einrichtung des Lausitzer Musiksommers mit. Zu erwähnen ist ferner, dass es Frau Eule gegen den Widerstand staatlicher Stellen gelungen ist, vor der Sprengung der Leipziger Universitätskirche Teile der Universitätsorgel auszubauen und sie so vor der Zerstörung zu bewahren. Dank ihrer Unterstützung ist die Taucherkirche in Bautzen, ein ebenso altes wie hervorragendes Kulturdenkmal, jetzt außen und innen renoviert.

Verleihung am: 16.01.2006

Werner Eyßer ist eine Unternehmerpersönlichkeit, die mit großem persönlichen Einsatz für unser Gemeinwesen aktiv ist. So engagierte er sich im Ehrenamt im »Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Sachsen e.V.« - zwischen 2006 und 2018 als Präsident des Vereins. Mit Kreativität und Elan setzte er sich unter anderem für die Landesgartenschauen in Sachsen und verschiedene Wettbewerbe ein. Der Berufsnachwuchs liegt Herrn Eyßer besonders am Herzen. So trieb er die Einführung eines neuen Ausbildungsmodells gemeinsam mit der HTW Dresden voran und kümmert sich um die Ausrichtung von Freisprechungsfeiern. Bei der Hochwasserkatastrophe 2002, von der sein Unternehmen selbst betroffen war, organisierte er gleichwohl umfangreiche Hilfe für andere. Ehrenamtlich ist er unter anderem in einem Feuerwehrverein tätig und unterstützt einen Bürgerverein, der einem vom Verfall bedrohten Freibad zu neuem Glanz verhilft. Hinzu kommt Sponsoring für mehrere Sportvereine in der Region.

Verleihung am: 16.10.2020

F

Als Unternehmer hat sich Michael Federmann große Verdienste um den Wirtschafts- und Hochtechnologiestandort Freiberg im Freistaat Sachsen erworben. Durch die Gründung der Freiberger Compound Materials GmbH wurde die gesamte Region wirtschaftlich gestärkt. Das Unternehmen war auch das erste israelische Produktionsunternehmen in Europa überhaupt und gilt als wichtige Säule für den Mikroelektronikstandort Sachsen. Außerdem engagiert er sich ehrenamtlich für eine gute deutsch-israelische Zusammenarbeit. So hat er den Neubau der Synagogen in Dresden und Chemnitz unterstützt, die Städtepartnerschaft zwischen Freiberg und Ness-Ziona in Israel mitbegründet und der TU Bergakademie Freiberg ein Studienprogramm gestiftet, das den wissenschaftlichen Austausch junger Wissenschaftler zwischen Deutschland und Israel fördert.

Verleihung am: 26.06.2015

Manfred Feiler bewahrte sich mit großer Aufrichtigkeit und Standhaftigkeit während der beiden Diktaturen des vergangenen Jahrhunderts sein künstlerisches Schaffen. Er erwarb sich damit außerordentliche Verdienste um die sächsische Kunst und die demokratische Entwicklung in seiner Heimat. Sehr früh fand er zur Malerei, wurde aber lange Zeit in ihrer Ausübung eingeschränkt. Trotz aller Widrigkeiten gründete er nach Ende des Zweiten Weltkrieges gemeinsam mit seiner Frau den Kulturbund in Plauen. Heute gelten er und seine Kunst als »Botschafter des Vogtlands«. Auch sein künstlerisches Schaffen in der DDR war von großen Schwierigkeiten begleitet: 1961 wurde er als »prowestlicher Schmierfink« diffamiert und ins gesellschaftliche Aus gestellt. Die öffentliche Anerkennung in Deutschland, Europa und auch Amerika wurde ihm erst nach der Friedlichen Revolution zuteil. Das Werk Manfred Feilers ist eine Art ungefilterter »Zeitenspiegel« seines Lebens. Sein künstlerisches Wissen und seine Lebenserfahrungen gab er gern an die junge Generation weiter.

Verleihung am: 13.11.2012

Er ist Unternehmer aus Leidenschaft. Als solcher hat Bodo Finger die Chancen erkannt, die sich in den 1990er Jahren in Sachsen boten. Aus Nordrhein-Westfahlen kommend, übernahm der gebürtige Leipziger die traditionsreiche Chemnitzer Zahnradfabrik. Mittels Neubau im Chemnitzer Ortsteil Grüna sicherte er nicht nur Arbeitsplätze, sondern schaffte dank konsequenter Spezialisierung und Internationalisierung neue. Der erfolgreiche Kampf für die Beibehaltung der 38-Stunden-Woche in der sächsischen Metall- und Elektroindustrie im Jahr 2003 gehört ebenso zu seinem Wirken wie sein Engagement für die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte. Mit seiner ganzen Kraft hat er sich für die Entwicklung des Standortes Sachsen eingesetzt. In diesem Zusammenhang widmet sich Bodo Finger auch so wichtigen aktuellen Fragen, wie der demographischen Entwicklung - mit dem daraus folgenden Fachkräftebedarf für die sächsische Wirtschaft - aktiv entgegengewirkt werden kann. Bodo Finger ist seit 1995 Vorstandsmitglied und seit 2003 Präsident des Verbandes der Sächsischen Metall- und Elektroindustrie. Seit 2007 hat er zudem die Präsidentschaft der Vereinigung der sächsischen Wirtschaft, der Landesvertretung von BDA und BDI, inne. Damit ist er eine wichtige Stimme der sächsischen und deutschen Wirtschaft. Als Hochschulrat der Technischen Universität Chemnitz, Beiratsmitglied der Sächsischen Aufbaubank und Vorsitzender der 2010 gegründeten Andreas-Schubert-Stiftung in Dresden liegen Bodo Finger die Förderung von Forschung und Technologie sowie die Ausbildung des Fachkräftenachwuchses am Herzen. Mit seinem außergewöhnlichen Einsatz für den Erhalt der sächsischen Schmalspurbahnen unterstützt er Industriedenkmale, die gleichzeitig ein Magnet für den Tourismus in Sachsen sind.

Verleihung am: 01.03.2012

Heidemarie Fischer setzt sich seit langem in der Gleichstellungs-, Kinder- und Jugend- sowie Seniorenarbeit in Sachsen hoch engagiert ein. Sie ist Mitbegründerin des Vereins Deutscher Frauenring Oberlausitz e. V. und seit 2005 Vorsitzende des Deutschen Frauenrings Landesverband Sachsen e.V. Hier machte sie sich besonders für die Chancengleichheit von Frauen stark. Durch viele Projekte gab sie arbeitslosen Frauen in der Region eine Perspektive und vermittelte ihnen in schweren Zeiten neuen Lebensmut. Mit ihrer ausgeprägten sozialen Ader unterstützte Heidemarie Fischer den Aufbau von Familienzentren und Seniorenbegegnungsstätten, außerdem hilft sie seit Jahren bei der Betreuung von Asylbewerbern. Als Vermittlerin ihrer sozialen Lebenshaltung ist sie ein Vorbild für unser gesellschaftliches Denken und Handeln. In ihrer Heimatgemeinde ist sie als Gemeinderätin tätig.

Verleihung am: 05.06.2019

Als langjähriger Geschäftsführer der Freiberger Compound Materials GmbH (FCM) hat Dr. Tilo Flade die Entwicklung Freibergs zu einem weltweit führenden Standort im Bereich Halbleitermaterialien maßgeblich mitgeprägt. Er hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Halbleiterindustrie in Freiberg konzentriert wurde und nach 1990 die einzige europäische Galliumarsenid-Produktionsstätte in Sachsen entstanden ist. Die Entwicklung der FCM zu einem Weltmarktführer ist sehr eng mit den Leistungen von Herrn Dr. Flade verbunden. Auch die Aktivitäten des Unternehmens für die Region Freiberg, insbesondere für den Ausbau des Forschungsstandortes und der TU Bergakademie Freiberg, tragen die Handschrift von Dr. Tilo Flade.

Verleihung am: 22.11.2007

Herrn Dr. Flade kommt ein großer Verdienst bei der Wiederbegründung des traditionsreichen, volkskundlich bedeutenden und künstlerisch herausragenden Schnitzhandwerkes des Erzgebirges nach dem Zweiten Weltkrieg zu. Mehr als 50 Jahren hatte er die erzgebirgische Spielzeug- und Holzkunstproduktion entscheidend mit geprägt. Dr. Flade vermittelte seine Kenntnisse weiter, indem er Handwerker und Formgestalter ausgebildet hat, die ihrerseits wiederum anerkannte und viel beachtete Arbeiten hervorbrachten. Außerdem geht auf seine Initiative und Tatkraft die Gründung der Interessenvertretung »Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V.« zurück.

Verleihung am: 12.09.2000

Sein Herz hat nie aufgehört, für seine Heimatstadt Leipzig zu schlagen. Der in Leipzig geborene und nach der Wiedervereinigung ins elterliche Anwesen zurückgekehrte emeritierte Professor blickt auf eine langjährige Tätigkeit in Wissenschaft, Technik und Wirtschaft zurück. In bewundernswerter Weise und mit viel privatem Engagement nutzte er seine guten Kontakte in höchste Wirtschaftskreise zugunsten einer gezielten Nachwuchsförderung in ingenieurtechnischen Berufen. Mit der »GaraGe« gründete er in Leipzig ein Kommunikations- und Kompetenzzentrum, in dem Kinder und Jugendliche gemeinsam die Grundlagen und Zusammenhänge von moderner Technik, Wirtschaft und Arbeit erfahren und erleben können. Bis heute organisiert er europäische Jugendtreffen für Luft-, Raumfahrt und Verkehr sowie Fliegertreffen im Dreiländereck Polen, Tschechien und Sachsen.

Verleihung am: 19.08.2010

Herr Dr. Freiherr Loeffelholz von Colberg hat als geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Jürgen-Ponto-Stiftung sofort nach der Friedlichen Revolution die Initiative ergriffen, eine Kulturstiftung der Dresdner Bank für Dresden zu errichten. Durch sein persönliches Engagement hat die Stiftung sehr schnell an Profil gewonnen und einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung und Erhaltung der sächsischen Kulturlandschaft erbracht. Beispiele dafür sind: der Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche, Projektförderung für die Sächsische Staatskapelle, der Wiederaufbau und die Restaurierung des Societätstheaters in Dresden und die Förderung der Dresdner Sinfoniker. Außerdem hat er als Mitglied des Kuratoriums der Kulturstiftung der Länder und als stellvertretender Vorsitzender der Mitgliederversammlung von Inter Nationes in Bonn für sächsische Künstler gewirkt.

Verleihung am: 05.06.2000

Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg entstammt der Familie von Sternburg, deren Ahnherr, Maximilian Speck, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine der erlesensten Privatsammlungen internationaler Malerei zusammentrug. Er verfügte, dass nach seinem Tode die Kunstsammlung an die Stadt Leipzig zu übergeben sei. Diesem Anliegen nahm sich nach der Friedlichen Revolution Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg an und als Ergebnis seiner Bemühungen ist in Leipzig eine bedeutende Stiftungsgründung unterzeichnet worden. Die Maximilian Speck von Sternburg-Stiftung überlässt dem Leipziger Museum 207 Bilder, 700 Graphiken und eine Kunstbibliothek als Dauerleihgabe.

Verleihung am: 25.03.2002

Angela D. Friederici ist Gründungsdirektorin und Wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. Die national und international anerkannte Linguistin, Psychologin und Hirnforscherin trug mit ihrer herausragenden wissenschaftlichen Forschungsarbeit dazu bei, dass die Institution heute Weltrang hat. Während ihrer über 20-jährigen herausragenden wissenschaftlichen Arbeit in der Neuropsychologie, insbesondere bei der Verarbeitung von Informationen, die das Gehirn bzw. Nervensystem durch Sprache und Spracherwerb erhält, hat sie Wegweisendes geleistet. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie entwickelte sie einen Frühtest zur Diagnose der Lese-Rechtschreibschwäche, mit dem Ziel einer erfolgreichen Therapie im Vorschulalter.

Verleihung am: 11.09.2018

Die medizinische Versorgung und Betreuung kranker Menschen ist nicht nur der Beruf von Renate Frühauf, sondern auch ihre Berufung. Auf dem einstigen Rittergut Gamig gründete sie die Betreuungseinrichtung »Gut Gamig e. V. Rehabilitations- und Begegnungsstätten« mit höchsten therapeutischen und medizinischen Standards, die besonderen Bedürfnissen von kranken und behinderten Menschen entsprechen. Als anerkannte Rehabilitationseinrichtung genießt das Gut Gamig einen sehr guten Ruf in den Fachgebieten Ergotherapie, Heilpädagogik und Psychologie. Mit ihrem ehrenamtlichen Wirken auch außerhalb ihres Berufs war Renate Frühauf eine wichtige Stütze und Ansprechpartnerin in der Krankenpflege. Durch den Bau von Wohn- und Werkstätten sowie Arbeits- und Beschäftigungsplätzen für psychisch behinderte Menschen schenkte sie vielen ein neues Zuhause.

Verleihung am: 05.06.2019

Durch die aufwendige Sanierung von Schloss Milkel in der Oberlausitz hat Hermann Fuchs sich in besonderer Weise für die Förderung von Kultur im ländlichen Raum eingesetzt. Der ehemalige Geschäftsführer des Fontän Marketing Einkaufsverbandes arbeitete für mehr als zwei Jahrzehnte an der denkmalgerechten Wiederherstellung der barocken Gesamtanlage. Dabei griff er auf private finanzielle Mittel, seinen Sachverstand als gelernter Gärtner sowie das eigene handwerkliche Geschick zurück und rettete so das historische Architekturobjekt samt Parkanlage vor dem Verfall. Da Hermann Fuchs das Schloss seit Abschluss der Sanierung der Allgemeinheit für verschiedenste Projekte zur Verfügung stellt, ist es ein Ort für Kultur, Miteinander und Begegnung im ländlichen Raum geworden. Neben Tagungen finden in diesem kulturellen Zentrum der Oberlausitz heute auch Trauungen oder das Kammermusikfest statt.

Verleihung am: 05.09.2023

Als Gründer und Direktor des Dresdner Max-Planck-Instituts für die Physik komplexer Systeme hat sich Professor Peter Fulde Verdienste um den Wissenschafts- und Forschungsstandort Dresden und damit um Sachsen erworben. Das Institut hat sich unter seiner Leitung in der internationalen Fachwelt einen exzellenten Ruf erarbeitet. Dank seiner neuartigen und modernen Struktur gelingt es dem Institut, internationale Spitzenwissenschaftler nach Dresden zu locken, neue Forschungsrichtungen zu erschließen und den wissenschaftlichen Nachwuchs schneller als bisher mit den sich rasch entwickelnden Forschungsgebieten vertraut zu machen. In dem vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst einberufenen Forschungsrat hat Professor Fulde vier Jahre lang mitgewirkt und dazu beigetragen, die Forschungslandschaft zu konsolidieren und die Projektförderung effizienter zu gestalten.

Verleihung am: 15.01.2007

Herr Funk richtete schon 1989 an der 132. Grundschule im Dresdner Neubaugebiet Gorbitz die Heimatstube »Friedrich August Leßke« ein, um insbesondere für den Schulunterricht die Heimatgeschichte des Plauenschen Grundes, die unter den Plattenbauten von Gorbitz verlorenzugehen drohte, zu dokumentieren und erlebbar zu machen. Er weckte bei Schülern und in der Gorbitzer Öffentlichkeit - fast alle Einwohner sind ja Zugezogene im Neubaugebiet - großes Interesse für lokale Geschichte. An seiner Schule entstand eine Interessengemeinschaft Heimatgeschichte, vor allem aus Hortkindern. Außerdem ist er weit über seine (ehemalige) Schule hinaus ein geschätzter Ratgeber in heimatgeschichtlichen Fragen.

Verleihung am: 20.07.1998

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Klingenthal - allein der Name ist ihm Berufung für sein Tun und Handeln in seiner Heimatstadt. Sein zielstrebiges Wirken bereits vor, während und nach der friedlichen Revolution diente dem Ansehen seiner Stadt, dem Erhalt des „Internationalen Akkordeonwettbewerbs Klingenthal“, dessen Weiterführung und -entwicklung. Er knüpfte enge und dauerhafte Kontakte zu bedeutenden Akkordeonisten in vielen Ländern der Welt. Er genießt in der internationalen Fachwelt hohes Ansehen, das ihm bereits verschiedene internationale Preise einbrachte. Geschickt verbindet er die Interessen der traditionsreichen Handzuginstrumentenmacherei mit den jährlichen Musiktagen. Als Mitgründer des Heimatmuseums Klingenthal setzt er sich für die Pflege der Geschichte seiner Stadt ein, bei der es nicht allein um den Musikinstrumentenbau, sondern auch um den sehr erfolgreichen Wintersport geht.

Verleihung am: 19.08.2010

Peter Gehrisch hat sich um die Literatur in Sachsen und den Kulturaustausch mit Polen und Tschechien hervorragende Verdienste erworben. Er ist Mitherausgeber und verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift für Literatur und Kunst OSTRAGEHEGE. Durch das außerordentliche Niveau ist diese Zeitschrift eine wichtige kulturelle Stimme. Sie bietet nicht nur sächsischen sondern auch Autoren aus ganz Deutschland sowie aus den Nachbarländern Polen und Tschechien eine Plattform. Herr Gehrisch organisierte zahlreiche Autorentreffen, die im großen Maße zu dem guten nachbarschaftlichen Verhältnis zwischen Sachsen und seinen polnischen und tschechischen Grenzregionen geführt haben. Auch sein eigenes schriftstellerisches Werk ist dem Gedanken der Verständigung und Versöhnung mit den Nachbarstaaten gewidmet.

Verleihung am: 16.01.2006

Seine Verdienste für den Freistaat Sachsen erwarb sich Herr Geiger im kulturellen Bereich. Mit seinen Inszenierungen von 1946 bis zur Verweigerung der Wiedereinreise in die DDR 1965 hat er Theatergeschichte geschrieben. 22-jährig wurde er Chefdramaturg am Theater am Schiffbauerdamm in Berlin. Es folgten die Stationen Komische Oper Berlin und Dresdner Staatsoper. Parallel arbeitete er als Gastregisseur an anderen Bühnen und beim DDR-Fernsehen. Seine Inszenierungen zeichneten sich durch politische Unangepasstheit aus. Das führt dazu, dass er beim DDR-Fernsehen Hausverbot erhielt und ihm die Wiedereinreise nach dem Unfalltod seiner in Westdeutschland lebenden Eltern verweigert wurde. Er verlegte 1995 seinen Wohnsitz wieder nach Dresden und arbeitet ehrenamtlich in der »Dresdner Seniorenakademie Wissenschaft und Kunst« mit.

Verleihung am: 05.06.2000

Herr Dr. Hans Geisler Staatsminister a. D. hat als Landessozialminister die deutsche Sozial-, Gesundheits- und Familienpolitik positiv geprägt. Im November 1990 übernahmen er das Ministeramt und übte es bis einschließlich April 2002 aus. Binnen kurzer Zeit wurde unter seiner Verantwortung ein voll funktionstüchtiges und zukunftsfähiges Sozial- und Gesundheitswesen in Sachsen etabliert. Für seine aufrechte Haltung in der DDR und seine Verdienste um Reformen in der DDR nach der Friedlichen Revolution sowie um die Herstellung der Deutschen Einheit hat Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog im Jahr 1997 ihm das Verdienstkreuz 1. Klasse den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Kurz nach seinem Ausscheiden aus dem Ministeramt wurde Sachsen im August 2002 von der verheerenden Flutkatastrophe heimgesucht. Ohne Zögern erklärte Dr. Geisler sich bereit, den Vorsitz des zunächst als »Kuratorium« bezeichneten Gremiums zur Koordinierung der Spendenvergabe und danach den »Lenkungskreis Spenden« zu leiten. Den Menschen in Sachsen wird die Erinnerung bleiben, dass die Spendenvergabe zügig und korrekt, gerecht und transparent organisiert wurde.

Verleihung am: 10.01.2005

Johannes Gerlach zählte 1982 zu den Mitbegründern des Karl-Marx-Städter »Friedenskerns«, einer Koordinierungs- und Ökogruppe, die gegen die Aufstellung von Atomraketen in Deutschland protestierte. 1989 war er Organisator der ersten nicht spontanen Demonstration und Mitbegründer der Demokratisch-Oppositionellen Plattform in Karl-Marx-Stadt. Gerlach gehörte zu den Mitbegründern des Neuen Forums im damaligen Bezirk Karl-Marx-Stadt und nahm am »Runden Tisch« des Bezirkes teil. Zudem wirkte er aktiv bei der Auflösung der Stasi-Bezirkzentrale. Im Januar 1990 wurde Gerlach in die letzte DDR-Volkskammer gewählt. Von 1990 bis 1999 und von 2002 bis 2008 war er Abgeordneter des Sächsischen Landtages.

Verleihung am: 13.10.2009

Der Architekt und Denkmalpfleger Prof. Dr. Gerhard Glaser (84) hat sich mit großer Leidenschaft, Sachkunde und Beharrlichkeit für den Erhalt, die Pflege und den Wiederaufbau wichtiger Kulturgüter im Freistaat eingesetzt – unter anderem als langjähriger sächsischer Landeskonservator.

Hervorzuheben ist zugleich sein herausragender ehrenamtlicher Einsatz insbesondere für die Bürgerstiftung Dresden und den Aufbau des »DenkRaums Sophienkirche« (Busmannkapelle). Die Sophienkirche war 1945 schwer beschädigt worden, 1962/63 wurden die Reste abgetragen. Damalige Bemühungen um den Erhalt der wiederaufbaufähigen Ruine waren vergeblich. Seit 1989 engagierten sich Bürgerinnen und Bürger für eine Erinnerungsstätte an diesem Ort. Glaser übernahm als bauverantwortlicher Denkmalexperte ehrenamtlich die Bauleitung, warb Spendengelder ein und gewann mit seiner Überzeugungskraft zahlreiche weitere Mitstreiter. Auch bei der inhaltlichen Ausgestaltung brachte er sich ein – gemeinsam mit dem Theologen Bretschneider.

Verleihung am: 02.07.2021

Sabine Glinkowski engagiert sich seit mehr als 18 Jahren ehrenamtlich für den Verein Restaurant du Coeur e.V. in Leipzig. Im von ihr geleiteten »Restaurant des Herzens« kümmert sie sich als Köchin mit Herz und Seele um die Schwachen in unserer Gesellschaft. Dank ihres  Einsatzes  ist dieses Restaurant nicht nur Ort für eine warme Mahlzeit, sondern auch ein wichtiger Ort der Kommunikation. Ein offenes Ohr hat sie auch für die Sorgen und Nöte „ihrer“ Kinder. Regelmäßig ist sie außerdem in der Justizvollzugsanstalt Torgau mit Insassen im Gespräch, um diese bei der Rückkehr und Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu unterstützen. Sabine Glinkowski, liebevoll auch »Mutter Theresa von Connewitz« genannt, bringt sich aktiv in unsere Gesellschaft ein und vermittelt Werte wie Hilfsbereitschaft und Mitgefühl in einem vorbildlichen Maße.

Verleihung am: 29.05.2017

Herr Glowatzky war als Unternehmer in Sydney/Australien tätig. Er erhält den Verdienstorden des Freistaates Sachsen, weil er sich durch selbstlose, namhafte Unterstützung von Menschen in der ehemaligen DDR, von deutschen Einwanderern in Australien und nach der Friedlichen Revolution von Bürgern seiner Geburtsgemeinde Fraureuth fortwirkende Verdienste erworben hat.

Verleihung am: 25.03.2002

Als Geschäftsführer Industrie- und Außenwirtschaft der IHK Südwestsachsen hat er dazu beigetragen, dass Südwestsachsen sich zum erfolgreichsten Maschinenbau-Standort in Ostdeutschland entwickelt hat. Dank seines engagierten Wirkens als Mitglied im Kuratorium der Hochschule Mittweida und der TU Chemnitz, im Beirat der Verbundinitiative VEMAS und Vorsitzender im Kollegium „Hochschulen/Berufs-akademien-Wirtschaft“ gelang es, die Interessen von Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Kultur und Tourismus in der Region eng miteinander zu verbinden. Zu seinen Verdiensten zählt auch, dass mit 90 Betrieben und Forschungseinrichtungen in den Bereichen Geomontanwesen, Energie- und Rohstoffwirtschaft, Umwelt-Engineering und Ressourcenmanagement heute das größte deutsche Netzwerk in diesem für Sachsens Zukunft wichtigen Bereich besteht.

Verleihung am: 31.05.2010

Herr Niels Gormsen ging als ehemaliger Stadtplaner von Mannheim im Sommer 1990 nach Leipzig. Dort übernahm er die Aufgabe des Leipziger Stadtplaners mit fast 63 Jahren. Bis zu seinem Ausscheiden 1997 hat sich Niels Gormsen hohe Verdienste auf kommunalpolitischem Gebiet erworben. Schwerpunkte seiner Arbeit als Leipziger Stadtplaner waren die Erhaltung und Wiederherstellung der vorhandenen Bausubstanz und der Stadtstruktur. Die Weiterentwicklung der Stadt durch Erschließung von Neubaugebieten und die Umstrukturierung veralteter Industriegelände zählten ebenso zu seinen Tätigkeitsbereichen wie der Schutz von Baudenkmalen, die Verbindung von Stadtplanung mit der Planung im ländlichen Raum und der Umgang mit Altlasten und Militärflächen.

Verleihung am: 02.12.1998

Der sächsische Landstallmeister a.D. Dr. Matthias Görbert wurde für seine herausragende Leistung und sein großes Engagement in der Sächsisch- Thüringischen Pferdezucht ausgezeichnet. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Landgestüt Moritzburg zu einem modernen, leistungsstarken Dienstleistungsunternehmen und sichert die Wettbewerbsfähigkeit der Pferdezuchtbetriebe im Sächsisch- Thüringischen Zuchtgebiet. Der Ministerpräsident betonte in seiner Laudatio, dass Dr. Görbert maßgeblich dazu beigetragen habe, mit dem Gestüt und den Schweren Warmblütern lebendige Kulturgüter zu erhalten.

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands begann auch in Sachsen der Aufbau einer demokratischen und rechtsstaatlichen Justiz. Ein wichtiger Aspekt dieser Aufbauarbeit war die Rechtssicherheit beim Eigentum an Grund und Boden. Seit 1991 brachte Franz Göttlinger seine jahrzehntelange Erfahrung mit dem bayerischen Grundbuchwesen in die Entwicklung Sachsens zu einem modernen und innovativen Bundesland ein. Neben seiner damaligen Tätigkeit als Referatsleiter im Bayerischen Staatsministerium der Justiz hat er die Übertragung der bayerischen EDV-Verfahren nach Sachsen organisiert. Außerdem widmete er sich mit Hilfe sächsischer Fachkräfte der Vernetzung der EDV in den Gerichten sowie der Schulung der sächsischen Mitarbeiter in den Gerichten und Staatsanwaltschaften. Nach seiner Pensionierung stellte Franz Göttlinger seine Erfahrungen hauptberuflich in den Dienst der sächsischen Justiz. Mit ihm ging der Vorsitz in einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe für Grundbuch- und Registerautomation nach Sachsen. In dieser Eigenschaft wurde er zum »Vater« des elektronischen Grundbuchs in Sachsen und ganz Deutschland.

Verleihung am: 15.01.2007

 

Der selbstständige Orthopädie-Schuhmachermeister Rudolf Gregor hat maßgeblich zur medizinisch-technischen Entwicklung des Orthopädie-Schuhmacherhandwerks beigetragen. Darüber hinaus hat er sich in seiner ehrenamtlichen Eigenschaft als stellvertretender Landesinnungsmeister in erheblichem Umfang der Nachwuchsförderung angenommen. 1985 wurde er als Obermeister der Berufsgruppe und 1990 nach der Wiederbegründung des Innungswesens als Obermeister der Innung im Regierungsbezirk Chemnitz und zugleich als stellvertretender Landesinnungsmeister des Landesverbandes Sachsen für Orthopädie-Schuhtechnik gewählt. Unmittelbar nach der Friedlichen Revolution 1989 setzte er sich für die Neubegründung der traditionsreichen Fachschule für Schuhtechnik in Siebenlehn ein. Rudolf Gregor gründete außerdem den Förderverein zur Neugründung einer Meisterschule in Siebenlehn und bildete in seinem Betrieb selbst sieben Auszubildende aus, drei Gesellen führte er zur Meisterprüfung.

Verleihung am: 02.11.2000

Nadja Grigorenko (50) setzt sich seit vielen Jahren mit Tatkraft und viel Engagement für die Integration von Spätaussiedlern und ausländischen Mitbürgern ein. In Plauen gründete sie 2014 das Familien- und Kulturzentrum »Schöne Welt e. V.« Im Mittelpunkt stehen verschiedene kulturelle Angebote und Freizeitaktivitäten, darunter Tanz- und Theaterunterricht für Kinder. Der Verein mit derzeit rund 130 Mitgliedern bietet außerdem Sprachkurse an. Die Angebote fördern das Miteinander und helfen vor allem auch Menschen mit Migrationshintergrund dabei, ihren Platz in der neuen Heimat zu finden. Mit ihrem Verein fördert sie die Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher ethnischer, sozialer und weltanschaulicher Herkunft. Nadja Grigorenko hat somit einen großen Anteil daran, dass Berührungsängste abgebaut werden oder erst gar nicht aufkommen.

Verleihung am: 06.07.2021

Herr Groot hat maßgeblich dazu beigetrage, dass sich der sächsische Industriestandort Böhlen durch die Bildung der Buna Sow Leuna Olefinverbund GmbH aus einer vormals zusammengebrochenen Industrieregion zu einem der wettbewerbsfähigen Chemiestandorte der Welt entwickeln konnte. Durch seine Entscheidung wurden im mitteldeutschen Chemiedreieck, zu dem Böhlen gehört, 10 000 Arbeitsplätze gesichert bzw. neu geschaffen. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass mehr als die Hälfte der Aufträge für die Investitionsvorhaben an regionale Firmen gingen. Er hat sehr dazu beigetragen, dass sich die wirtschaftliche und sozialen Lage der Menschen im Leipziger Südraum verbessern konnte.

Verleihung am: 25.02.2002

Frau Margarete Groß aus Erlangen hat ihre ebenso wertvolle wie umfangreiche Kunstsammlung dem Freistaat Sachsen geschenkt. Sie umfasst Gemälde (u. a. von Jan Breughel d.Ä.), Möbel, Plastiken, Porzellane (u. a. 5 Stück aus der Entstehungseit der Porzellanmanufaktur Meißen). An einer Übernahme der Sammlung waren auch bayerische, insbesondere fränkische Museen interessiert gewesen. Frau Gross enschloss sich aber für eine Schenkung an den Freistaat Sachsen, da die Familie ihres Ehemannes aus Sachsen stammt. Die zentrale Figur in der Familientradition ist hierbei der Leipziger Jurist Carl Groß (1778-1866), der auch Oberbürgermeister von Leipzig war. Bei den Kunstwerken der Schenkung handelt es sich um solche, die aus Sachsen später nach Oberfranken gebracht worden sind (z. B. ein Bücherschrank, den der berühmte Leipziger Orientalist Brockhaus benutzte) und die um deutsche, vor allem fränkische Stücke erweitert wurde.

Verleihung am: 14.06.2005

Der Unternehmer Dr. Wolfgang Groß setzt sich seit vielen Jahren für die Wirtschaft und das Wohl der Allgemeinheit in Sachsen ein. Als Gründer und Geschäftsführer der »fit« GmbH verantwortet er den wirtschaftlichen Erfolg für das Unternehmen in der Umbruchzeit der 1990er Jahre und damit auch den andauernden Aufschwung der Region Zittau-Hirschfelde. Dr. Groß engagiert sich zudem gesellschaftlich mit seinem Unternehmen – unter anderem für die regionalen Feuerwehren und Sportvereine. Während Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie oder dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs organisierte er Sachspenden für das Deutsche Rote Kreuz, für Schulen und die Flüchtlingshilfe. Auch soziale Einrichtungen wie das Kloster St. Marienthal unterstützt Dr. Groß mit seinem Unternehmen durch finanzielle und materielle Spenden. Zudem war er neun Jahre Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Dresden und setzte sich als Mitglied im Mittelstandsausschuss der Deutschen Industrie- und Handelskammer vor allem für die Belange der mittelständischen Unternehmen ein.

Verleihung am: 05.09.2023

Im Jahre 1992 wurde die KOMSA AG als »StartUp-Unternehmen« gegründet. Heute gehört sie mit ihren fünf Tochterunternehmen zu den bedeutendsten Großhändlern im Mobilfunk- und IT-Bereich in Deutschland. Gunnar Grosse hat sich wegen seines außerordentlichen Engagements für die KOMSA Kommunikation Sachsen AG herausragende Verdienste um den Freistaat Sachsen erworben. Das Unternehmen zählt heute nicht nur zu den 20 umsatzstärksten sächsischen Firmen, sondern zeichnet sich auch durch eine vorbildliche Personalpolitik aus. Mit mehr als 600 Mitarbeitern und einer Ausbildungsquote von rund zehn Prozent ist die KOMSA AG einer der größten Arbeitgeber der Region. Die Auszubildenden werden bei entsprechendem Abschluss regelmäßig übernommen. Neben kontinuierlicher Aus- und Weiterbildung legt Gunnar Grosse mit seinem Unternehmen großen Wert auf Familienfreundlichkeit. Im Betriebskindergarten werden 35 Kinder betreut. Im Jahre 1999 wurde die KOMSA AG als frauenfreundlichstes Unternehmen im Freistaat ausgezeichnet. Frauen stellen rund die Hälfte der Belegschaft und etwa 41 Prozent der Führungskräfte der KOMSA AG.

Verleihung am: 27.04.2007

Dr. Thomas Grünewald (58), Leiter der Klinik für Infektions- und Tropenmedizin und Leitender Arzt für Krankenhaus- und Umwelthygiene am Klinikum Chemnitz, engagiert sich in Sachsen, aber auch in Afrika, seit vielen Jahren in besonderer Weise für den Infektions- und Gesundheitsschutz. Seit Beginn der Corona-Pandemie berät er als medizinischer Koordinator für den Direktionsbezirk Chemnitz alle 29 Kliniken im Cluster zu Fragen der medizinischen Behandlung und der epidemiologischen Entwicklung. Als ausgewiesener Fachmann und Vorsitzender der Sächsischen Impfkommission berät er zudem die Staatsregierung und die Stadt Chemnitz zu Fragen des Pandemiegeschehens und der -bekämpfung und entwickelte federführend die Impfstrategie für den Freistaat. Darüber hinaus engagiert er sich ehrenamtlich schon seit vielen Jahren in Projekten zur Infektionsprophylaxe und -behandlung in Afrika. So war er maßgeblich an der Entwicklung einer »Ebola-App« in Liberia beteiligt. Mit einigen Mitstreitern hat er über den »Maso Förderverein Aids-Hilfe Malawi e. V.« ferner das Projekt »Pamodzi-Together-Gemeinsam« ins Leben gerufen. Dabei geht es um die Entwicklung und Implementierung eines Qualifizierungsprogramms als niedrigschwelliges Angebot zur Stärkung der gemeindebasierten Krankenversorgung von Menschen mit HIV. Hierzu reiste er in seiner Freizeit regelmäßig nach Malawi, um Kurse zu geben.

Verleihung am: 07.06.2022

Die kursächsischen Postmeilensäulen und die königlich-sächsischen Meilensteine sind eine kulturhistorische Besonderheit. Für die historische Verkehrswegeforschung sind sie von unschätzbarem Wert. Auf den kursächsischen Postmeilensäulen sind die Reisestrecken zu einzelnen Orten in der jeweiligen Tageszahl angegeben. Seit mehr als dreißig Jahren arbeitet Heinz-Jürgen Guddat ehrenamtlich in der Forschungsgruppe »Kursächsische Postmeilensäulen« mit. Mit hohem persönlichen Einsatz organisierte er mit den jeweiligen Straßenbauämtern die Sicherung und Bergung der noch vorhandenen Meilensteine. Mit der Auszeichnung erfährt das lange und intensive Engagement von Herrn Guddat für einen wichtigen Teil sächsischer Geschichte, insbesondere Verkehrs- und Wirtschaftsgeschichte, die verdiente Würdigung.

Verleihung am: 16.01.2006

Frau Doris Günther hat im Juli 1990 im Alter von 71 Jahren die familieneigene – 1972 verstaatlichte – Druckerei unter schwierigen Bedingungen zurückgekauft. Dank der Motivation von Frau Günther und einer guten Unternehmensstrategie gelang es, die Druckerei zu einem hochmodernen Dienstleistungsbetrieb auszubauen und erfolgreich am Markt zu etablieren. Frau Günther modernisierte traditionelle Geschäftsfelder und erschloss neue Angebotssegmente. Als engagierte Christin leitete sie zu DDR-Zeiten die Leipziger Außenstelle der Evangelischen Hauptbibelgesellschaft. Heute widmet sich Doris Günther der ehrenamtlichen Arbeit im Kuratorium der Leipziger Oper und dem Vorstand des Fördervereins des Museums für Kunsthandwerk in Leipzig. Sie unterstützt das Leipziger Bürgerfrühstück und Projekte der Kinder- und Jugendarbeit, des Sports sowie den Thomaner Chor.

Verleihung am: 25.03.2002

Der Münchner Galerist hat seine bedeutende Privatsammlung moderner Kunst 1998 erstmals und zunächst anonym im Leipziger Museum der Bildenden Künste ausgestellt. Er hat die mehr als 2.200 Werke umfassende Privatkollektion anschließend in eine Stiftung eingebracht, um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Seit 2007 werden sie als »Sammlung Gunzenhauser« von den Kunstsammlungen Chemnitz im umgebauten ehemaligen Sparkassengebäude am Falkeplatz – dem heutigen Gunzenhauser Museum – präsentiert. Er trug dazu bei, dass der Ruf von Chemnitz als Stadt der Moderne entscheidend gestärkt und Chemnitz zur neuen Adresse für die deutsche Kunst des Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit und der Nachkriegsmoderne.

Verleihung am: 31.05.2010

Otto Guse engagierte sich fast zwei Jahrzehnte lang ehrenamtlich in der Sächsischen Landessynode, davon zwölf Jahre als deren Präsident. Er verlieh der Kirche eine in der Gesellschaft wahrnehmbare und wichtige Stimme. Unter seiner Leitung beschloss die Synode während der Flüchtlingskrise 2015 ein Sofort-Hilfsprogramm zur Hilfe für geflüchtete Menschen und zur Unterstützung von Projekten in den Kirchgemeinden. Über sein kirchliches Engagement hinaus wirkte er unter anderem im Präsidium des DRK-Kreisverbandes Auerbach mit. Zudem unterstützt er als Mitglied des Freundes- und Förderkreises der Telefonseelsorge Südwestsachsen e.V. sowie in weiteren kirchlichen Initiativen und Vereinen vor Ort vor allem Menschen in schwierigen Situationen und Lebenslagen.

Verleihung am: 06.07.2021

Prof. Ludwig Güttler hat sich als herausragender Musiker weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Besonders hervorzuheben ist sein außerordentlicher Einsatz als Sprecher der Bürgerinitiative für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. So engagierte er sich von 1989 an in beeindruckender Weise als Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Dresdner Frauenkirche für das Gelingen des Vorhabens und warb dafür im In- und Ausland zwei Drittel der veranschlagten Bausumme ein. Heute ist die wiederaufgebaute und 2005 wieder geweihte Kirche in der Dresdner Altstadt ein weltweit bekanntes Symbol des Friedens und der Versöhnung. Prof. Ludwig Güttler hat darüber hinaus großen Anteil am kulturellen und gesellschaftlichen Leben in Dresden und Sachsen. Unter anderem organisiert und unterstützt er Benefizkonzerte zur Erhaltung von Baudenkmälern. Auf Initiative Ludwig Güttlers und der Stiftung Frauenkirche findet seit 25 Jahren die traditionelle Christvesper vor der Frauenkirche statt.

Verleihung am: 29.05.2017

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Psychische Erkrankungen nicht zu verharmlosen oder kleinzureden – dafür setzt sich Rosemarie Haase ein. Mitte der 1980er Jahre gelangte die Malerin und Graphikerin eher zufällig für die Vertretung einer Kollegin in das Bezirkskrankenhaus für Psychiatrie in Leipzig. Daraus entstand ein über Jahrzehnte währendes Ehrenamt zur Unterstützung psychisch erkrankter Menschen. Sie setzte sich als Leiterin eines Kunstzirkels in der geschlossenen Psychiatrie mit praktischer Hilfe für Patienten ein. »Liebe statt Pillen« war dabei ihr Leitmotto. Sie kämpfte gegen Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen. Die Anfang der 1990er Jahre ins Leben gerufenen Vereine »Das Boot e. V.« und »Durchblick e. V.« orientierten sich an den unmittelbaren Bedürfnissen psychisch Erkrankter. Das Wirken von Rosemarie Haase trug zu einem besseren Verständnis und zu höherer Akzeptanz für Krankheiten der Seele bei den Betroffenen selbst und in der Gesellschaft bei.

Verleihung am: 05.06.2019

Der gebürtige Leipziger verließ seine Heimat nach dem Studium im Jahr 1951. In Westdeutschland begann er seine berufliche Laufbahn als Lehrer. Immer um Kontakt nach Sachsen bemüht, hat er 1954 die sächsische Bundeslandmannschaft in Hamburg mitbegründet. Der Verein war vor allem ein Stück Heimat für ausgewanderte Sachsen. Zugleich strebte er die Wiedervereinigung an. Insgesamt 35 Mal wurde vom Verein der »Tag der Sachsen« begangen, bevor mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 das Vereinsziel erfüllt war. Die Landmannschaft wurde 1993 aufgelöst. Dr. Haferland hat ihr Wirken umfangreich dokumentiert und dafür gesorgt, dass das Eigentum des Vereins in das restaurierte Mayoratsgut von Großhartmannsdorf seit 2008 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte.

Verleihung am: 31.05.2010

Dr. Fritz Hähle zählt zu den herausragenden Politikern im Freistaat Sachsen. Mit seinem engagierten Wirken prägte er den Neuanfang sowie die Entwicklung des Parlamentarismus und die Festigung der demokratischen Strukturen in Sachsen. Seine besonderen Fähigkeiten, loyal und vermittelnd zu wirken, waren der Grundstein für sein langjähriges Wirken als Abgeordneter und später als Vorsitzender der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag und als CDU-Landesvorsitzender. Stets an den christlichen Werten orientiert, hielt er Kurs für eine erfolgreiche Umsetzung der Ziele beim Wiederaufbau Sachsens. Neben weiteren Aktivitäten auf kommunaler Ebene engagierte er sich auch als stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins des Kinder- und Jugendheims in Limbach-Oberfrohna für die umfassende Sanierung des Hauses.

Verleihung am: 26.06.2015

Dr. Hahn hat als Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG die Entscheidung für die Errichtung des Produktionsstandortes Mosel im Freistaat Sachsen gefällt. Mit dieser Entscheidung ist die traditionsreiche Automobilproduktion in Sachsen auf höchstem technischen Niveau für die Zukunft gesichert worden. Darüber hinaus sind mindestens 20.000 Arbeitsplätze mit der Tätigkeit der Volkswagen AG im Freistaat Sachsen verbunden. Dies hat wesentlich zur Stärkung des Mittelstandes beigetragen. Durch die von Dr. Hahn herbeigeführte Entscheidung ist die Volkswagen AG zum größten Arbeitgeber in Westsachsen geworden. Sein Engagement beschränkte sich jedoch nicht nur auf die Errichtung von Produktionsstätten im Freistaat Sachsen. Er initiierte darüber hinaus die wissenschaftliche Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Fertigungstechnik.

Verleihung am: 02.11.2000

Sein ehrenamtliches Engagement begann 1947, als er im Turnverein Glesien das Amt des Kassierers übernahm. Mehr als sechs Jahrzehnte lang hat sich der Sportlehrer in Krostitz für die Entwicklung des Sports, insbesondere des Kinder- und Jugendsports eingesetzt. 1990 hat er die demokratischen Vereins- und Verbandsstrukturen des Landessportbundes Sachsen mit aufgebaut. An der Gründung der Sportjugend Sachsen und des Kreissportbundes Delitzsch war er ausschlaggebend beteiligt. Viele Jahre wirkte er als Vorstandsmitglied bzw. Vizepräsident. Bis heute engagiert sich er im Krostitzer Sportverein. Stets war es ihm ein wichtiges Anliegen, junge Menschen für ein Ehrenamt im Sport zu begeistern. Auch außerhalb Sachsens genießt Gerhard Hamann als außergewöhnliche Sportlehrerpersönlichkeit eine große Anerkennung.

Verleihung am: 31.05.2010

Über Jahrzehnte hat sie sich konsequent für die Erhaltung und Förderung des Kulturgutes in der Oberlausitz eingesetzt. Zunächst lehrte sie Deutsch an Zittauer Schulen. In den Zirkeln »Schreibende Schüler« und »Geschriebenes Wort« vermittelte sie den ganz besonders am Schreiben Interessierten ihr Wissen und Können. Ihr eigenes Wirken als Schriftstellerin und Autorin widmete sie den Menschen ihrer Heimat, ihrer Lebensweise und Mundart, aber auch der Schönheit der Natur und deren Erhaltenswürdigkeit. Mit ihren Werken zählt sie zu den führenden Vertretern der Oberlausitzer Belletristik. Seit 1993 gibt Ingeborg Handschick gemeinsam mit einem 100-köpfigen Autorenteam jedes Jahr ihr »Oberlausitzer Familienkalenderbuch« heraus. Darin beleuchtet sie eindrucksvoll das breite Spektrum des Lebens in der Oberlausitz Gestern und Heute.

Verleihung am: 19.08.2010

Herrn Hanischs verdienstvolles Wirken ist bestimmt durch sein großes Engagement, gehörlose Menschen in die Gesellschaft zu integrieren und dieses Bemühen durch Kommunikation zwischen gesunden und behinderten Menschen im Sinne von »unbehindert miteinander leben« auszubauen. Seit über 45 Jahren ist er in Görlitz ehrenamtlich als Mitglied des Behindertenverbandes, Vorsitzender des Gehörlosenverbandes und als Lehrer für die Gebärdensprache tätig. Herr Hanisch gehört über die Stadtgrenzen hinaus zu den herausragenden Akteuren in der Behindertenarbeit. Um gehörlosen und gesunden Menschen ganz konkret die Kommunikation miteinander zu erleichtern, unterrichtet er an der Volkshochschule in Görlitz und an der Fachhochschule Zittau/Görlitz in der Gebärdensprache.

Verleihung am: 23.06.2003

Der Landarzt Dr. Gottfried Hanzl wirkte mehr als 45 Jahre daran mit, die landärztliche Versorgung im Kreis Görlitz sicherzustellen und engagierte sich zugleich ehrenamtlich in der Berufs- und Regionalpolitik. Seine eigene Praxis in Oderwitz diente nicht nur der medizinischen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger, sondern auch als akademische Lehrpraxis der Technischen Universität Dresden. Dabei übernahm Dr. Hanzl in seiner Niederlassung die praktische Ausbildung von Medizinstudenten sowie die Betreuung von Ärzten in Weiterbildung zum Facharzt. Auch brachte er sich durch ehrenamtliche Arbeit in verschiedenen Organisationen wie der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen, dem Oberlausitzer Fußballverband und als Organisator des Sächsischen Hausärztetages ein. Vor allem beim Deutschen Roten Kreuz engagierte sich Dr. Hanzl lange Zeit. Unter anderem sind zwei Wohnkomplexe für ein senioren- und pflegegerechtes Wohnen und mehrere Rettungswachen, Sozialstationen sowie Kindertagesstätten seinem nachdrücklichen Einsatz zu verdanken.

Verleihung am: 05.09.2023

Jürgen Harts Lied »Sing, mei Sachse sing« ist von der sächsischen Bevölkerung ohne Beschluss zur »Sachsen-Hymne« erklärt worden. Darüber hinaus hat er ungefähr 200 Lieder – darunter viele Sachsenlieder – geschrieben, die festes Kulturgut geworden sind. In jedem dritten Haushalt Ostdeutschlands liegt ein Tonträger mit den Sachsenliedern Jürgen Harts. Allein sein hinreißendes Buch »Die unernste Geschichte Sachsens«, welches eigentlich genug Stoff für eine MDR-Verfilmung bieten sollte, wäre diese hohe Auszeichnung wert. Als Kabarettist hat Jürgen Hart über 30 Programme geschrieben und als Darsteller ein Millionenpublikum erfreut.

Verleihung am: 25.03.2002

Frau Hartmann ist es nach der Friedlichen Revolution durch harte Arbeit, durch Weitblick und bewusste Inkaufnahme des unternehmerischen Risikos gelungen, den notwendigen strukturellen Wandel in ihrem Familienunternehmen zu vollziehen, um unter marktwirtschaftlichen Bedingungen bestehen zu können. Durch die Umstellung der Produktion von der reinen Blechverarbeitung auf Präzisionsteile für Sondermaschinen schaffte sie den Sprung in die Zulieferbranche für die Automobilindustrie. Mit der Zertifizierung des Unternehmens im Jahr 1998 wurde die Qualitäts- und Präzisionsarbeit anerkannt. Trotz ihrer hohen Arbeitsbelastung ist Frau Hartmann auch ehrenamtlich tätig. Sie engagiert sich unter anderem sehr aktiv im Vorstand des Vereins von Unternehmerfrauen im Handwerk.

Verleihung am: 23.06.2003

Klaus Hartung ist der spiritus rector, Mitbegründer und – bis 2001 – auch Präsident des Industrieclubs Sachsen e.V.. Dieser Industrieclub ist keine berufsständische oder berufspolitische Interessenvereinigung. Trotz seines Weggangs aus Sachsen baut Klaus R. Hartung das Netzwerk sächsischer Unternehmer weiter aus. Darüber hinaus unterstützt er finanziell sowie mit Rat und vermittelnder Hilfe soziale und gemeinnützige Einrichtungen. Durch vielfältiges bürgerschaftliches Engagement leistete Klaus R. Hartung einen erheblichen Beitrag zum Gelingen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformationsprozesses in Sachsen. Darüber hinaus hat er auch mit seinem unternehmerischen Engagement zur Herstellung der inneren Einheit Deutschlands beigetragen.

Verleihung am: 25.03.2002

Herrn Haupt ist die Erhaltung und Förderung des genossenschaftlichen Handwerks in Sachsen und vor allem nach der Friedlichen Revolution des Jahres 1989 die Reorganisation des Genossenschaftswesens zu verdanken. Nach Abschluss der kaufmännischen Lehre wurde Haupt 1952 im Alter von 23 Jahren Geschäftsführer der Einkaufs- und Liefergenossenschaft des Bau- und Baunebenhandwerks Leipzig (ELG), die in der Zeit der DDR zu den privaten Handelsgenossenschaften gehörte. Ihm ist die Existenz selbständiger Handwerker in Sachsen zur Zeit der Friedlichen Revolution maßgeblich zu verdanken. Seit 1992 ist Gerhard Haupt Sprecher des Fachausschusses der gewerblichen Genossenschaften und stellvertretender Vorsitzender des Verbandsrates des Genossenschaftsverbandes Sachsen. Darüber hinaus ist er Mitglied im Präsidium des Zentralverbandes Gewerblicher Verbundgruppen.

Verleihung am: 05.06.2000

Senator Rudi Häussler hat sich hervorragende Verdienste bei der Förderung des sächsischen Musiklebens, insbesondere der Semperoper Dresden, erworben. Dank seines unermüdlichen Engagements wurden wichtige Voraussetzungen für die Realisierung herausragender Musiktheateraufführungen geschaffen. Im Herbst 1991 gründete er die »Stiftung zur Förderung der Semperoper« mit einer Einlage aus seinem Privatvermögen in Höhe von 300.000 DM. Es gelang ihm, namhafte Persönlichkeiten in den Stiftungsrat zu berufen und so Unternehmen an die Stiftung zu binden. Die Stiftungsmittel ermöglichen die Förderung des musikalischen Nachwuchses, die Verpflichtung internationaler Spitzenkünstler sowie eine bessere Ausstattung der Inszenierungen. So nimmt die Semperoper im internationalen Maßstab wieder einen Spitzenplatz ein. Darüber hinaus fördert Senator Häussler und die Häussler-Gruppe eine Vielzahl von Projekten im sozialen Bereich und in der Wirtschaft.

Verleihung am: 12.10.2001

Als Arzt, Forscher und Hochschullehrer hat Prof. Dr. Uwe-Frithjof Haustein die Leipziger Universitätshautklinik zu einem weltweit anerkannten Zentrum der Immundermatologie gemacht. Besonders wichtig war es ihm, neueste Forschungsergebnisse und Behandlungsmethoden schnellstmöglich in die Praxis zu bringen und den Patienten zugänglich zu machen. Er hat sich dabei als international gefragter Gastdozent, Kongressredner, Autor und Mitglied in zahlreichen Beiräten von Fachzeitschriften und wissenschaftlichen Gesellschaften einen exzellenten Ruf weit über Deutschland hinaus erarbeitet. Herr Professor Haustein verkörpert in seiner Person die für das universitäre Leben notwendige Einheit von klinischer Arbeit, Forschung und studentischer Ausbildung. Seit seiner Emeritierung engagiert er sich in der Sächsischen Akademie der Wissenschaften ehrenamtlich für die Forschung in Sachsen. Als Vorsitzender des Fördervereins der Akademie setzte er sich insbesondere für die Förderung von Langzeit-Forschungsprojekten ein.

Verleihung am: 19.05.2014

Im Rahmen von Herrn Prof. Dr. Hecht ausgedehnten und intensiven Lehrtätigkeit sind insbesondere die Lehraufgaben für Studenten der Fachrichtung »Elektronische Bauelemente« und der Aufbau des Industriepraktikums für Studenten der Fachrichtung Physik hervorzuheben. Darüber hinaus leitete Prof. Hecht zwei Jahrzehnte lang eine Forschungsgruppe, die sich im Verbund mit der Industrie dem Problem der »Edelmetalleinsparung an Schwachstromsteckverbindungen« widmete. Seine Lehrtätigkeit besaß bei den Studierenden stets eine hohe Akzeptanz. Das belegen eindrucksvoll die von Prof. Günther Hecht betreuten über 20 Doktor- und etwa 50 Diplomarbeiten sowie seine rund 80 wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Auch nach seiner Amtszeit als Rektor hat sich Prof. Dr. Günther Hecht in überdurchschnittlicher Weise in Lehre und Forschung sowie in die konzeptionelle Arbeit für die TU Chemnitz eingebracht.

Verleihung am: 19.03.2002

Arno Heibutzki hat sich seit der Friedlichen Revolution 1989 erfolgreich als Vorsitzender des Betriebsrates des Kraftwerkes Thierbach und als Mitglied des Gesamtbetriebsrates der Vereinigten Energiewerke AG für Arbeitnehmerinteressen eingesetzt. Er war Zeit seines Arbeitslebens ein überzeugter Gewerkschafter, der mit der Friedlichen Revolution die Stunde für gewerkschaftliches Engagement gekommen sah. Er verstand es, in der Zeit der Umstrukturierung und Konsolidierung sowohl des Werks Thierbach als auch des gesamten Unternehmens die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gegenüber der Werks- und Firmenleitung erfolgreich zu vertreten.

Verleihung am: 02.11.2000

Herr Steffen Heitmann, Staatsminister a. D., war als erster und langjähriger Sächsischer Staatsminister der Justiz in den Jahren von 1990 bis 2000 in herausragender Weise für den Aufbau und die Ausgestaltung einer unabhängigen Justiz und eines humanistischen Grundsätzen verpflichteten Strafvollzuges in Sachsen und für das rechtsstaatliche Profil Sachsens wirksam. Die Voraussetzung für das Gelingen dieser Kulturrevolution im Justizwesen war neben Sachkenntnis insbesondere Glaubwürdigkeit. Diese hat sich Herr Heitmann durch aufrechte, nur seinen christlichen Lebens- und Handlungsgrundsätzen verpflichtete Haltung in der DDR erworben. Diese Haltung führte ihn mit Beginn der Friedlichen Revolution in Dresden an die Seite der Gruppe Zwanzig. Dafür und für seine maßgebliche Mitwirkung an der Verfassung des Freistaates Sachsen hat ihm Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog 1997 das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Darüber hinaus ist Herr Heitmann in vielfältigen Ehrenämtern tätig. Als stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Frauenkirche Dresden arbeit er intensiv am Wiedererstehen der Frauenkirche in Dresden mit. Als Präsident des Evangelischen Siedlungswerkes realisiert Herr Heitmann christlich geprägte Familienpolitik.

Verleihung am: 10.01.2005

Die Aus- und Weiterbildung junger Menschen in der kunststoffverarbeitenden Industrie im ostsächsischen Raum trägt die Handschrift von Jochen Henke. Mit seinem engagierten Wirken gelang ihm mit dem POLYSAX Bildungszentrum für Kunststoffe Bautzen e.V. der Aufbau eines der modernsten Ausbildungszentren Deutschlands im Industriezweig der Kunststoffverarbeitung. Im Jahr 1991 gründete er die Gerodur MPM, Kunststoffverarbeitung GmbH & Co KG und übernahm die Geschäftsführung. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem leistungsfähigen und erfolgreichen Kunststoffverarbeitungsbetrieb in Sachsen. Kooperationen mit Unternehmensverbänden und Ausbildungseinrichtungen tragen zu einer qualifizierten Ausbildung von Facharbeitern bei. Vor allem Studierenden und Auszubildenden bietet das Wirken von Jochen Henke eine aussichtsreiche berufliche Perspektive.

Verleihung am: 05.06.2019

Dr. Horst Hennig war 1950 als Student von einem Sowjet-Militärtribunal in der DDR wegen System-Kritik zu vielen Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Nach der Friedlichen Revolution setzte er sich für eine schnelle Rehabilitierung der politischen Gefangenen in der Sowjetunion und der DDR ein. Mit zahlreichen Publikationen und in Vorträgen erinnert er an die Geschehnisse. Zudem unterstützte er die Errichtung der Dokumentationsstelle Dresden der Stiftung Sächsische Gedenkstätten als heute bundesweit bekannte Anlaufstelle für Betroffene, Hinterbliebene, Behörden und für die wissenschaftliche Forschung. 2010 veröffentlichte die Dokumentationsstelle eine Liste von rund 10.000 deutschen Rehabilitierungsfällen als Teil der weltweit einmaligen »Datenbank zu sowjetischen Kriegsgefangenen in deutschem Gewahrsam sowie zu deutschen Gefangenen in der Sowjetunion«. Die Sammlung, über die auch in russischen Medien berichtet wurde, hilft sehr vielen Menschen, die Schicksale ihrer verstorbenen oder vermissten Angehörigen aus den Kriegs- und Nachkriegsjahren aufzuklären. Bis heute zählt sie zu den größten Opferdatenbanken aus der Zeit des Stalinismus. Damit wurde auch ein Meilenstein für Aussöhnung und Verständigung der Völker gelegt.

Verleihung am: 01.06.2016

Kern des erfolgreichen Schaffens von Herrn Prof. Hering war die Errichtung des zentralen Bibliotheksgebäudes in Dresden. Es musste den modernsten Erfordernissen der Unterbringung und Präsentation der Bestände, der Nutzung sowie der Information und Kommunikation genügen. Zugleich ging es darum, die sehr umfangreichen, an 35 Standorten dezentral aufgestellten Bestände zusammenzuführen. Professor Hering hat das Baugeschehen in allen Bereichen mit außerordentlich hoher Einsatzbereitschaft und hohem fachlichen Niveau begleitet. Gleichzeitig gelang die vollständige Integration der bis 1995 eigenständigen Sächsischen Landesbibliothek und der Universitätsbibliothek..

Verleihung am: 23.06.2003

Prof. Dr. Herrmann, Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum Dresden, hat wesentlich zur Erneuerung der sächsischen Hochschulmedizin und speziell zur Gründung der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden im Jahr 1993 beigetragen. Von 1994 bis 1997 war er erster Dekan der Medizinischen Fakultät. Der Bau des ökumenischen Seelsorgezentrums am Universitätsklinikum Dresden geht maßgeblich auf Prof. Dr. Herrmann zurück. Das 2001 eingeweihte moderne und barrierefreie Seelsorgezentrum bereichert das Universitätsklinikum seelsorgerisch und kulturell.

Verleihung am: 22.11.2007

Herr Herrmann hat nach der Friedlichen Revolution verantwortlich am Auf- und Ausbau der Erdgasversorgung im Regierungsbezirk Chemnitz mitgearbeitet. In seiner Funktion als Geschäftsführer der Erdgas Südsachsen GmbH sowie als Geschäftsführer der städtischen Erdgasfirmen in Freiberg, Plauen und Zwickau wirkte er darüber hinaus im gesamten Raum Südsachsen vorbildlich bei der Gestaltung kundenfreundlicher Preise und Verträge in der Gaswirtschaft. Weiterhin ist es seinem großen Engagement zu verdanken, dass nicht nur Arbeitsplätze erhalten, sondern auch neu geschaffen wurden. Sein besonderes Augenmerk galt der Ausbildung Jugendlicher. Darüber hinaus machte sich Helmut Herrmann als ehrenamtlicher Beirat der Stiftungsprofessur für Gastechnik an der TU Bergakademie Freiberg verdient. Er gründete die Landesgruppe Ost des Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft, als deren Vorsitzender er sich nicht nur als verbandlicher Interessenvertreter engagierte.

Verleihung am: 12.09.2000

Seine Königliche Hoheit Prinz Edward, Herzog von Kent hat sich mit seinem außerordentlichen Engagement für Frieden, Verständigung und Versöhnung sowie seinen Einsatz für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche herausragende Verdienst um den Freistaat Sachsen erworben. Er setzt sich seit Jahren für gute und enge Beziehungen zwischen Deutschland und England, Dresden und Coventry, ein. Besonders deutlich ist dies bei der engen Zusammenarbeit der beiden Städte geworden. Dresden und Coventry pflegen seit über 50 Jahren ihre Städtepartnerschaft. Bereits seit 1994 ist der Herzog Schirmherr des britischen Dresden-Trust, der den Wiederaufbau der Frauenkirche maßgeblich mit unterstützte. Mit dem Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche wurde dieser Zusammenarbeit die Krone aufgesetzt. Das Turmkreuz der Frauenkirche wurde durch britische Spendengelder finanziert und im Jahr 2004 persönlich durch den Herzog von Kent übergeben.

Verleihung am: 21.05.2015

Der nachhaltige Fortbestand des Spielmannswesens in Sachsen ist das Lebenswerk von Gottfried Hesse. Schon zu DDR-Zeiten engagierte es sich in der Spielleutebewegung und baute den Spielmannszuges Radeberg auf. Die Gewinnung von Kindern und Jugendlichen für den Nachwuchszug lag ihm besonders am Herzen. Nach der deutschen Wiedervereinigung gründete er unter dem Dach des Landessportbundes Sachsen den Landes-Musik- und Spielleuteverband. 25 Jahre lang stand er diesem als Präsident vor. Es ist sein Verdienst, dass es heute noch so viele Spielmanns- und Fanfarenzüge sowie Schalmeienkapellen in Sachsen gibt. Der 2.500 aktive Mitglieder zählende Fachverband genießt bei den Spielleuten und Turnermusikern auch über die Landesgrenzen hinaus ein hohes Ansehen. Gottfried Hesse hat mit seinem verdienstvollen Wirken das kulturelle Leben bei Stadt- und Gemeindefesten und anderen regionalen Höhepunkten stets bereichert.

Verleihung am: 31.05.2019

Seit der Gründung des Volkswagenwerks in Sachsen 1990 leitete Gerd Heuß als Sprecher der Geschäftsführung der Volkswagen Sachsen GmbH den Aufbau der Fabrik. Sein Engagement für den Einsatz hochinnovativer Technologien, neuer Betriebsorganisationen und den konsequenten Ausbau einer modernen Fertigung sind Grund dafür, dass sich VW Sachsen seit 1998 zum umsatzstärksten Unternehmen in den neuen Bundesländern entwickelt hat. Gerd Heuß ist darüber hinaus Mitglied des Präsidiums der Industrie- und Handelskammer Südwestsachsen Chemnitz-Plauen-Zwickau, Regionalkammer Zwickau. Außerdem engagiert er sich sehr für die Westsächsische Hochschule Zwickau und ist seit vielen Jahren Vorsitzender des Vorstandes des Hochschulvereins Mentor e. V.

Verleihung am: 02.11.2000

Prof. Evamarie Hey-Hawkins hat durch ihre herausragende wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der anorganischen Chemie mit dem Schwerpunkt der Phosphorchemie maßgeblich zum hohen Ansehen der Universität Leipzig und des Wissenschaftsstandortes Sachsen beigetragen. National und international genießt sie Achtung für ihre Forschungsarbeiten. Dank ihrer Arbeit kamen eine Vielzahl von internationalen Partnerschaften zustande, darunter Studierendenaustausche. Große Verdienste hat sie sich auch um die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses bei der interdisziplinären Doktorandenausbildung in Physik, Chemie und Biowissenschaften erworben. In den 1990er Jahren warb sie an Leipziger Gymnasien erfolgreich für ihren Studiengang. Eine enge Zusammenarbeit gibt es heute unter anderem mit dem naturwissenschaftlich geprägten Wilhelm-Ostwald-Gymnasium Leipzig.

Verleihung am: 29.05.2017

Tief im christlichen Glauben verwurzelt ging er geradlinig und ungebeugt seinen Weg. Den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Familie hat er nach dem zweiten Weltkrieg trotz Bodenreform verteidigt und wieder aufgebaut. In den sechziger Jahren konnte er dem Beitritt seines Bauernhofes in die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft nicht mehr entkommen. Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Mülsen vertrauten ihm und seinem Engagement, sich für ihr Wohl einzusetzen. So wählten sie ihn von 1961 bis 2009 ununterbrochen als ihren Volksvertreter in den Gemeinde- bzw. Ortschaftsrat. Mit hohem ehrenamtlichen Engagement hat Horst Hilbig seit 1989 in seiner Heimatgemeinde zudem Benefizbälle für die Aktion »Brot für die Welt« organisiert. In zwanzig Jahren gelang es ihm, eine Spendensumme von insgesamt 145.000 Euro dafür einzusammeln.

Verleihung am: 19.08.2010

Pfarrer Karl-Ludwig Hoch hat prägende kulturelle Zeitströmungen für Dresden dokumentiert, durch Forschungen aufgearbeitet und der Öffentlichkeit vermittelt. Auf seine Initiative gehen die Einrichtung des Museums der Dresdner Frühromantik im Kügelgenhaus und die Errichtung des Caspar-David-Friedrich-Denkmals am Albertinum in Dresden zurück. Er hat sich darüber hinaus für den Erhalt historischer Bausubstanz eingesetzt, die das Stadtbild unverwechselbar prägte, wie beispielsweise die Ruine der Sophienkirche. Seine besondere Sorge galt der Frauenkirche, dem Erhalt und der Sicherung der Ruine und dem Gedanken des Wiederaufbaus. In seinem unmittelbaren Arbeitsbereich als Pfarrer einer evangelischen Kirchgemeinde wirkte er nicht nur als Seelsorger, sondern widmete sich auch der Heimatgeschichte und Brauchtumsforschung.

Verleihung am: 05.06.2000

Herr Hartwig Hochstein war nach der Friedlichen Revolution einer der ersten Journalisten aus dem Westen, die sich für eine demokratische Zeitungslandschaft im Osten eingesetzt haben. Seine prägende Handschrift ist nicht nur als Chefredakteur der Leipziger Volkszeitung zu würdigen, sondern auch bei der jungen Generation von Journalisten, denen stets sein Augenmerk gilt. In zahlreichen verfassten Artikeln und Kommentaren sowie in regelmäßig weltweit ausgestrahlten Sendungen der Deutschen Welle hat sich Herr Hochstein mit dem Thema Ost-West befasst und dabei um gegenseitiges Verstehen und Vertrauen geworben. Als Lehrbeauftragter der Universität Leipzig galt sein Engagement vor allem dem journalistischen Nachwuchs. Herr Hochstein unterstützte den Studiengang Journalismus bei dessen Entwicklung zu einer Kombination aus Studium und Praktikum. Als stellv. Vorstandsvorsitzender der Medienstiftung stellt Herr Hochstein in ehrenamtlicher Funktion seine Erfahrungen und Kompetenz insbesondere der Sparkasse Leipzig zur Verfügung. Am Aufbau und Konzept der Stiftung hat er wesentlich mitgearbeitet. Herr Hochstein ist Gründungsmitglied des »Institutes für praktische Journalismusforschung e. V.« welches die Medienstiftung gemeinsam mit der Sparkassenversicherung Sachsen und der Universität Leipzig ins Leben gerufen hat. Auch als Mitglied im Beirat der Bertelsmann-Stiftung für Printmedien hat sich Herr Hochstein nachhaltig für ostdeutsche und insbesondere Leipziger Interessen und Belange eingesetzt.

Verleihung am: 10.01.2005

Die Kunstexpertin Erika Hoffmann-Koenige hatte 2018 die international bedeutende Privatsammlung Hoffmann den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) übergeben. Es handelt sich dabei um die bisher größte Schenkung, die die Staatlichen Kunstsammlungen je erhalten hat. Die von Erika Hoffmann-Koenige und ihrem Ehemann Rolf Hoffmann seit den 1960er Jahren zusammengetragene Sammlung zeitgenössischer Kunst umfasst rund 1.200 Werke von den 1910er Jahren bis in die Gegenwart. Mit der Schenkung hat Erika Hoffmann-Koenige einen unschätzbaren Beitrag für die Kunst- und Kulturlandschaft in Sachsen geleistet.

Verleihung am: 22.09.2020

Frieder Hofmann hat sich bei der Wiedergründung des Stadtfeuerwehrverbandes Dresden im Jahr 1990 und während seiner über 25-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit in diesem Verband herausragende Verdienste für das Allgemeinwohl der Bürgerinnen und Bürger erworben. Bereits im Alter von 18 Jahren trat er in Dresden in die Reihen der Freiwilligen Feuerwehr Dresden-Kaitz ein und engagiert sich seither in verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen. Seit 2003 ist er im Ehrenamt Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbandes. Frieder Hofmann, der auch als „das Gesicht der Feuerwehr Dresden“ bekannt ist, setzt sich unter anderem für die Nachwuchsgewinnung ein und leitet gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr 21 Jugendfeuerwehren an. Kinder und Jugendliche lernen von ihm und seinen Kameraden Selbst- und Nachbarschaftshilfe, aber auch Kameradschaft und Achtung von Werten.

Verleihung am: 01.06.2016

Irmtraut Hollitzer engagierte sich bereits in den 60er Jahren in kirchlichen Kreisen, nahm später an den Friedensgebeten in der Thomaskirche und an jeder Montagsdemonstration 1989 teil. Hollitzer war Gründungsmitglied des Bürgerkomitees Leipzig für die Auflösung der Staatssicherheit und von 2000 bis 2008 Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. In der Zeit zwischen 2000 und 2008 war sie leitende Mitarbeiterin der Gedenkstätte Museum in der Runden Ecke in Leipzig.

Verleihung am: 13.10.2009

Herr Dr. Klaus-Ewald Holst hat sich entscheidend dafür eingesetzt, dass der ehe-malige VEB Verbundnetz Gas nach der Friedlichen Revolution in die Verbundnetz Gas AG mit 1000 Arbeitsplätzen erfolgreich privatisiert werden konnte und sich heute zum zweitgrößten Erdgasimporteur entwickelt hat. Sein Engagement führte dazu, dass die Umstellung der Energieversorgung in Ostdeutschland auf Gas flächendeckend gelang.

Verleihung am: 02.12.1998

Dr. Hoppenstedt hat gemeinsam mit seinen Kollegen Prof. Dr. Paul Raabe und Dag-Ernst Petersen einen wesentlichen Beitrag zur Restaurierung und damit zur Rettung des durch Kriegseinwirkung stark geschädigten und akut gefährdeten Dresdener Exemplars des Sachsenspiegels geleistet. Der Sachsenspiegel ist das bedeutendste deutsche Rechtsbuch des Mittelalters. Auf Grund der Darstellungen besitzen die vier noch existierenden Bilderhandschriften eine herausragende Bedeutung für die mittelalterliche Kulturgeschichte. Die Dresdener Handschrift ist diejenige mit den meisten Illustrationen. Es handelt sich somit um ein Kulturdenkmal von unschätzbarem Wert.

Verleihung am: 12.10.2001

Seit der Gründung steht Dr. Wolfram Hoschke an der Spitze der Industrie- und Handelskammer Süd-West-Sachsen, die die Region von Chemnitz bis Plauen umfasst. Mit hohem persönlichem Einsatz und unter Zurückstellung persönlicher Interessen beförderte er die Gründung und Entwicklung von Unternehmen in der Region. Parallel dazu förderte er die Verflechtung der hervorragend entwickelten Wissenschaft mit den Unternehmen. Damit schuf Herr Dr. Hoschke eine gelungene Brücke zwischen den Universitäten und Hochschulen zu vielen Unternehmen. Durch sein außergewöhnliches berufliches und ehrenamtliches Engagement hat er sich um die wirtschaftliche Entwicklung Süd-West-Sachsens hervorragende Verdienste erworben.

Verleihung am: 16.01.2006

Werner Hufenbach leistete einen großen Beitrag beim Kompetenzaufbau und der Etablierung des Leichtbaus in Sachsen. Seine Aktivitäten haben seit Jahren eine Leuchtturmfunktion und strahlen breit in Wissenschaft und Wirtschaft aus. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik an der TU Dresden entwickelte er ein Leichtbau-Chassis für einen Sportwagen mit Elektroantrieb. So legte er den Grundstein für das Leichtbau-Zentrum Sachsen und damit auch für eine exklusive Forschungs-Kooperation mit Porsche. Seine Forschung und Lehre war ein wichtiger Meilenstein für die TU Dresden auf dem Weg zur Exzellenzuniversität. Die frühe Einbindung von Studierenden in zukunftsträchtige Forschungsprojekte führte zur Heranbildung kreativer Absolventen mit hoher Interdisziplinarität und hohem Praxisbezug. Werner Hufenbach hat mit seinem Wirken den Wissenschafts- und Forschungsstandort Sachsen ganz erheblich bereichert. Mit dem von ihm initiierten und jährlich durchgeführten „Dresdner Leichtbausymposium“ lockte er führende Wissenschaftler und Wirtschaftsexperten regelmäßig zum Branchentreff nach Sachsen. Zudem nutzte Werner Hufenbach seine Mitgliedschaft und sein Mitwirken in nationalen und internationalen Gremien, Kommissionen und Institutionen erfolgreich für sächsische Standortwerbung.

Verleihung am: 13.11.2012

Wieland Huttner ist einer der Gründungsdirektoren des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden. Als erfolgreicher Wissenschaftsmanager und internationaler Netzwerker hat er maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Dresden und Sachsen beigetragen. Der Zell- und Entwicklungsbiologe forschte bahnbrechend an der Entdeckung von Genen, welche die Anzahl von Neuronen im Gehirn regulieren und erklären, warum das menschliche Gehirn im Vergleich zu anderen Primaten eine so außerordentliche Größe hat. Zur Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs initiierte er die Gründung der deutschlandweit ersten »International Max Planck Research School« in Dresden, deren größter Erfolg die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder an der TU Dresden ist. Mit an der Spitze von DRESDEN-concept – einem Verbund der TU Dresden mit Partnern aus Wissenschaft und Kultur – stehend, macht er die Exzellenz der Dresdener Forschung national und international sichtbar.

Verleihung am: 11.09.2018

I

Die Verleihung an den Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Erich Iltgen erfolgte aufgrund Ziffer IX. Satz 1 der Bekanntmachung des Ministerpräsidenten über die Stiftung des Verdienstordens des Freistaates Sachsen vom 27. Oktober 1996 kraft Amtes.

Verleihung am: 27.10.1997

Als Fünfjähriger erlebte Rolf Isaacsohn die Pogrom-Nacht in Leipzig. Er und sein Vater wurden im Februar 1945 mit dem letzte Transport Leipziger jüdischer Bürger in das Ghetto und Vernichtungslager Theresienstadt deportiert. Beide überlebten und konnten im Mai 1945 in ihre Heimatstadt zurückkehren. Seine Erfahrungen aus der leidvollen Geschichte des Nationalsozialismus und den Jahrzehnten danach vermittelt der Holocaustüberlebende an die junge Generation. Nach der deutschen Wiedervereinigung nahm die Zuwanderung osteuropäischer Gemeindemitglieder und so auch die jüdische Gemeinde an Mitgliedern beständig zu. Der gelernte Elektroinstallateur übernahm in den Gremien der Gemeinde als Geschäftsführer und späterer Vorsitzender des Gemeindevorstandes sowie als Mitglied des Präsidiums des Landesverbandes Sachsen Verantwortung. Es ist auch sein Verdienst, dass das ehemalige jüdische Altenheim der Ariowitsch Stiftung als Kultur- und Begegnungszentrum der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig im Jahr 2009 wieder errichtet werden konnte. Gefragt und wertgeschätzt ist er als Gesprächspartner für Rundfunk und Fernsehen. Mahnend und unmissverständlich tritt er den wieder erstarkenden antisemitischen Stimmungen und Tendenzen entgegen.

Verleihung am: 11.09.2018

J

Thomas Jacob trat mit sechzehn Jahren aus der FDJ aus, den Wehrdienst verweigerte er. Er arbeitete im Umweltkreis Leubnitz-Neuostra und in oppositionellen Jugendgruppen mit. Jacob gehörte zu den Mitbegründern des Demokratischen Aufbruchs und engagierte sich ganz besonders für die erste demokratische Kommunalwahl in Sachsen.

Verleihung am: 13.10.2009

Frau Regina Jacobs hat sich beruflich über dreißig Jahre hinweg als Ärztin stets weit über das normale Maß engagiert. Für sich selbst hat Frau Jacobs einen sehr hohen ethischen Anspruch an Ihre Arbeit formuliert. Diesem ist sie insbesondere unter den schwierigen materiellen Bedingungen des DDR Gesundheitswesens immer gerecht geworden. Dies wird besonders daraus ersichtlich, dass sie außerhalb von Dienstplänen sich Patienten sowohl bei Tag wie bei Nacht widmete. Ebenso kümmerte sie sich in außergewöhnlicher Weise um die Belange des medizinischen Personals. In der Zeit der Hochwasserkatastrophe im August 2002 hat Sie zusätzlich außergewöhnliche Leistungen für die Allgemeinheit erbracht. Über Wochen war sie im Dauereinsatz als Ärztin im Johanniter-Krankenhaus Dohna-Heidenau tätig. Sie kümmerte sich um die aus den Krankenhäusern evakuierten Patienten mit hohem ärztlichen Anspruch an eine gründliche Patientenversorgung und fand in jedem einzelnen Fall Worte der persönlichen Zuwendung.

Verleihung am: 10.01.2005

Rudolf Jahn ist seit 1990 ehrenamtlich engagierter Landesinnungsmeister im Augenoptikerhandwerk sowie Präsident des Zentralen Berufsverbandes für das Augenoptikerhandwerk. Im Jahr 1999 gründete er einen länderübergreifenden Zentralverband Sachsen/ Sachsen-Anhalt für Augenoptiker. Dort ist er Vorstandsmitglied. Der Verband vertritt die Interessen der Optiker und wartet mit einer Vielzahl an Serviceleistungen auf. Mit seinem Engagement setzt Jahn erfolgreich sein Bemühen aus der Zeit der DDR fort: Damals verteidigte er das private Augenoptikerhandwerk. Doch seine Aufmerksamkeit gilt nicht nur der Stärkung seines Berufsstandes. Als selbstständiger Augenoptiker weiß er auch um die Bedeutung einer guten Aus- und Weiterbildung. Dafür setzt sich Rudolf Jahn nun verstärkt ein.

Verleihung am: 25.03.2002

Dr. Rolf Jähnichen (82) hat als erster Landwirtschaftsminister im wieder gegründeten Freistaat Sachsen an der erfolgreichen Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft sowie der Ernährungsbranche und dem notwendigen Umstrukturierungsprozess mitgewirkt. Unter seiner Leitung wurde die sächsische Landwirtschaftsverwaltung neu aufgebaut. Zudem engagierte er sich jahrelang ehrenamtlich als Vorsitzender des Vereins der Freunde des Benediktinerklosters Wechselburg. Das wiedererstandene Kloster, ein Ort der Besinnung und Meditation, hat eine große historische Bedeutung im mittelsächsischen Raum. Dr. Rolf Jähnichen war Mitgründer und langjähriger ehrenamtlicher Präsident des Sächsischen Blasmusikverbandes und wirkte im Förderverein Völkerschlachtdenkmal mit.

Verleihung am: 06.07.2021

Jörg Junhold gelang die erfolgreiche Neuausrichtung des Zoo Leipzig zum Zoo der Zukunft. Mit Gondwanaland, der Kiwara-Savanne, einer begehbaren Flamingolagune sowie familienfreundlichen Einrichtungen von Spielplätzen bis Erlebnisgastronomie entwickelte er den Zoo zu einem Besuchermagneten mit mehr als 1,7 Millionen Gästen jährlich. 2014 wurde der Zoo als »Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb« geehrt. Die beliebte TV-Sendung »Elefant, Tiger und Co.« macht das Erlebnis Zoo weit über Sachsens Grenzen bekannt. Im Arten- und Umweltschutz setzt der Veterinärmediziner europaweit Maßstäbe. Er kooperiert mit nationalen und internationalen Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Von 2011 bis 2013 führte Jörg Junhold als Präsident den Weltverband der Zoos und Aquarien. Er engagiert sich in der Welt-Naturschutz-Union für die Hauptanliegen der Zoos im Bereich Bildung und Artenschutz. Darüber hinaus nimmt er seine gesellschaftliche Verantwortung im Ehrenamt in zahlreichen Vereinen, Stiftungen und sonstigen Institutionen der Stadt Leipzig wahr.

Verleihung am: 05.06.2019

Der medizinische Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig, Prof. Christoph Josten, setzt schon viele Jahre sein Fachwissen für das Wohl der Patienten und der Bevölkerung in Nordsachsen ein. Als international anerkannter Chirurg und Wissenschaftler fungiert er nicht nur als ärztlicher Lehrer, sondern engagiert sich auch für das Thema »Ethik in der Medizin«. Außerdem nimmt Prof. Josten eine Vielzahl ehrenamtlicher Funktionen wahr, die ihn in Gremien mit nationaler und internationaler Bedeutung einbinden, beispielweise als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Auch wird seine fachliche Expertise und Verlässlichkeit seit mehr als 15 Jahren von der Stadt Leipzig geschätzt, die er unter anderem 2006 bei der medizinischen Absicherung der Fußball Weltmeisterschaft zur Verfügung stellte. Prof. Josten leistete zudem einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie und koordinierte mit seiner ziel- und ergebnisorientierten Arbeitsweise die 18 Kliniken des Krankenhausclusters Nordsachsen.

Verleihung am: 05.09.2023

Aus einem katholischen Elternhaus stammend, war es ihm nur über Umwege möglich, seinen beruflichen Weg in Richtung Kunst einzuschlagen. Die Hürden des SED-Regimes überwand er mit seiner Intelligenz, Geschick und integrer Persönlichkeit. Und so gelang es ihm, sein langjähriges berufliches und ehrenamtliches Wirken als Direktor des Museums für Sächsische Volkskunst Dresden und stellvertretender Vorsitzender des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e. V. der volkstümlichen Kunst und Heimatgeschichte nachhaltig zu widmen. Mit seinem Wirken vermittelte er seinen Mitmenschen den Zugang zu den Traditionen dieser Art von Kunst und Geschichte. Auch das Wiedererscheinen der legendären „Grünen Hefte“ des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz nach 50-jähriger Unterbrechung ist ihm zu verdanken. Rückblickend kann heute gesagt werden: Die sächsische Volkskunst und der sächsische Heimatschutz ist das Lebenswerk von Dr. Johannes Just.

Verleihung am: 19.08.2010

K

Herr Michael Kanig war 37 Jahre ― von 1964 bis 2001 ― Pfarrer der evangelisch-lutherischen Zionsgemeinde in Dresden. Er hat in seiner Zeit als Seelsorger nicht nur die Gemeinde aufgebaut, sondern hat den Wiederaufbau der im zweiten Weltkrieg zerstörten Kirche zu seinem Anliegen gemacht. Die neue Kirche war ein Geschenk der evangelisch-lutherischen Kirche Schwedens und wurde 1982 fertiggestellt und geweiht. Seither stand und steht der Gemeinde nicht nur Raum für den Gottesdienst zur Verfügung, sondern auch für soziale Zwecke ― zum Beispiel für Obdachlose, und dies insbesondere im Winter. Daraus entstand die Idee einer Obdachlosenzeitung in Dresden. Pfarrer Kanig war lange Jahre Vorsitzender des 1997 gegründeten Vereins »Drobs e.V.«, der jeden Monat für die Erstellung und Herausgabe sowie Finanzierung und Vertrieb der Dresdner Obdachlosenzeitung sorgt. In einer ganz besonderen Form sorgt er bei den Betroffenen für ein Wiedererlangen von Selbstwertgefühl und dem Gefühl gebraucht zu werden.

Verleihung am: 19.05.2014

Die Chemnitzerin setzte sich bereits seit der politischen Wende 1989/1990 für die Rechte von Kindern ein und übernahm diese Aufgabenfelder in der UNICEF-Arbeitsgruppe Chemnitz, die sie seit ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2010 leitet.

Die Arbeitsgruppe des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen organisierte zahlreiche Spendenaktionen und war auch ein wichtiger Teil der friedlichen Aktionen in der Stadt Chemnitz im Zusammenhang mit den gewalttätigen Ausschreitungen im Sommer 2018. Auch dank ihrer Initiative wurden in der Stadt Projekte für junge Menschen und ein gutes Miteinander angestoßen. Zu den vielfältigen Aktivitäten gehört auch eine enge Zusammenarbeit mit Schulen in der Region, um so auf die schwierige Situation von Kindern in anderen Ländern und das wichtige Anliegen von UNICEF aufmerksam zu machen.

Verleihung am: 20.12.2023

Margrit Kempgens langjähriges ehrenamtliches Engagement im Vorstand der Kirchlichen Stiftung Evangelisches Schlesien – und insbesondere ihr Wirken im kirchlich-kulturellen Bereich im Raum Görlitz – vermittelte und bewahrte die geistige Tradition des evangelischen Schlesien in die Gegenwart. Bis 2006 war sie Finanzverantwortliche der Evangelischen Kirche und setzte sich durch Fusionen mehrerer Standorte für die Weiterentwicklung der Evangelischen Kirche ein. Von 2006 bis 2018 führte sie ehrenamtlich die Geschäfte und hatte den Vorsitz der Evangelischen Kulturstiftung inne. Viele Restaurierungsprojekte in der Region wie die Frauenkirche und Lutherkirche in Görlitz brachte Margrit Kempgen durch erworbene Fördermittel des Bundes, des Freistaates Sachsen und verschiedener Stiftungen entscheidend voran. Nachhaltig widmete sie sich in besonderer Weise dem Aufbau, der Begleitung und Gestaltung von Partnerschaftskontakten zu den polnischen Nachbarn.

Verleihung am: 05.06.2019

Frau Kießling leitet seit 1966 das »Dorfensemble Walddorf«, einen Gesangs- und Musizierverein, der sich zu einem festen Bestandteil folkloristisch geprägten Oberlausitzer Kulturschaffens entwickelt hat. Mit ihrem außergewöhnlich langjährigen und anhaltenden ehrenamtlichen Engagement hat sich Frau Kießling in herausragender Weise bei der aktiven Pflege des Liedgutes der Oberlausitz auf dem Gebiet der folkloristisch gebundenen Laienmusik und Pflege kulturellen Erbes verdient gemacht.

Verleihung am: 22.11.2007

Prof. Wieland Kiess engagiert sich seit vielen Jahren für das gesellschaftliche Gemeinwohl und vor allem für das Wohl von Kindern und Jugendlichen. Als Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Leipzig kümmert er sich seit mehr als 30 Jahren um die Gesundheit von Kindern und Heranwachsenden. Im Jahr 2016 wurde er deshalb mit dem Andrea-Prader-Preis ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Endokrinologie. Neben seinen beruflichen Verdiensten übernimmt und übernahm Dr. Kiess eine Reihe ehrenamtlicher Funktionen in Gremien mit nationaler und internationaler Bedeutung, unter anderem im Leipziger Forschungszentrum für frühkindliche Entwicklung. Auch wurden unter seiner Leitung am Universitätsklinikum Leipzig seit 1999 die Kinderschutzgruppe und die Kinderschutzambulanz aufgebaut. Ins Leben gerufen wurde dank seiner Initiative 2017 zudem das »Childhood House«, das Kinder und Jugendliche betreut, die Gewalt und Missbrauch erfahren haben.

Verleihung am: 05.09.2023

Theodor Kießling ist ein engagierter Unternehmer, der sich um die wirtschaftliche, gesellschaftliche und soziale Stärkung des Vogtlandes verdient gemacht hat. Das zunächst kleinere Familienunternehmen wuchs unter seiner Geschäftsführung zu einem anerkannten Großhandelsunternehmen. Wichtig ist ihm der gesellschaftliche Dialog im Vogtland. So engagiert er sich in seiner Heimat für den Kinder- und Jugendsport und unterstützt persönlich und finanziell die Volks- und Leistungssportvereine der Region. Theodor Kießling hat außerdem mehrere Ausbildungsoffensiven mit gestartet, die dabei helfen sollen, jungen Menschen aus der Region Perspektiven für ein erfolgreiches Berufsleben in Sachsen zu geben.

Verleihung am: 01.06.2016

 

Erwin Killat war 1987 Mitbegründer der Arbeitsgruppe Konziliarer Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Mit Freunden aus dieser Arbeitsgruppe gründete Killat im September 1988 die Friedensbibliothek Zwickau. Diese trug ein Jahr später wesentlich zur Gründung des Neuen Forums in Zwickau bei. Killat war Organisator der ersten Friedensgebete und Anführer der ersten Demonstrationen für eine friedliche Wende in Zwickau.

Verleihung am: 13.10.2009

Lutz Kittelmann (81) hat mit seinem leidenschaftlichen Engagement die Kulturlandschaft in Sachsen und ganz Deutschland mitgeprägt und zugleich dazu beigetragen, Spenden für wohltätige Zwecke zu sammeln. 1996 gründete er mit Freunden das Rotary-Orchester Deutschland. Das Laienorchester hat im Laufe der Jahre mehr als eine Million Euro für wohltätige Zwecke eingespielt. Zudem engagierte er sich bis 2018 als Geschäftsführer in dem von ihm 1994 gegründeten Förderverein Dresdner Philharmonie e. V. In dieser Zeit brachte er zahlreiche Projekte zugunsten der Dresdner Philharmonie auf den Weg und begleitete sie. Gesichert werden konnte so auch die Finanzierung und der Einbau der Eule-Orgel im Konzertsaal des Kulturpalastes. Der von ihm geleitete Förderverein sammelte dafür weltweit insgesamt mehr als 1,1 Millionen Euro an Spenden ein.

Verleihung am: 06.07.2021

Präsident der Tschechischen Republik

Verleihung am: 09.05.2008

Prof. Klawunn, langjähriger Vorsitzender des Vorstandes der envia Mitteldeutsche Energie AG Chemnitz (enviaM), hat als Honorarprofessor sowie als Mitglied des Kuratoriums der Hochschule Mittweida (FH) mit außerordentlich großem Engagement zur Profilierung des Hochschulstandortes Mittweida beigetragen. Mit seiner Arbeit als Honorarprofessor leistet Prof. Klawunn einen wichtigen Beitrag zur Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft und damit zur Praxisnähe der akademischen Ausbildung und zur Heranbildung der notwendigen Nachwuchskräfte im Freistaat Sachsen.

Verleihung am: 22.11.2007

Mit Mut und innovativer Kraft hat Viola Klein in Dresden ein IT-Software-Unternehmen aufgebaut, das heute mit sechs Niederlassungen in Deutschland und einer in Ungarn erfolgreich agiert. Ihr soziales Engagement ist ebenso beispielhaft wie ihr persönlicher Einsatz zur beruflichen Förderung junger Menschen im Bereich IT-Aus- und Weiterbildung an sächsischen Hochschulen sowie in der Frauenförderung und der Flüchtlingsintegration. Die gelernte Kindergärtnerin ist seit Jahren ehrenamtliches Kuratoriumsmitglied der Deutschen AIDS-Stiftung. Geschäftlich und gesellschaftlich bestens vernetzt bringt sie sich in verschiedene Charity-Organisationen ein. Für die Hope Cape Town Foundation sammelte sie mit der HOPE-Gala in Dresden von 2006 bis heute rund 1,5 Mio. Euro. Die Spendengelder kommen dem Kampf gegen die Immunschwächekrankheit AIDS und der Verbesserung der Lebensqualität betroffener Familien und Kinder in Afrika zu Gute.

Verleihung am: 05.06.2019

Freya Klier hat mit großem Engagement und in herausragender Weise über zweieinhalb Jahrzehnte zur Aufarbeitung der Geschichte der Diktaturen des 20. Jahrhunderts beigetragen. Sie ist als ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin eine außergewöhnliche Zeitzeugin, die erlebte Geschichte weiter vermittelt. Freya Klier, die sich Anfang der 1980er Jahre der DDR-Friedensbewegung angeschlossen hatte, ist es ein besonderes Anliegen, vor allem der jüngeren Generation die Geschichte der Diktaturen des vergangenen Jahrhunderts zu erklären. Klier ist Gründungsmitglied des Bürgerbüro e.V., einem Verein zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur. Bis heute ist sie ihrer Heimat Sachsen eng verbunden – häufig ist sie auch hier mit Vorträgen, Lesungen und Filmvorführungen unterwegs und wirbt dabei auch für die Bedeutung der Zivilcourage als wichtiges Fundament der Demokratie.

Verleihung am: 29.05.2017

Iris Kloppich hat sich seit drei Jahrzehnten als leitende Funktionärin und Vorsitzende des DGB–Bezirks Sachsen für die Interessen der Arbeitnehmerschaft eingesetzt. Sie ist Vorsitzende des Verwaltungsrates der Allgemeinen Ortskrankenkasse für Sachsen und Thüringen – AOK Plus. Ihr Einsatz, Denken und Handeln galt dem hohen Gut der Demokratie und Mitbestimmung in der Gesellschaft und Politik. Sie kämpft um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen wie z. B. »Gute Arbeit« in Sachsen, Tarifbindung und Abschaffung des Niedriglohnsektors. Das Wohl einer aufgeklärten und friedlichen Gesellschaft, insbesondere die Jugend- und Erwachsenenbildung mit klaren Bekenntnissen für Demokratie und gegen jegliches rechtes und rassistisches Gedankengut, sind ihr ein Herzensanliegen. Beratend und integrierend wirkt die Diplomphilosophin und Historikerin bei der Entwicklung von Fachkräftestrategien für die sich neu ausrichtende Arbeitswelt aufgrund neuer digitaler Technologien.

Verleihung am: 11.09.2018

Als Künstlerischer Leiter des Leipziger Synagogalchores hat sich Herr Helmut Klotz hohe Verdienste auf kulturellem Gebiet erworben. Er hat in den zurückliegenden 25 Jahren das in Europa einzigartige nicht konfessionelle Ensemble, das jiddisches Liedgut und hebräische Folklore pflegt, geprägt. Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass nach der Vernichtung der einst sechstgrößten jüdischen Gemeinde in Deutschland durch die Nationalsozialisten die Wiederbelebung und Pflege jüdischen Traditionsgutes gelungen ist.

Verleihung am: 02.12.1998

Als Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Plauen opponierte er gegen den Einsatzbefehl der Volkspolizei, Tanklöschfahrzeuge gegen friedlich demonstrierende Menschen einzusetzen und legte seine humanistischen Beweggründe in einem Brief vom 8. Oktober 1989 an die Stadt Plauen offen.

Verleihung am: 13.10.2009

Der Mikrobiologe begann Ende der 1960er Jahre, mit Kunstsinn und großer Leidenschaft eine umfassende Sammlung des druckgrafischen Werks von Wolfgang Mattheuer aufzubauen. Er stellte seit den 1990er Jahren den Kunstsammlungen Chemnitz Blätter seiner Sammlung für Ausstellungen zur Verfügung und entschloss sich 2002, seine vollständige Mattheuer-Sammlung von 500 Werken den Kunstsammlungen Chemnitz zu stiften. Durch seine Bemühungen konnten nach dem Tod des Künstlers wichtige Lücken in der Schenkung geschlossen werden. Das überlassene Konvolut umfasst nunmehr 850 Radierungen, Lithografien, Holz- und Linolschnitte sowie Siebdrucke und ist damit die umfangreichste Sammlung von Mattheuers druckgrafischem Œuvre überhaupt. Sie stellt für Chemnitz und Sachsen einen beachtlichen Gewinn an kultureller Substanz dar.

Verleihung am: 31.05.2010

Als Unternehmer und Präsident der Ingenieurkammer Sachsen hat sich Dr. Arne Kolbmüller große Verdienste um den hiesigen Wirtschafts- und Technologiestandort erworben. Sein herausragendes Engagement hat maßgeblich zur wirtschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Stärkung des Freistaates beigetragen. Bereits seit dem Jahr 1990 wirkte er beim demokratischen Neuanfang der Ingenieurorganisation in verantwortungsvollen Ämtern mit. Zielstrebig und kraftvoll widmet er sich seit 2003 auch als Präsident dieser Interessenvertretung. Zudem engagiert er sich für den Ingenieurnachwuchs: Mit der Stiftung »Sachsen. Land der Ingenieure«, die sich der Förderung junger Ingenieure verschrieben hat, unterstützt er diese wichtige Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Verleihung am: 26.06.2015

Steffen Kollwitz gehörte zu einer Gruppe von Mutigen, die sich nach der Kommunalwahl im Mai 1989 aufmachten, um in den Wahllokalen die Stimmen nachzuzählen und damit auf den Wahlbetrug aufmerksam zu machen. Am 7. Oktober 1989 war er an der ersten Großdemonstration der DDR in Plauen beteiligt.

Verleihung am: 13.10.2009

Felix Kolmer überlebte wie ein Wunder das Vernichtungslager Auschwitz als einer von ganz wenigen. Er selbst sagt: »…dank seiner positiven Lebenseinstellung…«. Der gelernte Tischler und Physikprofessor mit dem Spezialgebiet Akustik engagierte sich zeit seines Lebens für die Wiedergutmachung des Leidensweges von Holocaustüberlebenden und Hinterbliebenen. Er war u. a. Vorsitzender des Bundesverbandes Information und Beratung für NS-Verfolgte e. V., stellvertretender Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Prag und Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees. Für die tschechische Seite arbeitete er am Deutsch-Tschechischen Vertrag mit, der 1992 ratifiziert werden konnte. Sein Einsatz zur Aussöhnung und Wiedergutmachung zwischen Deutschen und Tschechen nach dem Zweiten Weltkrieg ist einzigartig. Heute tritt er Neonazis und sich auszubreitendem rechten Gedankengut entschlossen und offen entgegen. Ein friedliches Miteinander der Völker Europas ist sein Herzensanliegen.

Verleihung am: 11.09.2018

Dr. Helmut König (92), einer der anerkanntesten Mathematiker Deutschlands, gilt als Begründer des 1981 gestarteten Adam-Ries-Wettbewerbs. Der mathematische Wettstreit für die Klassenstufe 5 fördert Freude am Knobeln und Rechnen, weckt mathematisches Interesse und macht neugierig auf Adam Ries. Der Wettbewerb wird heute länderübergreifend in Sachsen, Thüringen, Franken und Tschechien ausgetragen. Bereits zu DDR-Zeiten leitete Dr. König regelmäßig auch Arbeitsgemeinschaften im Mathematik-Zentrum im heutigen Chemnitz. Seit mehr als vier Jahrzehnten arbeitet er zudem als Gutachter in der zentralen Aufgabenkommission der Mathematik-Olympiade mit – und kämpfte erfolgreich für eine deutschlandweite Austragung aller Stufen der Olympiade. Nach der politischen Wende 1989 gründete er das Landeskomitee Sachsen zur Förderung mathematisch-naturwissenschaftlich begabter und interessierter Schüler. Bis heute wirkt er dort aktiv mit.

Verleihung am: 06.07.2021

Herr König ist Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Dresden. Unter der Leitung von Herrn König hat sich die Jüdische Gemeinde zu Dresden von 60 Mitgliedern im Jahre 1989 auf gegenwärtig nahezu 480 Mitgliedern entwickelt. Sowohl für ihn als Vorsitzenden als auch für den gesamten Vorstand ist es sehr aufwändig, die Neuankömmlinge aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion in die jüdische Gemeinde zu integrieren und die Voraussetzungen für die Gestaltung des Gemeindeleben zu schaffen. Ein ganz besonderes Anliegen von Herrn König war der Bau der Synagoge mit Gemeindezentrum in Dresden. Diesem Bauvorhaben widmete er sich mit großem persönlichen Einsatz in allen Phasen.

Verleihung am: 19.03.2002

Anke-Maria Kops-Horn hat im Jahr 2000 den Verein »Brückenschlag e.V.« in Leipzig mitbegründet, dessen 1. Vorsitzende sie ist. Die dreifache Mutter hatte Kinder aus dem Heim für Asylbewerber in Leipzig-Mölkau kennengelernt und den Entschluss gefasst, den dort lebenden Familien zu helfen, sich in der für sie völlig fremden Stadt zurechtzufinden. Aus dem »Zurechtfinden« ist schnell mehr geworden. Sie entdeckte, dass die ausländischen Frauen eine besondere Naturverbundenheit teilen. Als gelernte Gärtnerin machte Frau Kops-Horn diese Gemeinsamkeit zum Ausgangspunkt ihres Projektes der »Bunten Gärten Leipzig«: Flüchtlinge aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern lernen sich hier kennen, arbeiten zusammen und erfahren, dass unterschiedliche Sprache, Glaube und Herkunft keine unüberwindbaren Barrieren sind. Zusammen mit deutschen Ehrenamtlichen bewirtschaften sie eine ehemalige Gärtnerei. Mit diese Arbeit werden Vertrauen und gemeiname Kontakte geschaffen. Sie ist auch Anknüpfungspunkt für Sprachförderung, Qualifizierung und Bildungsangebote, die mit den Erlösen aus dem Verkauf von Kräutern, Blumen, Obst und Gemüse finanziert werden können.

Verleihung am: 19.05.2014

Professor Helmut Köser erhält den Verdienstorden für seine großen Verdienste um die deutsch-tschechische Verständigung. Er ist Initiator und Stifter der Brücke/Most Stiftung mit dem Stiftungszweck eines Zentrums für deutsch-tschechische Begegnungen. Köser hat einen beträchtlichen Teil seines Familienvermögens zur Verfügung gestellt und zu keiner Zeit die Beteiligung des Staates zur Voraussetzung seines persönlichen Engagements gemacht. Konkret sind hier das Studienhaus und weitere Gebäude in Dresden-Blasewitz zu nennen, die er aus privaten Mitteln zur Verfügung gestellt hat, zu nennen. Die Stiftung ist auch ein Institut zur Begleitung der Beitrittspartnerschaft zwischen der EU und unserem Nachbarland durch eigene, von Sachsen ausgehende Initiativen.

Verleihung am: 23.06.2003

Dr.-Ing. Erich (85) und Brigitte Kraus (82) engagieren sich seit mehr als drei Jahrzehnten in besonderer Weise für die Vertriebenen- und grenzübergreifende Verständigungsarbeit im Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik. Erich Kraus wurde 1937 in einer sudetendeutschen Familie in Dolní Dvůr, auf Deutsch Niederhof, geboren. Da den Kindern der Schulbesuch verwehrt wurde, beantragte die Familie die Ausreise in die damalige sowjetische Besatzungszone. Ab 1962 besuchte Dr. Erich Kraus mit seiner Ehefrau Brigitte regelmäßig seine alte Heimat. Seit der politischen Wende halfen sie dann gemeinsam mit weiteren früheren deutschen Bewohnern das Dorf zu verschönern. So wurden unter anderem Dorfkirche und Dorfplatz renoviert und ein Informationsbüro eröffnet. Auf Initiative des Ehepaars sind zudem Tafeln errichtet worden, die an die Opfer der beiden Weltkriege erinnern. Diese und viele weitere Aktivitäten wurden stets gemeinsam mit den Dorfbewohnern durchgeführt. Das gute Miteinander von Tschechen und Deutschen zeigt sich auch bei den jährlich stattfindenden »Dorftreffen« von ehemaligen und jetzigen Bewohnern. Gemeinsam wird gefeiert, werden Freundschaften gepflegt und neue geknüpft. Das Ehepaar bringt zudem bis heute Interessierten die Geschichte der ehemaligen deutschen Siedlungsgebiete nahe und vermittelt Kenntnisse über die Integration der Vertriebenen. Für ihren Einsatz für die deutsch-tschechische Verständigung erhielten die Eheleute 2007 den »Gratias-Agit-Preis« – die höchste Auszeichnung des Ministers für auswärtige Angelegenheiten der Tschechischen Republik.

Verleihung am: 07.06.2022

Die Verleihung an Ministerpräsidenten Michael Kretschmer erfolgte aufgrund Ziffer IX. Satz 1 der Bekanntmachung des Ministerpräsidenten über die Stiftung des Verdienstordens des Freistaates Sachsen vom 27. Oktober 1996 kraft Amtes.

Verleihung am: 13.12.2017

Nach der friedlichen Revolution in der DDR hat sich Professor Kreysa aktiv für die Erhaltung und Weiterentwicklung der sächsischen Forschungslandschaft eingesetzt. Insbesondere war es ihm ein wichtiges Anliegen, die in der DDR aufgebauten Forschungskapazitäten in die gesamtdeutsche Forschungslandschaft zu integrieren. Dabei hat er sich besonders der Forschung auf dem Gebiet des wissenschaftlichen Gerätebaus, der Messtechnik und der Messgerätetechnik angenommen. Sein Ziel war es, das von Professor Kurt Schwabe gegründete, international renommierte Forschungszentrum Meinsberg mit Hilfe eines Stiftungsmodells zu erhalten und weiter zu entwickeln. Dieses Siftungsmodell war für die sächsische und deutsche Forschungslandschaft wegweisend. Unter dem Dach dieser Stiftung fand einerseits gemeinnützige Grundlagenforschung statt. Andererseits betrieb die Sensortechnik Meinsberg GmbH unternehmerische, anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung. Inzwischen arbeitet das Unternehmen nicht mehr unter dem Dach der Stiftung sondern als Tochtergesellschaft der amerikanischen Nova Analytics-Gruppe. Professor Kreysa hat nicht nur die wissenschaftliche Kompetenz am Standort Meinsberg erhalten sondern auch wettbewerbsfähige Arbeitsplätze in der traditionsreichen sächsischen Mess- und Sensortechnik gesichert. Dank seines Engagements ist das Kurt-Schwabe-Institut mittlerweile wieder ein An-Institut der TU Dresden.

Verleihung am: 15.01.2007

Die Lehrerin i.R. begleitet ihren seit dem 19. Lebensjahr kriegsblinden Ehemann, unterstützte ihn bei der Gründung des Landesverbandes Sachsen der Kriegsblinden vor zehn Jahren und seitdem auch bei seiner Arbeit als Vorsitzender. Die Geschäftsstelle wurde in der Wohnung des Ehepaars eingerichtet, in der sie sich noch immer befindet. Sämtliche Anträge auf Kriegsopferversorgung, Bescheide, Widersprüche und Anträge laufen über das Ehepaar. Engagement und Zurückhaltung prägen Frau Kriegels Wirken an der Seite ihres Mannes. Ohne das selbstlose Engagement von Berta Kriegel wäre Herrn Kriegel seine über zehnjährige Tätigkeit als Vorsitzender des Bundes der Kriegsblinden im Landesverband Sachsen und zeitweise auch in dessen Bundesvorstand nicht möglich gewesen.

Verleihung am: 19.03.2002

Herr Dr. Günter Kröber war während seiner langen politischen Tätigkeit ein engagierter liberaler Demokrat. Schon 1946 stellte er sich für den Versuch eines demokratischen Neubeginns nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches zur Verfügung und zog für die damalige LDPD in den Sächsischen Landtag ein. Im Jahre 1989 stellte er sich in den Dienst der demokratischen Erneuerung der ehemaligen DDR. Als Mitglied des Sächsischen Landtages und Fraktionsvorsitzender der F.D.P. wirkte er intensiv an der Erarbeitung verfassungsrechtlicher Grundlagen und bedeutender gesetzlicher Rgelungen für den Freistaat Sachsen mit. 1994 schied er aus dem Landtag aus und arbeitete als Rechtsanwalt.

Verleihung am: 02.12.1998

Prof. Dr. Lothar Kroll hat durch seine leidenschaftliche Arbeit und sein Engagement den Wissenschaftsstandort Sachsen vorangebracht und gestärkt. 2006 übernahm er an der TU Chemnitz die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung, die heute zu den besonders erfolgreichen bundesweit zählt. Zudem leitet er das Institut für Strukturleichtbau sowie das Kunststoffzentrum Oberlausitz am Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik und war als Koordinator am deutschlandweit ersten Bundesexzellenzcluster auf dem Gebiet der Leichtbauforschung tätig. Hervorzuheben ist auch sein Einsatz für die 2017 gegründete Leichtbau-Allianz Sachsen, die darauf abzielt, den Freistaat zu einer der weltweit führenden Kompetenzregionen im Leichtbau zu entwickeln. Prof. Dr. Kroll ist dabei stets eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Industrie wichtig. Davon profitieren vor allem kleinere und mittlere Unternehmen, die über keine eigene Forschungsabteilung verfügen. Auch für den Austausch über Grenzen hinweg macht er sich stark. Beispiel dafür ist die enge Zusammenarbeit mit der TU Opole in Polen.

Verleihung am: 16.10.2020

Unter der Leitung von Ina Kronesser hat sich das Heinrich-Schütz-Konservatorium in Dresden zu einer der führenden Einrichtungen der außerschulischen musikalischen Bildung in Sachsen entwickelt. Gegen alle Widerstände und finanziellen Schwierigkeiten hat sie sich dieser Aufgabe mit Weitsicht und herausragendem Engagement gewidmet. Sie hat sich dabei als eine Musikpädagogin erwiesen, die ihr Handwerk versteht und stets neue Ideen für eine moderne Musikschularbeit entwickelt.

Verleihung am: 15.01.2007

Im Jahr 2006 stiftete der gebürtige Freiberger Peter Krüger unter der ausdrücklichen Zustimmung seiner Frau Erika der Technischen Universität Bergakademie Freiberg Teile seines Immobilienvermögens und gründete die Dr. Erich-Krüger-Stiftung in Erinnerung an seinen Vater. Diese Stiftung gilt als eine der größten privaten Einzelstiftungen an einer deutschen Universität. Nach dem Tod Peter Krügers im Jahr 2007 hat seine Frau den Stiftungsvorsitz übernommen und leistet seither eine hoch engagierte Arbeit. Zweck der Stiftung ist die primäre Förderung der praxis- und anwenderbezogenen Wissenschaften und die Forschung an dieser Universität. Dabei wird angestrebt, solche Forschungsergebnisse zu fördern, die im Freistaat Sachsen - bevorzugt in Freiberg – umgesetzt, produziert und am Weltmarkt angeboten werden können. Das ist z. B. mit der Gründung des »Freiberger Hochdruckforschungszentrums« möglich geworden. Dieses trägt zu der positiven Entwicklung der TU Bergakademie im Bereich der angewandten Forschung ganz wesentlich bei. Ein weiterer Stiftungszweck ist der Aufbau und das Betreiben einer Geowissenschaftlichen Sammlung im Krüger-Haus. Mit eigenen privaten Mitteln hat Erika Krüger das Amtshaus des Schlosses Freudenstein in Freiberg saniert, um dieses zu der Heimstätte einer weltweit bedeutenden mineralogischen Privatsammlung werden zu lassen. Den Sanierungsprozess begleitete Erika Krüger im engen Kontakt zu den Planern, Architekten und Baufirmen und realisierte eigene, persönliche Akzente. Mit der Sanierung des Schlosses und der Eröffnung der »terra mineralia« erhielt die Universitätsstadt Freiberg als wissenschaftliches und kulturelles Zentrum einen Aufschwung, der weit über die Stadtgrenzen hinaus ausstrahlt.

Verleihung am: 01.03.2012

Dr. Peter Krüger engagiert sich als Vorstand der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung unermüdlich für den Erhalt des Erbes des großen Musikers in Leipzig. Er sorgt mit seinem Wirken für eine große regionale, überregionale und internationale Aufmerksamkeit. Unter seiner maßgeblichen Mitwirkung unterstützte er die Stiftung beim Erwerb und der Sanierung des Mendelssohn-Hauses. Heute ist dieses Haus fester Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt Leipzig. Die Stiftung bewahrt, erforscht und pflegt die musikalische Hinterlassenschaft des Komponisten, Gewandhauskapellmeisters und Begründers des ersten deutschen Musik-Konservatoriums. Sie fördert junge Talente mit der Vergabe von Leistungsstipendien an besonders begabte Künstler und lädt zu attraktiven Kursen der Internationalen Mendelssohn-Akademie Leipzig ein, an deren Mitgründung Dr. Peter Krüger aktiv beteiligt war. Seit 2007 verleiht die Stiftung den hoch dotierten Internationalen Mendelssohn-Preis zu Leipzig. Als ehrenamtlicher Vorsitzender des Kuratoriums erwarb sich Dr. Peter Krüger zudem bleibende Verdienste um die Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig.

Verleihung am: 19.05.2014

Dr. Siegfried Krüger hat sich als vorausschauender und erfolgreicher Unternehmer und zugleich wegen seines sozialen und gesellschaftlichen Engagements einen Namen gemacht. 1993 übernahm er in Leipzig die Härterei des Getriebewerkes. Aus einer kleinen Firma mit anfangs 16 Mitarbeitern entstand unter seiner Leitung eine breit aufgestellte Unternehmensgruppe mit heute rund 1.000 Beschäftigten. Siegfried Krüger engagierte sich zudem im Wirtschaftsrat Sachsen und im Wirtschaftsrat Leipzig. Außerdem setzte er sich für Projekte zum Schutz des Waldbestandes im Leipziger Auwald und den Wiederaufbau des traditionsreichen Ausflugslokals »Domholzschänke« ein. 2009 gründete er ferner eine Stiftung, die medizinische Forschung und Lehre fördert. Finanzielle Unterstützung erhält insbesondere die Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Leipzig.

Verleihung am: 17.10.2020

Die Verbundenheit mit der sächsischen Landschaft und sein hoch motiviertes Engagement im Naturschutz zeichnen den Lebensweg von Herrn Heinz Kubasch beruflich und privat bis heute aus. Seine Verbundenheit mit der sächsischen Landschaft fand ihren Niederschlag in der Konzeption des Museums der Westlausitz, dessen Direktor er im Jahr 1957 wurde. Als Direktor des Landschaftsmuseums der Westlausitz und als Bezirksnaturschutzbeauftragter prägte er auch maßgeblich die Arbeit des sächsischen ehrenamtlichen Naturschutzes. Herr Kubasch widmete sich seit dem Jahr 1947 verdienstvoll der Ausbildung und Erziehung von Generationen junger Naturschutzhelfer und Naturschutzbeauftragter. Dass der Fischotter heimisch geworden ist, ist ausschließlich sein Erfolg, die wohl schönste Frucht seines ehrenamtlichen Wirkens für den Naturschutz. Getragen von Verantwortung und Sorge um unsere Umwelt hat sich Herr Kubasch in seiner Funktion als Naturschutzbeauftragter des Regierungsbezirks Dresden erfolgreich für die Sicherung des ehemaligen Truppenübungsplatzes Königsbrück als Naturschutzgebiet eingesetzt.

Verleihung am: 10.01.2005

Friederike Kübler hat sich als Dresdner Kunst- und Kulturschaffende im besonderen Maße ehrenamtlich für die Gründung und Etablierung des Musikfestivals »Gohrischer Schostakowitsch-Tage« und für die Region engagiert. Sie setzt deutschlandweit kulturelle Akzente und etabliert das Musikereignis zu internationalem Rang. In der Dresdner Kulturszene bestens vernetzt, beeinflusste sie als Vorstandsvorsitzende des Schostakowitsch Vereins die Geschicke des Festivals. Sie führte Menschen aus Ost und West, verschiedener Generationen und unterschiedlichster Biografien zusammen. Auch sozial engagiert, gründete Friederike Kübler den Verein Aufwind e. V., welcher sich für die Verbesserung der Alltags- und Lernbedingungen Dresdner Kinder und Jugendlicher aus sozial schwachen Verhältnissen einsetzt.

Verleihung am: 11.09.2018

Selbst zuckerkrank, kümmert er sich seit mehr als 30 Jahren ehrenamtlich um junge Diabetiker. Er war über viele Jahre Betreuer und Leiter von Diabetikerferienlagern in Putbus und Karlsburg. Dort lernten die Kinder, durch eine streng abgestimmte Ernährung die Krankheit so gut wie möglich in den Griff zu bekommen. Nach der Wiedervereinigung gründete er mit einigen Mitstreitern den Verein »Zuckerstachel«, der Sponsorengelder für eine Fortsetzung der früher staatlich finanzierten Ferienlager einwirbt und die Organisation übernommen hat. Daneben gibt er als Mitbegründer einer Kinder-Jugend-Selbsthilfegruppe für Diabetiker und eines Elternbeirates am Universitätskinikum Dresden seine Erfahrungen als Betroffener weiter. Ronald Kuhl hilft dort mit großem Engagement, die alltäglichen Probleme im Umgang mit Diabetes zu bewältigen.

Verleihung am: 31.05.2010

Torsten Kulke hat mit seinem architektonischen Sachverstand für die Kunstgeschichte Herausragendes für den Dresdner Städtebau geleistet. Er ist Gründungsmitglied und seit 2013 Vorsitzender des Vorstandes der Gesellschaft Historischer Neumarkt e. V. Der Verein verfolgt das Ziel, das am 13. Februar 1945 nahezu völlig zerstörte Areal um die Frauenkirche und die geschichtliche Identität mit seinen Bauten und Blickbeziehungen nachvollzieh- und erlebbar wieder entstehen zu lassen. Die Gesellschaft arbeitete ohne staatliche oder kommunale Unterstützung. Sie trägt sich allein aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Dank des Einsatzes von Torsten Kulke und zur Freude der Touristen aus aller Welt prägen der Neumarkt und die Frauenkirche heute wieder das unverwechselbare historische Stadtbild Dresdens. Als gefragter Berater steht er den Städten Frankfurt am Main, Potsdam, Berlin und Nürnberg für die Rekonstruktion deren verlorengegangener innerstädtischer Bauensembles zur Verfügung.

Verleihung am: 05.06.2019

Mit der ihm eigenen persönlichen Bescheidenheit ist Karl-Heinz Kunckel ein vorbildhafter Politiker, dem für seinen großen Beitrag zur Herausbildung einer politischen Kultur im Freistaat Sachsen großer Dank gebührt. Bis zur Friedlichen Revolution im Herbst 1989 war er nicht politisch aktiv, sofort danach trat er in die SPD ein und baute zunächst als stellvertretender Vorsitzender, dann als Vorsitzender die Parteistrukturen in Sachsen auf. Für seine Partei, die vor 1989 nicht bestanden hatte, gewann er Mitglieder und baute eine Organisationsstruktur auf. Als Landesvorsitzender der SPD wie auch als Vorsitzender der Fraktion der SPD im Sächsischen Landtag hat sich Kunckel durch Sachkenntnis, Überzeugungstreue und Argumentationsvermögen einen Namen gemacht und verantwortlich mit die Grundlage für die politische Diskussionskultur im Freistaat Sachsen geschaffen.

Verleihung am: 05.06.2000

Durch Siegfried Kunis Initiative konnte das Schlossensemble Schloss Schleinitz gerettet und zum Kultur- und Innovationszentrum der Lommatzscher Pflege ausgebaut werden. Der drohende Zerfall dieses bis in die Anfänge der deutschen Besiedelung der Mark Meißen zurückreichenden Ensembles veranlasste Siegfried Kunis mit einigen Gleichgesinnten, dort ein Museum zu gründen und damit zum Erhalt des Schlossensembles aufzurufen. Erste Sanierungsschritte durch ABM-Maßnahmen und die Kofinanzierung durch die Dussmann-Stiftung führten wiederum auf Initiative von Siegfried Kunis zur Gründung des »Fördervereins Schloss Schleinitz«.

Verleihung am: 25.03.2002

Als langjähriges Mitglied im Beirat Bildende Kunst der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen setzte sich der Radebeuler Bildhauer Wolf-Eike Kuntsche engagiert für die Förderung der bildenden Kunst und die Belange der Künstlerinnen und Künstler ein. Er gibt damit etwas an andere weiter, was er selbst zu Zeiten des DDR-Regimes nicht erfahren hat: Unterstützung und Zuspruch für das künstlerische Schaffen. Wolf-Eike Kuntsche ist gegen den kultur-ideologischen Strom der DDR angeschwommen. Deshalb blieb ihm eine Karriere an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden verwehrt. Er ist dennoch seinen eigenen künstlerischen Weg gegangen und hat mit seinem Gesamtwerk die Tradition der Dresdner Kunst auf subjektive und intensive Weise bewahrt und fortentwickelt. Seine Werke prägen und gestalten den öffentlichen Raum, geben Plätzen in unseren Städten ein individuelles Gepräge. Mit seiner politischen Standhaftigkeit als Kritiker des DDR-Regimes, mit seiner Kunst und mit seinem ehrenamtlichen Engagement zeigt Wolf-Eike Kuntsche, wie Gesellschaft im besten Sinne des Wortes »gestaltet« werden kann.

Verleihung am: 19.05.2014

Geboren wurde Reiner Kunze in Oelsnitz im Erzgebirge. Nach dem Abschluss zum Diplom-Journalisten und den Staatsexamen in Literatur-, Musik- und Kunstgeschichte an der Universität Leipzig arbeitete er an der dortigen Journalistischen Fakultät als wissenschaftlicher Assistent. Nach schweren politischen Auseinandersetzungen endete seine wissenschaftliche Karriere 1959. Daraufhin arbeitete er als Hilfsschlosser im Schwermaschinenbau. Später lebte und arbeitete er in Greiz als freier Schriftsteller. Die Schwierigkeiten, seine Werke in der DDR zu veröffentlichen, nahmen zu. Nach Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der DDR und weiterer Repressalien übersiedelte er am 13. April 1977 mit seiner Familie in die Bundesrepublik. Seine Texte waren den Menschen im Osten so wichtig, dass sie diese per Hand abschrieben und weitergaben, weil es sie nicht zu kaufen gab. Auch wenn Bayern für Reiner Kunze die Heimat seiner zweiten Lebenshälfte ist, hat er doch den Bezug zu Sachsen nie verloren. In seinem Gedichtband »lindennacht« setzt er in verschiedenen Gedichten seiner erzgebirgischen Heimat ein unnachahmliches Denkmal in der ihm eigenen Verknüpfung von Poesie und Sprache. Reiner Kunze ist es ein wichtiges Anliegen, besonders der jungen Generation als Zeitzeuge Einblicke in das Unrechtssystem der DDR zu geben und so einer Gleichgültigkeit, Relativierung oder gar Verharmlosung entgegenzuwirken. Für viele Menschen ist er eine moralische Instanz. Gern und oft kommt er nach Sachsen und erfreut die Menschen mit seinen Lesungen in großen und kleinen Orten. Reiner Kunzes Gedichte und Geschichten haben sich in das Gedächtnis von mehr als einer Generation eingeprägt und bewegen die Menschen stets aufs Neue. Seine Leser schöpfen auch gegenwärtig immer wieder Kraft und Zuversicht aus seinen Texten. Seine Werke haben zu einer Allgemeingültigkeit gefunden, die selbst nach fast einem halben Jahrhundert noch anhält.

Verleihung am: 01.03.2012

Er gilt als Befürworter einer stärkeren deutsch-russischen Kooperation. Mit dem Verdienstorden wird vor allem sein Wirken als Brückenbauer zwischen den Menschen in Deutschland, Russland und den zentralasiatischen Republiken gewürdigt. So sucht er auch als Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung immer wieder den Kontakt und die Begegnung mit wichtigen Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft und setzt sich auch in herausfordernden Zeiten dafür ein, durch verschiedene Formate den Dialog ständig fortsetzen zu können. Auch als Autor hat sich Kunze einen Namen gemacht. So publizierte er bereits zahlreiche Bücher zu deutscher und osteuropäischer Zeitgeschichte. Durch seine kritische Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte leistet er einen bedeutenden Beitrag zur Aufarbeitung und Dokumentation der ostdeutschen Vergangenheit.

Verleihung am: 10.12.2020

Dr. Bernd Kunzmann war Mitbegründer und einer der engagiertesten Repräsentanten des »Neuen Forums« in Dresden. Als Delegierter des Koordinierungsausschusses auf der ersten DDR-weiten Delegiertenversammlung des Neuen Forums in Berlin vertrat er den Programmentwurf des »Neuen Forums« des Bezirks Dresden. Darüber hinaus war Dr. Kunzmann aktiv in der »Gruppe der 20« in Dresden. Von 1990 bis 1994 war er Mitglied des Sächsischen Landtages. Von 2002 bis 2004 war er Leiter des Informationsbüros des Europäischen Parlaments in Prag.

Verleihung am: 13.10.2009

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Ruth Müller-Landauer setzt sich im besonderem Maße dafür ein, Kindern und behinderten Menschen passende Tanz- und Bewegungsangebote zu ermöglichen. Ihr Wissen und Können als Tanzlehrerin gab sie bereits in verschiedenen Kindertanzgruppen weiter und gründete im Alter von 60 Jahren den Turn- und Tanzverein »Vergißmeinnicht e. V.« in Plauen. Mit großer Überzeugung und Hilfsbereitschaft unterstützt und fördert sie auch geistig und körperlich eingeschränkte Menschen und weckt in ihnen die Freude an der Bewegung nach Musik. Zudem unterstützt sie bereits seit den 90iger Jahren die »Elterninitiative Hilfe für Behinderte und ihre Familien Vogtland e. V.« und organisiert verschiedene Tanzgruppen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen. Darüber hinaus engagiert sich Frau Müller-Landauer sehr für die Pflege des Brauchtums in der Vogtlandregion – sei es durch das Auftreten ihrer Tanzgruppen bei regionalen Höhepunkten oder als Traditionsfigur »Neideiteln«, die sie seit vielen Jahren darstellt.

Verleihung am: 17.10.2020

Als Enkel des letzten Oberrabbiners der jüdischen Gemeinde in Dresden, Jakob Winter, hat Prof. Landsberger seine enge Bindung an seine Geburtsstadt sofort nach der politischen Friedlichen Revolution in Ostdeutschland aufleben lassen und nahm umgehend Kontakt mit der Dresdner jüdischen Gemeinde auf. Überall wo er wirkte, warb er enthusiastisch für den Wiederaufbau der Dresdner Synagoge. Er organisierte Ausstellungen und veröffentlichte in US-Zeitungen Artikel, die den interessierten Menschen den Aufschwung in Ostdeutschland und die Bestrebungen für ein friedliches Zusammenleben von Menschen jüdischen und nichtjüdischen Glaubens näher brachten.

Verleihung am: 19.03.2002

Nora Lang engagiert sich seit Jahrzehnten in der Versöhnungsarbeit, für Frieden und Menschenrechte. 1945 überlebte sie als 13-Jährige die Bombardierung ihrer Heimatstadt Dresden. Geprägt davon, engagiert sie sich sowohl national als auch international für Frieden und Versöhnung - und eine verantwortungsvolle Erinnerungskultur. Unermüdlich setzt sie sich für Begegnungen zwischen den Generationen, Nationen und Kulturen ein und ist zugleich Wegbereiterin für eine aktive Versöhnung mit Menschen, die unter den von Deutschland im 20. Jahrhundert zu verantwortenden Verbrechen gelitten haben. An Schulen ist sie regelmäßig als Zeitzeugin zu Gast, um über die Schrecken des Krieges und ihre Versöhnungsarbeit zu berichten. Sie gehört auch zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft 13. Februar in Dresden. Früh trat sie der Instrumentalisierung des Jahrestages der Bombardierung der Stadt durch geschichtsrevisionistische und rechtsextreme Gruppen entgegen. Mit einer Menschenkette, die die Innenstadt umschließt, gedenkt Dresden seit 2010 alljährlich der Opfer und setzt zugleich ein deutliches Zeichen gegen Hass und Gewalt und für Gemeinsamkeit und Versöhnung. Nora Lang war Anmelderin der ersten Menschenkette.

Verleihung am: 16.10.2020

Thomas Lange war von 1991 an bis zu seinem Renteneintritt im vergangenen Jahr Leiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes in Sachsen. Er hat in seiner gesamten beruflichen Laufbahn mehr als 360 Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft oder kontrolliert zur Sprengung gebracht. Sein Handeln war verbunden mit außergewöhnlichen Fachkenntnissen, Kollegialität und Bescheidenheit. Mit aufopferungsvollem Engagement und Verantwortungsbewusstsein setzte er das Wohle der Allgemeinheit stets vor eigene Interessen. Er engagierte sich weit über das dienstlich geforderte Maß hinaus.  In seiner Freizeit bildete er sich regelmäßig auf dem Gebiet der Munitionstechnik weiter und gab sein Können und Wissen an seine Kollegen weiter. Dem Engagement von Thomas Lange kommte eine besondere Bedeutung zu, da Sachsen  heute noch zu den bundesweit am stärksten mit Kampfmitteln wie etwa Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg belasteten Gebieten gehört.

Verleihung am: 29.05.2017

Als Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftwerkzeughersteller e.V. (VDIK) setzte sich der gebürtige Bernburger Volker Lange bereits wenige Monate nach der deutschen Wiedervereinigung für die Leipziger Automobilmesse – damals noch unter dem Titel »Auto 91… aber sicher« – ein. Unter dem Träger VDIK wurde die Herstellermesse schnell zum Besuchermagnet in Mitteldeutschland. Mit immer wieder neuen Innovationen gelang es Volker Lange, die Autoschau national und international zur zweitgrößte Automobilmesse nach der Frankfurter Internationalen Automobil-Ausstellung – hier im Autoland Sachsen fest zu etablieren und sie über die Krise der Automobilbranche im Jahr 2002 hinweg am Leipziger Standort zu festigen. 2016 feiert die als mitteleuropäischer Autosalon bekannte Fachmesse ihr 25-jähriges Jubiläum. Mit seinem Wirken hat Volker Lange maßgeblich zur wirtschaftlichen Stärke und damit auch zum Wohl der Menschen in Sachsen beigetragen.

Verleihung am: 26.06.2015

Auch der damalige Mitinhaber der weltweit erfolgreichen Uhrenfabrik »Lange&Söhne« gehört zu denen, die 1948 durch die widrige politische Entwicklung ihren Betrieb verloren und in den Westen gingen. Nach der Friedlichen Revolution, im Alter von 66 Jahren, kehrte er aus Pforzheim zurück, um in Glashütte die Firma mit seinen Erfahrungen, seinem Wissen und Können und seinen internationalen Verbindungen wieder aufzubauen. Seit 1994 gibt es wieder neue Lange-Uhren. Diese zeichnen sich durch höchste Präzision und Einmaligkeit aus und haben auf dem Weltmarkt Anerkennung und Absatz gefunden. Damit verschafft er auch dem Freistaat Sachsen wieder ein hohes Ansehen.

Verleihung am: 05.03.2002

 

Er engagiert sich seit mehr als 40 Jahren für die Entwicklung der Jugendfeuerwehr im Freistaat Sachsen. Nach Jahrzehnten der Arbeit mit angehenden Feuerwehrleuten hat er nach der deutschen Wiedervereinigung die Jugendfeuerwehr Sachsen mit gegründet. Seit 1997 ist er gewählter Landesjugendfeuerwehrwart und zugleich Mitglied im Vorstand des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen. Ein Schwerpunkt seines Engagements lag auf der Jugendarbeit, etwa im Projekt »Jugendfeuerwehr gegen Extremismus und Gewalt«. Um junge Leute für die ehrenamtliche Tätigkeit zu begeistern, hat er sich für die Verbesserung der Bedingungen bei den Jugendfeuerwehren in Sachsen eingesetzt. Seinem langjährigen ehrenamtlichen Wirken ist es zu verdanken, dass die Jugendfeuerwehren sich trotz des demografischen Wandels weiter stabil entwickeln konnten.

Verleihung am: 31.05.2010

Rainer Leipnitz bringt sich seit mehr als drei Jahrzehnten mit großem Engagement in die Turn- und Sportgemeinschaft »TSG Markkleeberg von 1903 e. V.« ein. Von 1990 bis 2021 übernahm er die Rolle des Vorstandes und trug maßgeblich zur erfolgreichen Vereinsentwicklung bei – so verdreifachte sich die Mitgliederzahl in diesem Zeitraum. Die »TSG Markkleeberg von 1903 e.V.« ist heute der größte Sportverein im Landkreis Leipzig und bietet Menschen aller Altersklassen eine Möglichkeit, sich sportlich zu bewegen. Rainer Leipnitz ist seit 1965 Mitglied im Verein und war an der Gründung der Arbeitsgemeinschaft der Markkleeberger Sportvereine beteiligt, die der besseren Vernetzung sowie der Interessenvertretung dient. Auch während der Zeit der Pandemie setzte er sich für den Erhalt des vereinsorientierten Freizeit- und Breitensports ein. Wenn Rainer Leipnitz nicht gerade junge Ehrenamtliche für den Verein begeistert, sitzt er im Stadtrat von Markkleeberg und wirkt im Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport als Vorsitzender mit.

Verleihung am: 05.09.2023

Martin Lerchner war der erste Pfarrer in der 1982 im Dresdner Neubaugebiet Prohlis neu geweihten Kirche. Als Co-Moderator des »Runden Tisches« des Bezirkes Dresden brachte Martin Lerchner ein, was die Menschen bewegte. Sein einfühlsames und doch unnachgiebiges Verlangen nach Veränderungen ließen ihn zu einem wichtigen Vermittler und Botschafter am Runden Tisch in Dresden und für Sachsen werden.

Verleihung am: 13.10.2009

Dass sich der ländliche Raum nach der Wiedervereinigung trotz seiner tief greifenden Probleme zu einem lebenswerten Bereich entwickelt hat, ist maßgeblich das Verdienst von Pfarrer Liebers. Er hat zehn Jahre als Erster Vorsitzender das Sächsische Landeskuratorium Ländlicher Raum e.V. geleitet, die tief greifenden Umstrukturierungsprozesse mit gestaltet und diese trotz einer sehr problematischen Ausgangslage zu einem sehr guten Ergebnis gebracht. Pfarrer Liebers stülpte dem ländlichen Raum keine Konzepte über, sondern gab Denkanstöße, aus denen sich prozesshaft die Konzepte entwickelten. Er brachte teils gegenläufig wirkende Interessen zusammen und entwickelten ein integriertes Gesamtkonzept für die Entwicklung der Lebensbedingungen.

Verleihung am: 23.06.2003

Mit seinem Engagement hat Günter Löffler sowohl das Vereinsleben als auch das gesellschaftliche Leben in Gersdorf geprägt und bereichert. Als Übungsleiter, Kampfrichter, Leiter des Turnleistungszentrums sowie als Leitungsmitglied des Sportvereins, Initiator und Organisator vieler Sportveranstaltungen war er im Sportverein Gersdorf aktiv. Dabei hat er nicht nur viele junge Menschen sondern auch zahlreiche Senioren für den Sport begeistert. Außerdem setzt Günter Löffler sich als Vorstandsvorsitzender des Fördervereins »Marienkirche Gersdorf e.V.« , der im Herbst 2000 auf seine Initiative hin gegründet wurde, für die Erhaltung des Baudenkmals »Marienkirche Gersdorf« ein.

Verleihung am: 15.01.2007

Felicitas Loewe tritt seit fast zwei Jahrzehnten als Intendantin der Dresdner Bühne »theater junge generation« (tjg) für die Kultur und kulturelle Bildung in Sachsen ein. Sie entwickelte für das tjg neue Formate wie das »Theater für die Allerkleinsten« als Begegnung von Kunst und Schauspiel für Kinder ab zwei Jahren oder die Theaterakademie für Jugendliche. Das tjg hat sich damit national und international einen Namen gemacht. Die Theaterwissenschaftlerin entwickelte das tjg zu den bedeutendsten Kinder- und Jugendtheatern der Bundesrepublik, das auch als kompetenter und geachteter Partner für Erzieher und Lehrer gilt. Ihr Anliegen ist stets, jungen Menschen durch die altersgerechte Inszenierung wichtiger gesellschaftlicher Themen eine kritische und selbstbewusste Haltung zu vermitteln und die Auseinandersetzung dazu zu fördern.

Verleihung am: 11.09.2018

1996 übernahm er die Geschäftsführung der Sächsischen Dampfschifffahrt in einer wirtschaftlich prekären Situation und machte sie zu einem gut aufgestellten wettbewerbsfähigen Unternehmen. Die Schiffsflotte wurde unter Rücksicht auf die historischen Raddampfer behutsam modernisiert und erweitert und entwickelte sich zu einer der Hauptattraktionen Dresdens und des Elbtals. Die Dampferparaden der „Weißen Flotte“ zu speziellen kulturellen Höhepunkten sind inzwischen ein weit über Sachsen hinaus bekanntes Markenzeichen Dresdens; dies dank seiner guten Zusammenarbeit mit den tschechischen Partnern auch bei Niedrigwasser. Darüber hinaus engagiert sich Michael Lohnherr in zahlreichen Ehrenämtern für die touristische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Dresdens und Sachsens, etwa im Kuratorium des Dresdner Gesprächskreises der Wirtschaft und der Wissenschaft e.V. und im Landestourismusverband.

Verleihung am: 31.05.2010

Frau Christine Lorenz hat sich als Betriebsratsvorsitzende der Deutschen Waggonbau AG für die Einbeziehung und den Erhalt des Standortes Niesky und aller weiteren sächsischen Standorte der Deutschen Waggonbau AG engagiert. Die Einbeziehung der Sächsischen Staatsregierung in den Entscheidungsprozess ist auf Ihr Wirken zurückzuführen. Damit hat sie entscheidend zum Erfolg beigetragen. Der Wirtschaftsstandort Niesky mit seinem Synergieeffekt auf viele ortsansässige Firmen, die Arbeitsplatzbindung für ca. 450 Beschäftigte im Unternehmen und die weitere positive Entwicklung der Region konnten durch ihren erfolgreichen Einfluss erhalten bleiben. Frau Lorenz ist es maßgeblich zu verdanken, dass der Waggonbau in Niesky in den 90er Jahren trotz wirtschaftlicher Höhen und Tiefen eine erfolgreiche Entwicklung nahm. Sie begleitete auch die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Niesky mit Weitblick und größtem Interesse. 1994 wurde Frau Lorenz zur Stadträtin gewählt und hat zeitgleich auch die ehrenamtliche Funktion der stellvertretenden Bürgermeisterin übernommen.

Verleihung am: 10.01.2005

Nach der Wiedervereinigung stellte sich neben der Neuorganisation der ambulanten zahnärztlichen Versorgung die Frage, wie die Zahnärzteschaft ihre Interessenvertretung organisieren sollte. Dr. Lüddecke hat schnell erkannt, dass es zum alten System nur die Alternative eines selbstbestimmten Berufsstandes der Zahnärzte gab. Von der sächsischen Zahnärzteschaft erhielt er den Auftrag, als erster Präsident die Geschicke der Landeszahnärztekammer zu lenken. Während dieser 16 Jahre hat er sich durch hohen persönlichen Einsatz, Sach- und Problemkenntnis, Initiative und Entscheidungskompetenz ausgezeichnet. Umfangreiche Aufgaben waren zu bewältigen, die ihm und seinen Kollegen viel abverlangten. Dr. Joachim Lüddecke hat diese Herausforderung neben seiner Tätigkeit als Zahnarzt mit großem Erfolg wahrgenommen. Seine fachliche Kompetenz und sein standespolitisches Engagement haben die Arbeit der Landeszahnärztekammer Sachsen entscheidend geprägt.

Verleihung am: 15.01.2007

Die Musikpädagogin Margitta Luttner engagiert sich über ihr Berufsleben hinaus im Bereich der musikalischen Bildung im Landkreis Bautzen. Seit fast zwei Jahrzehnten leitet sie die »Luttner-Stiftung – Aktives Musizieren ist Bildung und Lebensqualität«, die Kultur, Bildung und Erziehung aktiv fördert. Margitta Luttner setzt sich außerdem dafür ein, dass finanziell hilfsbedürftige Schülerinnen und Schüler einen Zugang zu musikalischer Bildung erhalten. Auch im Förderverein der Kreismusikschule Bautzen e. V. war sie aktiv und trug wesentlich dazu bei, dass zahlreiche musikbezogene Projekte und Bildungsmaßnahmen stattfinden konnten. Des Weiteren war Margitta Luttner Vorsitzende im Verein Via Regia Musikevents, der die Förderung und Entwicklung der deutschen, sorbischen, polnischen und tschechischen Musikkultur im Dreiländereck vorantrieb. Mit ihrem Engagement sorgt sie für Zugang zu musikalischer Bildung und schafft Raum für kulturelle Angebote zur Stärkung des ländlichen Raumes.

Verleihung am: 05.09.2023

M

Seit 1989 widmet sich Frank Mädler als Betroffener aktiv der Betreuung der Kehlkopflosen und der ehrenamtlichen Arbeit im Verband der Kehlkopflosen auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Er organisierte eine entsprechende Klinikbetreuung in Chemnitz, Zwickau, Aue, Plauen, Leipzig und Dresden. Parallel dazu stellte er die notwendige Fortbildung des in der Betreuung tätigen Personals sicher. Außerdem ist Frank Mädler ehrenamtlich für die Belange von Behinderten tätig, unter anderem als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht Chemnitz. Als Landesvorsitzender des Verbandes der Kehlkopflosen vertritt er die Belange gegenüber Staat, Wirtschaft und Gesellschaft und wirbt erfolgreich für die Akzeptanz der Behinderten.

Verleihung am: 02.11.2000

Herr Prof. Dr. Heinrich Magirius war in seiner 45 Jahre währenden Tätigkeit als Denkmalpfleger der sächsischen Denkmalpflege trotz vieler materieller und vor allem ideologischer Schwierigkeiten in großer Treue und mit herausragenden Ergebnissen verbunden.Er hat damit dem Land, den Menschen heute und den zukünftigen Generationen das historische und kulturelle Gedächtnis bewahren geholfen. Baudenkmäler, die heute touristische Anziehungspunkte sind, sind dank seiner Fürsorge vor dem Verfall oder Abriss gerettet worden. Bei einer Ideologie, in der bewahrenswerte Traditionen, vermittelbare Geschichte und der Erhalt von Denkmälern erst mit der Geschichte der Arbeiterbewegung und ihrer Begründer begann, bedeutete es sehr viel persönlichen Mut, eine konträre Position einzunehmen. Darüber hinaus hat sich Herr Prof. Dr. Magirius herausragende auch internationale Verdienste als Wissenschaftler, als Hochschullehrer und als Autor namhaftester Publikationen über sächsische Denkmalpflege und Denkmäler erworben. Durch seine zahlreichen Vorträge hat er das öffentliche Bewusstsein in Sachsen für die Kunst- und Kulturgeschichte sowie die Denkmalpflege hergestellt.

Verleihung am: 29.11.2004

Irene Mamsch (83) bringt sich seit mehr als 30 Jahren ehrenamtlich auf kulturellem und gesellschaftlichem Gebiet in der Stadt Torgau ein. So engagierte sie sich viele Jahre lang im Torgauer Geharnischten Verein. Dieser Traditionsverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Renaissancestadt Torgau zu repräsentieren und die traditionellen Auszugsfeste mit farbenfroher Renaissancekleidung nachzuempfinden. Darüber hinaus war sie Gründungsmitglied des Kinderschutzbundes Torgau. Zudem setzte sie sich von 1990 bis 1999 als Stadträtin von Torgau für viele kommunalpolitischen Belange der Torgauer Bürger ein. Hervorzuheben ist daneben vor allem das Engagement für den von ihr gegründeten Rock’n‘ Roll- und Tanzclub »Ireen« e. V. Der Verein ist heute einer der größten seiner Art in Sachsen. Vor allem Kinder und Jugendliche bekamen und bekommen durch Irene Mamsch die Gelegenheit zur sinnvollen Freizeitgestaltung und entdecken ihre Leidenschaft für den Tanz. Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass sich das Vereinshaus zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt hat. Sie gestaltet Kinderfeste, Seniorennachmittage und ist nach wie vor als Trainerin im Kinder- und Erwachsenenbereich aktiv.

Verleihung am: 07.06.2022

Karl Mannsfeld verkörpert den Wissenschaftler, Bildungspolitiker, Umwelt- und Natur-schützer in einer Person. Der Geograph stellte sein Wissen und Können zunächst in den Dienst der Natur- und Landschaftslehre. In seinem Fachgebiet, dem er sich seit über 40 Jahren auch im Ehrenamt widmet, bedeutet das den Einsatz für eine ausgewogene und vorsorgende Umwelt- und Landschaftspolitik und daraus resultierend ein entsprechendes Umweltmanagement. Als langjähriger Landtagsabgeordneter und ehemaliger Staatsminister für Kultus erwarb er sich nach der Wiedergründung des Freistaates Sachsen besondere Verdienste bei der Ausarbeitung der Sächsischen Landesverfassung sowie umweltpolitischer Landesgesetze. Jungen Menschen die Bedeutung von Umwelt- und Naturschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt nahe zu bringen, ist dem stellvertretenden Vorsitzenden des Landesvereins sächsischer Heimatschutz e. V. und Vorsitzenden des Fachbereichs Naturschutz und Landschaftsgestaltung das wohl wichtigste Anliegen seines nachhaltigen Wirkens.

Verleihung am: 11.09.2018

Als Landtagsabgeordneter und bildungspolitischer Sprecher der SPD leistete Prof. Wolfgang Marcus wichtige Beiträge zur Neugestaltung der sächsischen Bildungslandschaft. Er bemühte sich darum, westdeutsche Fehlentwicklungen in den ostdeutschen Bundesländern zu vermeiden. Deswegen brachte er sich auch aktiv in die Umstrukturierung der TU Dresden ein. Er ist Gründungsmitglied und Ehrenkurator sowohl des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung in Dresden als auch des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur in Leipzig.

Verleihung am: 19.03.2002

Der Glanz der Gemälde in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) wäre weniger hell, wenn es nicht die außerordentliche Arbeit von Prof. Dr. Marx gegeben hätte. Denn er hat eine außergewöhnliche Gabe, Bilder in fesselnde Erzählungen zu verwandeln So hat er den Besuchern der SKD die Kunstschätze der Galerie auf unverwechselbare Art nahegebracht. Nicht nur durch diese Gabe, sondern auch aufgrund seiner profunden Kennerschaft und jahrzehntelangen Forschungen zu den Beständen der Gemäldegalerie erlangte Prof. Dr. Marx schon frühzeitig eine große Reputation in internationalen Forscherkreisen. Sein Verdienst um das Wiederaufleben der Gemäldegalerie und die Erforschung ihrer Sammlung ist nicht hoch genug einzuschätzen. Es ist Harald Marx in hohem Maße zuzurechnen, dass Dresden auf der Weltkarte der Museen heute ganz groß platziert ist.

Verleihung am: 19.05.2014

Die Lebensgeschichte von Maestro Kurt Masur hat gezeigt, was Worte und die stille Kraft der Kultur bewirken können. Zu der Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 in Leipzig hat er gemeinsam mit anderen bekannten Leipzigern seine Stimme für Freiheit und Domokratie erhoben. Zuvor hat er sich beharrlich dafür eingesetzt und gekämpft, dass das geschichtsträchtige Gewandhausorchester wieder eine feste, eigene Spielstätte bekommen hat. Professor Kurt Masurs lebenslanges künstlerisches Schaffen ist ohne Gleichen. Als international hoch anerkannter Kapellmeister und Dirigent und als großer Demokrat in der Zeit der Friedlichen Revolution ist Kurt Masur ein herausragender Botschafter des Kulturlandes Sachsen. So wie er sich bis heute mit Sachsen identifiziert, so stolz sind die Leipziger und alle Sachsen auf »ihren« Maestro.

Verleihung am: 19.05.2014

Tomoko Masur hat sich in besonderer Weise um das künstlerische und gesellschaftliche Leben in Leipzig und Sachsen verdient gemacht. Sie hat sich gemeinsam mit ihrem Ehemann Kurt Masur für die Gründung der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung zur Rettung des Mendelssohn-Hauses in Leipzig eingesetzt und engagiert sich dort bis heute in herausragender Weise. Dabei geht es darum, das Erbe des Komponisten, Dirigenten und Pianisten zu bewahren, sein bedeutendes musikalisches Werk zu vermitteln und lebendig zu halten. Tomoko Masur organisiert weltweit Charity-Konzerte und Symposien zu Felix Mendelssohn Bartholdy und gründete zu diesem Zweck auch Mendelssohn-Gesellschaften in New York und Tokio. Seit mehr als 20 Jahren ist sie darüber hinaus als musikalische Botschafterin mit ihrem eigenen Ensemble unterwegs und leistet auch damit einen wertvollen Beitrag für den interkulturellen Dialog.

Verleihung am: 29.05.2017

Als 2011 Prof. Dr. Matthes‘ Amtszeit als Rektor endete, feierte die TU Chemnitz gerade ihr 175-jähriges Bestehen. Die letzten vier Jahrzehnte davon wurden maßgeblich auch durch Professor Matthes‘ Wirken als Hochschullehrer, Forscher, Hochschulmanager und Wissenschaftsorganisator geprägt. Mit seinen Forschungen zur Fügetechnik hat er sich nicht nur Weltruf erarbeitet, sondern insbesondere dem Automobilbau in Südwestsachsen wichtige innovative Impulse gegeben. Diese Nähe zur Industrie charakterisiert aber nicht nur Klaus-Jürgen Matthes‘ Forschung. Vielmehr ist die gesamte TU Chemnitz in der Region mit allen relevanten Bildungs- und Wirtschaftseinrichtungen hervorragend vernetzt. Weltkonzerne wie Volkswagen oder Siemens kooperieren mit der TU Chemnitz, ebenso wie Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus der ganzen Welt. An dieser internationalen Profilierung und Positionierung der TU Chemnitz hat Prof. Matthes einen herausragenden Anteil. Darüber hinaus hat er sich als Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz um die Weiterentwicklung des Wissenschaftsstandorts Sachsen verdient gemacht.

Verleihung am: 19.05.2014

Angelika Meeth-Milbradt hat sich für soziale und karitative Projekte in Sachsen engagiert. 1992 folgte die Mutter von zwei Söhnen ihrem Mann, dem damaligen sächsischen Finanzminister und späteren Ministerpräsidenten Georg Milbradt, nach Dresden. An der Hochschule für Wirtschaft und Technik in Dresden lehrte sie seit 1994 das Fach Statistik und Ökonometrie. Aufgrund des Jahrhunderthochwassers im August 2002 nahm die gebürtige Ostpreußin eine längere Beurlaubung von ihrer Lehrtätigkeit in Anspruch. Hochengagiert gründete sie gemeinsam mit motivierten hilfsbereiten Bürgern den Verein »Sachsen helfen e. V.« mit dem Ziel, die in einem noch nie gekannten Ausmaß eingehenden Spendengelder und Hilfsangebote in einer Datenbank zu erfassen, zu koordinieren und zu verteilen. Damit konnte Not gelindert und der Wiederaufbau nach der Katastrophe schnell in Gang gebracht werden. Beherzt und ideenreich unterstützte sie über 20 Jahre den Sonnenstrahl e. V., davon 15 Jahre als Schirmherrin, um Familien mit an Krebs erkrankten Kindern zu helfen. Sie leistete immer gerade dort Hilfe, wo die Sorgen und Nöte der Menschen am größten waren.

Verleihung am: 11.09.2018

Achim Mehlhorn brachte Wissenschaft und Forschung in Sachsen weit voran. In seiner Amtszeit als Rektor entwickelte sich die Technische Universität Dresden nach der rasanten Aufbauphase in eine hervorragend aufgestellte Universität mit wachsender Reputation. Mit Diplomatie und Einfühlungsvermögen gelang es ihm, zwischen Hochschullehrern und Forschern aus Ost und West und zwischen Natur- und Geisteswissenschaftlern zu vermitteln. Die TU Dresden erlangte in seiner Amtszeit großes nationales und internationales Ansehen. Er legte den Grundstein für die Einwerbung der Graduiertenschule und zweier Exzellenzcluster, die mittlerweile zum Titel Exzellenzuniversität führten. Mit der Gründung des DRESDEN-concept e. V., einem Netzwerk aus den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Kultur, förderte er die Zusammenarbeit außeruniversitärer Forschungseinrichtungen.

Verleihung am: 05.06.2019

Sein beispielhaftes unternehmerisches Engagement für Ostsachsen ist für die Zukunft der Menschen in der Lausitz von großer Bedeutung. Seit 1995 führt er die Bergbausanierung und Landschaftsgestaltung Sachsen GmbH als Aufsichtsratsvorsitzender. Diese arbeitet seitdem erfolgreich an der Planung und Durchführung von Landschaftsgestaltung bei Bergbaufolgelandschaften, der Sanierung von Altlasten, Industriebrachen und Deponien. Außerhalb der Braunkohlesanierung schuf er 430 Dauerarbeitsplätze.

Verleihung am: 20.07.1998

Herr Dr. Adolf Merckle, hat als engagierter Unternehmer aus der zusammengebrochenen Wirtschaft der DDR in Ostdeutschland insgesamt 1.400 Arbeitsplätze, davon 900 in Sachsen und jährlich in Sachsen 45 Ausbildungsplätze durch den Erwerb von drei Betrieben in Dresden, Zwickau und Krauschwitz gesichert. Mit den Ausbildungsplätzen gibt er jungen Menschen die Chance einer qualifizierten, zukunftsfähigen Berufsausbildung. Mit den Arbeitsplätzen hat Herr Dr. Merckle den dadurch Beschäftigten Lebenssinn und sozialen Halt sowie Selbstwertgefühl vermittelt. Die Betriebe sind darüber hinaus nicht verlängerte Werkbank westdeutscher Unternehmen sondern mit eigener Konstruktion und Entwicklung befasst, so dass sächsischem Erfindergeist freier Lauf gewährleistet ist. Als westdeutscher Unternehmer, der nicht abgewickelt sondern Arbeitsplätze geschaffen hat, hat Herr Dr. Merckle auch zum Zusammenwachsen der beiden Teile Deutschlands beigetragen.

Verleihung am: 29.11.2004

Als Wissenschaftler, Politiker und Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken sowie in weiteren ehrenamtlichen Funktionen in der Katholischen Kirche hat sich Prof. Dr. Hans Joachim Meyer herausragende Verdienste erworben. Sein Schaffen für den Wissenschafts-, Kunst- und Wirtschaftsstandort Sachsen hatte beim Aufbau Sachsens nach der Wiedervereinigung besondere Bedeutung. Unter seiner Leitung als Wissenschaftsminister entstand ein leistungsfähiges Hochschulsystem, das an sächsische Traditionen in Ingenieur-, Geistes­ und Naturwissenschaften, Medizin und Kunst anknüpfte. Die Umgestaltung der außeruniversitären Forschung in Sachsen bleibt untrennbar mit seinem Namen verbunden. Auch setzte er sich für das bundesweit einmalige Kulturraumgesetz ein und war maßgeblich an der Errichtung der Stiftung für das sorbische Volk beteiligt. Nach seiner Amtszeit als Wissenschaftsminister ist er noch heute in verschiedenen Wissenschafts-Gremien aktiv tätig.

Verleihung am: 26.06.2015

 

1988 übernahm Herr Meyer Aufgaben der Konrad-Adenauer-Stiftung in den osteuropäischen Ländern, wo er den Menschen in den Jahren nach 1989 die Vorzüge des freiheitlich demokratisch verfassten Gesellschaftssytems zu vermitteln suchte. Im Jahr 1990 folgte Günter Meyer dem Ruf seines langjährigen politischen Weggefährten Prof. Dr. Kurt Biedenkopf in den Freistaat Sachsen und wurde zum Amtschef in der Sächsischen Staatskanzlei. Auch als Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten vertrat er die Interessen des Freistaates Sachsen gegenüber dem Bund und der Europäischen Union. Immer dem Gemeinwohl verpflichtet, bot er sich 1998 nach dem plötzlichen Tod des Chefs der Staatskanzlei an, in Doppelfunktion wieder das Amt des Chefs der Staatskanzlei zu übernehmen. Er leistete diese Aufgabe bis zum 26. Oktober 1999.

Verleihung am: 25.03.2002

Dass der Fürst-Pückler-Park Bad Muskau Aufnahme in das Weltkulturerbe gefunden hat, ist auf polnischer Seite maßgeblich das Verdienst von Dr. Andrzej Michalowski. Er hat mit dazu beigetragen, dass der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau zu beiden Seiten des Grenzflusses Neiße wieder zu einem prachtvollen Gesamtensemble ganz im Sinne des Pücklerschen Parkkonzeptes auferstanden ist. In zäher Arbeit gelang es ihm, den Parkteil auf der polnischen Seite aus dem Forstbestand herauszulösen und ihn als Gartendenkmal widmen zu lassen. Innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne von nur elf Jahren erfuhr der Park eine dramatisch zu nennende Veränderung. Dies führte dazu, dass der Park auf der deutschen Seite schon bald in die Liste der 20 bedeutendsten Kultureinrichtungen der ostdeutschen Bundesländer aufgenommen wurde. Auf polnischer Seite erfuhr er die Aufnahme in die exklusive Riege der Denkmäler mit nationaler Bedeutung. Krönender Abschluss der Bemühungen um den Fürst-Pückler-Park Bad Muskau war die Anerkennung des Parks als deutsch-polnische Weltkulturerbestätte der UNESCO.

Verleihung am: 16.01.2006

Dr. Achim Middelschulte hat sich nach der Wiedervereinigung für Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft im Freistaat Sachsen engagiert. Als langjähriges Mitglied des ersten Kuratoriums der TU Bergakademie Freiberg setzte er sich für die weitere erfolgreiche Entwicklung der traditionsreichen Hochschule ein. Beeindruckend ist auch sein Wirken für Kunst und Kultur in Sachsen. Hervorzuheben ist dabei sein Engagement im »Freundeskreis der Dresdner Porzellansammlung im Zwinger e.V.«. Auch in Freiberg und Chemnitz engagierte sich der frühere Ruhrgas-Vorstand. So förderte das Energieunternehmen auf seine Initiative hin 1999 eine große Munch-Retrospektive in den Kunstsammlungen in Chemnitz. In Freiberg und Chemnitz lockte zudem seine renommierte Porzellansammlung »Der Bergbau und das weiße Gold« viele Besucherinnen und Besucher an. Nach dem Elbehochwasser 2002 organisierte er Hilfe und Spenden: Dank dieser Unterstützung konnte unter anderem das Bürgerzentrum Freital wiederaufgebaut werden.

Verleihung am: 16.10.2020

Die Verleihung an Ministerpräsidenten Prof. Dr. Georg Milbradt erfolgte aufgrund Ziffer IX. Satz 1 der Bekanntmachung des Ministerpräsidenten über die Stiftung des Verdienstordens des Freistaates Sachsen vom 27. Oktober 1996 kraft Amtes.

Verleihung am: 18.04.2002

Wolfgang Mischnick, Aufsichtsratsvorsitzender der Gröditzer Stahlwerke GmbH, Bundesminister a. D. und Mitglied des Bundestags a. D., hatte sich Zeit seines Lebens in ganz besonderem Maße für die deutsche Einheit eingesetzt. Er kam als erster Spitzenpolitiker der Bonner Koalition zu Gesprächen mit hohen SED-Funktionären und Vertretern der Blockpartei LDPD nach Dresden. Wolfgang Mischnick leistete in dieser Zeit Pionierarbeit, brachte die Gründung der Sächsischen FDP voran und suchte gemeinsam mit den Liberalen im Osten nach neuen Wegen in die Freiheit. Als langjähriger Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung (bis 1998) bemühte er sich in besonderem Maße um die Integration des sächsischen Landesverbandes in die Stiftungsarbeit.

Verleihung am: 19.03.2002

Rita Mittmann ist Leiterin der Kindertagesstätten Bertelsdorf und Weißenborn sowie des Kinderhorts. Gleichzeitig ist sie die langjährige ehrenamtliche Vorsitzende des Kinderland e.V. Berthelsdorf/Weißenborn, in deren Trägerschaft sich die Kindereinrichtungen befinden. Der Verein betreibt und fördert die Kindertagesstätten. Schwerpunkte ihrer Erziehungsarbeit sind herausragende methodische und didaktische Fähigkeiten zur Erfüllung der hohen Anforderungen an eine moderne zeitgerechte Vorschul- und außerschulische Bildung sowie die Befähigung der Erzieher, Kinder und Eltern, in unserer Gesellschaft integrativ zu wirken. Mit ihrem langjährigen fachlich außergewöhnlichen Einsatz entwickelte sie die Kitas zu weithin bekannten und begehrten Kindereinrichtungen. Rita Mittmann bringt sich zudem als Gemeinderatsmitglied aktiv in das gesellschaftliche und kulturelle Leben der Gemeinde ein.

Verleihung am: 05.06.2019

Beim Aufbau der Strukturen des öffentlichen Veterinärwesens in Sachsen leistete Dr. Hans-Georg Möckel Pionierarbeit. Er baute Anfang der 1990er Jahre mit hohem persönlichen Einsatz die Zulassungs- und Prüfungsordnung des höheren Veterinärdienstes im Freistaates Sachsen auf. Seit 1995 ist er Präsident der Landestierärztekammer Sachsen. Diese ehrenamtliche Aufgabe führt er zwischenzeitlich in fünfter Wahlperiode aus und ist damit der dienstälteste Kammerpräsident Deutschlands. Auch in dieser Funktion gibt er der beruflichen Fortbildung der Tierärzte stets höchste Priorität. Mit seinem Engagement leistet er einen bedeutenden Beitrag für den öffentlichen Gesundheitsdienst und den gesundheitlichen Verbraucherschutz in Sachsen. Dabei widmet er sich auch den immer mehr an Bedeutung gewinnenden Themen der ökologischen Tierhaltung, der Gesundheit der Tiere und dem Schutz der Verbraucher.

Verleihung am: 26.06.2015

1985 wurde unter der Leitung von Herrn Dr. Möhle in Köln ein Käthe-Kollwitz-Museum errichtet, welches eine der international bedeutsamsten Kollwitz-Sammlungen beherbergt. Darüber hinaus hat Dr. Möhle seit 1986 versucht, den Rüdenhof in Moritzburg zu einer würdigen Gedenkstätte für Käthe Kollwitz auszubauen. Die gemeinsamen Anstrengungen des Fördervereins des Museums Schloss Moritzburg, der Gemeindeverwaltung Moritzburg und das energische Engagement von Dr. Möhle haben es möglich gemacht, dass 1994 eine Käthe-Kollwitz-Stiftung mit Sitz im Rüdenhof entstehen konnte. Durch sein ideelles und materielles Engagement hat die Stiftung einschließlich Gedenkstätte nach wenigen Jahren ihres Bestehens eine bedeutende Stellung im Kulturraum eingenommen.

Verleihung am: 02.11.2000

Chemnitz als Kunst- und Museumsstadt einen Weltruf zu verschaffen, hat Ingrid Mössinger viel Arbeit gemacht. Doch sie hat diese Mission seit 1996 mit großer Freude und vielen kreativen Einfällen erfüllt. Heute sind die Kunstsammlungen Chemnitz nicht nur wenigen Fachleuten und Liebhabern moderner Kunst weltweit ein Begriff, sondern einem großen Publikum. Mit originellen Ausstellungsideen und neuartigen Konzepten macht sie Lust auf das Erlebnis Museum und die Auseinandersetzung mit Kunst. Das hat den Münchner Galeristen und Kunstsammler Alfred Gunzenhauser bewogen, seine bedeutende Privatsammlung dauerhaft in Chemnitz öffentlich auszustellen, so dass Chemnitz heute über die weltweit größte museale Sammlung der Bilder von Otto Dix verfügt. Frau Mössinger hat so dazu beigetragen, Chemnitz‘ Ruf als »Stadt der Moderne« zu festigen, den Ruf unseres Kulturlandes Sachsen zu mehren und nicht zuletzt den Chemnitzern Stolz auf ihre Heimatstadt zu vermitteln.

Verleihung am: 19.05.2014

Als Unternehmer und insbesondere als Präsident der Handwerkskammer Chemnitz hat sich Dietmar Mothes große Verdienste um den Wirtschaftsstandort Sachsen erworben. Hervorzuheben ist sein herausragendes Engagement bei der Gewinnung von handwerklichem Nachwuchs und Fachkräften. Er setzt sich erfolgreich für eine hochwertige und zeitgemäße Ausbildung im dualen System ein und trägt damit zur Zukunftsfähigkeit Sachsens bei. Als überzeugter Mittelstandspolitiker und passionierter Vertreter des Handwerks geht es ihm dabei stets darum, die verantwortungsbewusste Werteorientierung des persönlich haftenden Gesellschafters im Handwerk als Grundvoraussetzung einer sozialen Marktwirtschaft in der Öffentlichkeit zu vermitteln. Er arbeitet in verschiedenen Gremien auf kommunaler, Landes- und Bundesebene mit.

Verleihung am: 26.06.2015

Dr. Jürgen Mülder war zwischen 2008 und 2013 Vorsitzender des Forums Tiberius.Heute ist er Mitglied im Kuratorium sowie Ehrenmitglied. Dem Verein geht es darum, eine Plattform für den Dialog zwischen Wirtschaft und Kultur zu schaffen, künstlerischen Nachwuchs zu fördern und das Miteinander in unserer Gesellschaft zu stärken. 2007 war das »Forum Tiberius – Internationales Forum für Kultur und Wirtschaft e.V.« vom Bundespräsidenten als »Ausgewählter Ort im Land der Ideen« ausgezeichnet worden. Ehrenamtlich wirkte Mülder in verschiedenen weiteren Vereinen und Stiftungen mit. So engagierte er sich unter anderem für die Rekultivierung des Festspielgeländes Hellerau sowie das Moritzburg Festival.

Verleihung am: 18.04.2019

Hans-Jürgen Müller hat das traditionsreiche Familienunternehmen Hans-Jürgen Müller & Co. KG zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. 1945 gründete sein Vater den Handwerksbetrieb »Mühle«, der Bürsten und später auch Rasierpinsel herstellte. Später übernahm er die Firma mit ca. 50 Beschäftigten. Das 1972 zwangsverstaatlichte Unternehmen erhielt Hans-Jürgen Müller nach der Friedlichen Revolution zurück. Nach schweren Anfangsjahren gelang ihm mit neuen Strategien und innovativen Ideen ein erfolgreicher Neustart. Verantwortungsbewusst gegenüber seinen Mitarbeitern und der Region hat er heute die Geschäftsführung beiden Söhnen übertragen. Weitsichtig ist seine seit Jahren bestehende Kooperation des Unternehmens mit der regionalen Oberschule als Praxispartner zur Gewinnung von Fachkräften. Der Unternehmer unterstützt zudem die örtliche Kindertagesstätte und sponsert Sportvereine in der Region. Er ist aktives Mitglied im Posaunenchor der Landeskirchlichen Gemeinschaft und Wanderführer zur Geschichte des Erzbergbaus unter dem Dach des Naturschutzbundes.

Verleihung am: 11.09.2018

Frau Müller gilt als die erfolgreichste Eiskunstlauftrainerin der Welt. Mit viel Engagement hat sie in 40 Berufsjahren Spitzensportlerinnen und Spitzensportler ausgebildet. Diese gewannen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften insgesamt 57 Medaillen. Die namhaftesten Persönlichkeiten dabei waren Gabi Seifert, Katharina Witt und Jan Hoffmann. Frau Müller war eine Pädagogin, die innovative Techniken im Eiskunstlauf entwickelte und ihren Schützlingen die Tugenden eines Spitzensportlers - Disziplin, Ausdauer und Begeisterung - vermittelte. Ihr ist es zu verdanken, dass Chemnitz nach der Friedlichen Revolution als bedeutender internationaler Standort für den Eiskunstlaufsport erhalten blieb. Somit leistete sie einen hervorragenden Beitrag für das sportliche Ansehen des Freistaates Sachsen.

Verleihung am: 02.11.2000

Herr Michael Müller hat sich durch sein langjähriges Engagement Hilfe für notleidende Menschen in Rumänien zu leisten herausragende Verdienste um den Freistaat Sachsen und seine Bevölkerung erworben. Innerlich tief ergriffen von der Not und dem Elend der Waisenkinder in Rumänien der Wendezeit begeisterten Herr Müller den ökumenischen Arbeitskreis für Gerechtigkeit, Umwelt und Frieden in Coswig, Hilfen für die Waisenkinder zu organisieren. 1991 gründete er den Verein »Partnerschaften mit Osteuropa e. V.«. Dies erfolgte in einer Zeit kurz nach der Friedlichen Revolution, wo viele Menschen noch sozial, wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich in einer Umbruchphase standen, die alle Kraft erforderte. Diese Menschen zu sozialem Engagement zu begeistern, bedurfte schon einer großen Überzeugungskraft. Durch seine Hilfe wurde nicht nur Bausubstanz und Einrichtung saniert, erneuert oder ergänz sondern auch Spenden in Form von Medikamenten und Medizingeräten behoben manche Notsituation, retten Menschenleben oder brachten schnelle Genesung. Durch das unermüdliche Handeln von Herrn Müller für Menschen in bitterster Not, das seiner christlichen Grundhaltung verpflichtet ist, hat er in Rumänien tätige Mitmenschlichkeit geübt und Sachsen zu Ansehen verholfen.

Verleihung am: 29.11.2004

Theobald Müller ist ein Unternehmer, der sich herausragende Verdienste um den sächsischen Wirtschaftsstandort erworben hat. Sein besonderes Engagement, das weit über das Wirken für das eigene Erwerbsunternehmen hinausgehet, zeigt sich unter anderem mit der Schaffung Tausender Arbeitsplätze in Sachsen und bei der Ausbildung und Förderung junger Menschen in seinem Unternehmen. Zudem wurde Theobald Müller für seine jahrelange großzügige Unterstützung des Sächsischen Blasmusikverbandes e. V. ausgezeichnet.

Verleihung am: 31.08.2021

Thomas Müller hat sich über mehrere Jahrzehnte große Verdienste beim Aufbau des sächsischen Landesverbandes im Deutschen Jugendherbergswerk erworben. Unmittelbar nach der Wende wurde er Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender des DJH Landesverband Sachsen e. V. und führte die sächsischen Jugendherbergen unter das Dach des Bundesverbandes. Als Mitglied des Bundesvorstandes des Deutschen Jugendherbergswerks gab er entscheidende Impulse bei der Entwicklung des Herbergswesens in Deutschland und des Deutschen Jugendherbergswerkes insgesamt. Unter seiner Leitung übernahm der DJH Landesverband Sachsen e. V. eine führende Rolle innerhalb des Deutschen Jugendherbergswerkes. Thomas Müller hat es verstanden, die Idee des Jugendherbergswerks der friedvollen Begegnung junger Menschen aus aller Welt mit Leben zu erfüllen.

Verleihung am: 05.06.2019

Über zwei Jahrzehnte hat sich der Maschinenbauingenieur, Bürgermeister von Walddorf und späterer Ortsvorsteher für die Heimat- und Kulturpflege in der Oberlausitz eingesetzt. Neben seinem engagierten Wirken auf kommunalpolitischer Ebene übt er eine Vielzahl von Ehrenämtern aus, mit denen er Menschen aller Bevölkerungsschichten erreicht. Unter seiner Leitung wurde die ehemalige Schule zum Dorfgemeinschaftshaus in Walddorf umgebaut. Dort bietet er Computerkurse für Senioren an. Die hierzu notwendige Ausstattung organisierte Frank Münnich von Firmen und Gewerbetreibenden. Er ist Mitautor des Eibauer Gemeindeblattes und vermittelt dort Wissenswertes zur Geschichte, zu Bauten und Besonderheiten des Ortes und der Region. Seine Idee eines Sagenpfades auf dem Kottmar, einem der beliebtesten Wanderziele der Region, setzte er gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern um. Dank seiner Aktivitäten lebten die traditionellen Volksfeste, wie der Eibauer Bierzug und das Spreequellfest, wieder auf. Als Zwerg »Gerbod« begeistert er die Menschen von nah und fern bei den bekannten Spreequelltaufen am Kottmar. Seit vielen Jahren ist Frank Münnich ehrenamtlicher Denkmalschutzbeauftragter der Gemeinde und setzt sich unter anderem für den Erhalt der historischen Umgebindehäuser und die aufwendige Sanierung des Eibauer Faktorenhofes ein. Heute ist der Hof ein Wahrzeichen für den Ort und die gesamte Region. Die von Frank Münnich stammende Idee zur Beteiligung der Gemeinde Eibau an der Fernsehshow »Ein Dorf wird gewinnen« brachte Eibau 500.000 Euro ein, die für die Sanierung der kulturhistorisch so wertvollen Walddorfer Kirche eingesetzt werden konnten. Sein hoch engagiertes Wirken trägt zur Stärkung der Dorfgemeinschaft, der Heimatverbundenheit aber auch zur Anerkennung des Ortes weit über die Region der Oberlausitz und des Freistaates Sachsen hinaus bei.

Verleihung am: 01.03.2012

Seit einem halben Jahrhundert wirkt er als Chronist, Erforscher der Heimatgeschichte und ehrenamtlicher Denkmalschützer in Dresden. An der Sicherung der von George Bähr errichteten und 1945 teilzerstörten Loschwitzer Kirche hat er entscheidend mitgewirkt. Durch seine Forschungen und Publikationen erreichte er, dass die Ruine auf der Denkmalliste des damaligen Bezirks Dresden eingetragen wurde. 1991 wurde auf der Grundlage seiner Untersuchungen der Wiederaufbau begonnen und im Oktober 1994 mit der feierlichen Weihe abgeschlossen. Dort fand auch dank seiner Bemühungen der rekonstruierte Nosseni-Altar aus der 1962 gesprengten Dresdner Sophienkirche im Jahr 2002 seinen Platz. Sein Engagement und seine ortsgeschichtlichen Studien und Veröffentlichungen u. a. im »Elbhangkurier« brachten Eberhard Münzner die Ehrenmitgliedschaft des Ortsvereins Loschwitz-Wachwitz e. V. ein.

Verleihung am: 31.05.2010

 

N

Als ehemaliger Landeskonservator in Sachsen ist er mit dem Verdienstorden ausgezeichnet worden, weil er sein Lebenswerk der Bestandsaufnahme und Sicherung der sächsischen Kulturlandschaft widmete.

Verleihung am: 27.10.1997

Herr Dr. h.c. Hans J. Naumann hat sich durch sein Engagement für die NILES SIMMONS Industrieanlagen GmbH herausragende Verdienste um den Freistaat Sachsen und seine Bevölkerung erworben. Herr Naumann hat als gebürtiger Sachse und nach Sachsen zurückgekehrt, 750 Menschen im Chemnitzer Raum Arbeit gegeben, in dem er 1992 erfolgreich die Privatisierung eines Maschinenbaubetriebes durchführte. Er gründete ein Unternehmen mit eigener Konstruktions- und Entwicklungsarbeit. Dank seiner weltweiten wirtschaftlichen Verbindungen und einer innovativen, marktorientierten Produktpalette konnte er das Unternehmen sehr schnell am Weltmarkt etablieren. Sein Engagement geht über das Unternehmerische hinaus. Herr Dr. Naumann ist in Südwestsachsen mit seinem Wirken in unternehmensspezifischen Verbänden und im Innovationszentrum Bahntechnik Sachsen e. V. präsent. Weiterhin verknüpft er universitäre Forschung mit der Industrie, vergibt Forschungsaufträge an die TU Chemnitz und verleiht Stipendien. Sie tragen zur Stärkung der Wirtschaftsregion Chemnitz und des Selbstwertgefühls der Menschen bei, damit auch zum inneren Zusammenwachsen der beiden Teile Deutschlands.

Verleihung am: 29.11.2004

Der in Krombach (Bayern) geborene Jurist ist mit den Lehren der Philosophie und Theologie gleichermaßen gut vertraut. Bereits als junger Mann setzte er sich für Gesellschaft und Kirche zu Fragen des Gemeinwesens, der Gerechtigkeit und Solidarität ein. Ausgewogenheit im Verhältnis von Staat und Gesellschaft ist sein großes Anliegen. Nach der friedlichen Revolution in der DDR führte der Weg von Albin Nees gen Osten. Außerordentlich war sein Einsatz bei der Erarbeitung des Einigungsvertrages und dem danach folgenden Umbau der Sozialstruktur im Beitrittsgebiet. Im November 1990 kam er als Staatssekretär in das Sächsische Staatsministerium für Soziales nach Dresden. Zu seinen herausragenden Leistungen zählt der Aufbau der Verwaltung Sachsens auf den Gebieten des Gesundheits- und Sozialwesens. Dabei gelang es ihm, zwischen den unterschiedlichen Lebenssituationen und Ansichten der Menschen in Ost und West zu vermitteln. Seine einflussreiche Mitarbeit in den Bund- und Ländergremien führte zu der maximal möglichen und unter Berücksichtigung der besonderen Ausgangsbedingungen in den Neuen Bundesländern notwendigen Ausschöpfung der Gestaltungsspielräume für eine sachgerechte und tragende Sozialgesetzgebung in Sachsen. Daher ist es ganz wesentlich sein Verdienst, dass wir heute gut funktionierende Strukturen der Sozialverwaltung und des Gesundheitswesens im Freistaat Sachsen haben. Bereits während seiner Amtszeit erfüllte er weit mehr als seine Pflichten im Rahmen des Amtes. Gezielt unterstützt er kirchliche Initiativen im Bereich der Jugendbegegnung, Erwachsenenbildung und Altenpflege. Mit seinen Mitgliedschaften in zahlreichen Stiftungen, Beiräten und Kuratorien verfolgt Albin Nees das wichtige Anliegen, subsidiäre Strukturen im sozialen Aufgabenbereich, bei der Stärkung des Ehrenamtes und der Selbsthilfe als Alternative zu einem vormundschaftlichen Staat auszubauen.

Verleihung am: 01.03.2012

Werner Neubauer hatte maßgeblichen Anteil daran, dass der VW-Konzern heute in der Motorenentwicklung auf Sachsen setzt. Als Markenvorstand und Generalbevollmächtigter für den Bereich »Komponente« erreichte er, dass die Komponenten-Leitung und die globale Typführerschaft für die neue Motorengeneration im Konzernverbund bei der Volkswagen Motorenwerke GmbH in Chemnitz liegt. Werner Neubauer setzte sich intensiv für die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ein. Gemeinsam mit Universitäten, Fachhochschulen, Forschungseinrichtungen und der Fraunhofer Gesellschaft konnten so zahlreiche Forschungsprojekte realisiert werden. Jungen Studierenden und Lehrenden vermittelte er mit wissenschaftlichen Vorträgen an der TU Chemnitz die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse in der Automobilproduktion. Er war als Ratgeber bei der Errichtung des Studiengangs Automobilproduktion und des Lehrstuhls für Alternative Fahrzeugantriebe an der TU Chemnitz beteiligt. Die Entwicklung innovativer Produktionstechnologien für neue Karosseriestrukturen und Antriebskonzepte bei der Elektromobilität wird von Werner Neubauer maßgeblich unterstützt.

Verleihung am: 13.11.2012

Der langjährige Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, Chemnitz, Prof. Dr.-Ing. habil. Reimund Neugebauer hat dank wegweisender Forschungen von Weltruf Drittmittelprojekte, Sonderforschungsbereiche und Exzellenzcluster an die TU Chemnitz und ans Fraunhofer IWU geholt. Sein Anliegen war es stets, dass die Wissenschaft den Unternehmen der Region hilft, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zu steigern. Weitsichtig gelang es ihm den Dreiklang Wissenschaft-Wirtschaft-Politik insbesondere in Südwestsachsen zu vernetzen. Reimund Neugebauer ist eine herausragende Persönlichkeit und ein Macher, der mit seinem Ruf nach München als Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Sachsen würdig vertreten wird.

Verleihung am: 02.10.2012

Alfred Neugebauer hat in der Zeit des Nationalsozialismus eine Tat vollbracht, bei der er Freiheit und Leben riskierte: Als am 9. November 1938 die Synagoge in Dresden von den Nationalsozialisten in Brand gesteckt wurde, nahm er einen bereits abmontierten Davidstern an sich und versteckte ihn. Nach Kriegsende übergab er ihn der jüdischen Gemeinde. Alfred Neugebauer wird für seine aufrechte Haltung geehrt, die aus einer festen inneren Einstellung kommt, Menschen in Diktaturen nicht zu Mitläufern oder Tätern werden zu lassen. Darüber hinaus hat er sich bis heute ehrenamtlich um die Bodendenkmalpflege und die Kulturgeschichte verdient gemacht und ist seit 1995 ehrenamtlicher Beauftragter der Denkmalpflege beim Denkmalschutzamt Dresden.

Verleihung am: 12.10.2001

Angelika Neumann hat sich mit außerordentlichem und vorbildlichem ehrenamtlichem Engagement als Seelsorgehelferin in der Straffälligenhilfe hervorragende Verdienste erworben. Die Straffälligenhilfe ist eine der schwierigsten ehrenamtlichen Tätigkeiten. Für die von ihr in den Justizvollzugsanstalten Zeithain, Bautzen, Dresden, Torgau und Waldheim Betreuten ist Frau Neumann eine gesuchte und unerschütterliche Ansprechpartnerin. Ungeachtet ihrer eigenen Arbeitslosigkeit setzt sie sich uneigennützig für diese Menschen ein und gibt ihnen jede Hilfe zur Eingliederung in die Gesellschaft.

Verleihung am: 16.01.2006

Er hat sich auf rechtswissenschaftlichem Gebiet und bei der Organisation der Arbeitsgerichtsbarkeit im Freistaat Sachsen nach der Friedlichen Revolution sowie durch die Mitarbeit in beruflichen Verbänden hervorragende Verdienste erworben. Durch seinen unermüdlichen Einsatz wurde er der sächsischen Richterschaft und allen Mitarbeitern der Arbeitsgerichtsbarkeit ein Vorbild. Als Rechtswissenschaftler ist er auch mit bedeutenden Kommentaren zu mehreren Gesetzen des Arbeitsrechts hervorgetreten. Außerdem war er ehrenamtlich als Präsident des Deutschen Arbeitsgerichtsverbandes sowie als Vorstandsmitglied der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für das Recht der Arbeit und der sozialen Sicherheit tätig. Von 1994 bis 1999 war er schließlich auch ehrenamtlich Vorsitzender einer Schlichtungsstelle der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen.

Verleihung am: 12.10.2001

Mit dem Namen Niethammer ist die Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen in der strukturschwachen Region Kriebstein verbunden. Er trat als Bieter bei der Reprivatisierung der Papierfabrik Kriebstein auf, die sich bis 1945 im Besitz seiner Familie befand, und erhielt den Zuschlag. Aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit musste die Belegschaft zurückgeführt werden. Durch die Ausgliederung von Teilbereichen konnten Drittfirmen ansässig werden, die einen Teil der Belegschaft weiter beschäftigten. Nach der erfolgreichen Umstrukturierung und Neuetablierung am Markt gehört das Unternehmen mit rund 220 Arbeits- und 12 Ausbildungsplätzen zu den größten Arbeitgebern der Region. Darüber hinaus ist Dr. Niethammer ehrenamtlich in branchenspezifischen Vereinigungen tätig, Ehrenpräsident der IHK Frankfurt am Main und war als Mitglied in die »Unabhängige Kommission Zuwanderung« des Bundesinnenministeriums berufen worden.

Verleihung am: 23.06.2003

Voller Erwartungen kam er 1993 in den Freistaat Sachsen, um sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Diese sah er nicht allein in seinen beruflichen Aufgaben. Mit Geschick gelang es ihm, als Vize- und Regierungspräsident von Leipzig und Chemnitz Beruf und Ehrenamt zum Wohle der Regionen zu verbinden. Als Präsident der Initiative Südwestsachsen e. V. bewies er Weitblick und Glauben an die zukunftsorientierte Wachstumsregion im Herzen Europas. Seine kreativen Ideen und die Schaffung interner Netzwerke führten die verschiedenen Partner zusammen, die heute an die einst so erfolg- und traditionsreiche sächsische Wirtschaft anknüpfen können. Sein Wirken im Industrieverein Sachsen 1828 e. V., als Vorsitzender des Kuratoriums im Elternverein krebskranker Kinder e. V. Chemnitz, für den ambulanten Kinderhospizdienst in der Region Chemnitz und für die Stiftung »Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig« komplettieren seinen außerordentlichen Einsatz für die Menschen hierzulande.

Verleihung am: 19.08.2010

 

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Von 1991 bis 1999 leitete Dr. Oetker zudem als Vorsitzender den Kulturkreis im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Er half maßgeblich dabei, dass über 50 bedeutende Werke zeitgenössischer Künstler, die sich nicht den Vorgaben der DDR-Kulturpolitik unterworfen hatten, und von Vertretern der bundesdeutschen Nachkriegsmoderne in das Eigentum der GfZK überführt wurden.

Seit 2002 ist Dr. Oetker Sprecher des Kuratoriums der Stiftung Bach-Archiv Leipzig. In dieser Funktion spendete er immer wieder für die Erweiterung der Sammlung sowie für die Neugestaltung des Museums.

Zudem hat sich Dr. Arend Oetker mit großem persönlichen Einsatz und Engagement für die Leipziger Messe GmbH eingesetzt. Durch seine Kontakte und sein uneigennütziges Wirken sowie seine wertvolle Arbeit im Aufsichtsrat hat er wesentlich zur Erfolgsgeschichte der Leipziger Messe und der heutigen guten Position im nationalen und internationalen Messewesen in den letzten drei Jahrzehnten beigetragen.

Über viele Jahre förderte Dr. Oetker die Handelshochschule in Leipzig (HHL) durch Spenden für Projekte und zur Erfüllung wissenschaftliche Aufgaben sowie mit Stipendien für junge Menschen. Seit 2015 verfügt die HHL dank der Unterstützung von Dr. Arend Oetker über einen Lehrstuhl für Wirtschaftspsychologie und Unternehmensführung, der sich in besonderer Weise mit Fragen der Gemeinwohlorientierung von Unternehmen und Organisationen befasst.

Verleihung am: 26.09.2022

1961 wurde Herr Dr. Oestreicher zum Priester der Anglikanischen Kirche ordiniert und begann seine Tätigkeit bei der BBC, in deren Auftrag er über das kirchliche Leben in Ostdeutschland berichtete. Seine Arbeit trug dazu bei, dass eine breite nichtdeutsche Öffentlichkeit über die Schwierigkeiten, die Kirchen und Gläubigen in einer atheistischen Staatsideologie bereitet wurden, informiert wurde. Als Direktor des Internationalen Versöhnungszentrums von Coventry (Nagelkreuzgemeinschaft) wurden seine Beziehungen zu den Kirchen in der DDR noch enger. Am 3. September 1989 wurde diese Arbeit durch die weltweite Ausstrahlung eines Simultangottesdienstes aus der Kreuzkirche Dresden und der Kathedrale in Coventry gekrönt. Die Predigt in Dresden hielt damals Paul Oestreicher. Aus der nahen Vergangenheit ist besonders seine aktive Unterstützung für den »Dresden Trust« in England, der beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche hilft, hervorzuheben.

Verleihung am: 11.03.2004

Als einstiger Gründungsdirektor der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und heutiger Präsident des Sächsischen Kultursenats hat sich Jürgen Uwe Ohlau nachhaltig für den Erhalt und die Weiterentwicklung der sächsischen Kulturlandschaft eingesetzt. Mit dem außergewöhnlichen und erfolgreichen Pilotprojekt der kulturellen Bildung im Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien hat er ein Netzwerk zwischen Schulen und Kultureinrichtungen aller Bereiche geschaffen. Der Erfolg führte zur Fortsetzung dieses Projektes in weiteren ländlichen Kulturräumen im Freistaat Sachsen. Damit gelang ihm die Vermittlung von Verständnis und Wissen für künstlerisches Schaffen, wichtiger Wertvorstellungen und die Übertragung von Grundfesten unseres gesellschaftlichen Lebens an junge Menschen auch abseits der Großstädte. In den Jahren 2005/2006 hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass in Großbritannien unter dem Titel »Saxony in UK« sächsische Kunst und Kultur einschließlich der Kunsthochschulen vielfältig und erfolgreich präsentiert werden konnten. Unter Nutzung seiner Kontakte als langjähriger leitender Mitarbeiter des Goethe-Instituts hat er hierfür zahlreiche künstlerische Gemeinschafts- und Ausstellungsprojekte initiiert. Die Zukunft und Perspektiven der Theater- und Orchesterlandschaft in Sachsen tragen seine Handschrift. In einer Vielzahl weiterer herausragender Projekte, wie beispielsweise die Gestaltung der Nachfolgelandschaft des Braunkohlebergbaus im Landschaftspark »Bärwalder See«, seine Mitgliedschaften im Stiftungsrat der Bürgerstiftung Dresden, im Kuratorium der Daetz-Stiftung in Lichtenstein sowie sein Vorsitz in der Thieme-Stiftung und des Neuen Sächsischen Kunstvereins sind Zeugnis seines außerordentlichen Engagements zur Bewahrung und Förderung sächsischer Kunst und Kultur. Jürgen Uwe Ohlau hat seine Begabung für aktives und gestaltendes Wirken und seine Fähigkeit, Theorie und Praxis zu verbinden, verdienstvoll zum Wohle des Kulturlandes Sachsen eingesetzt.

Verleihung am: 01.03.2012

Helma Orosz hat für den Freistaat zweieinhalb Jahrzehnte in verschiedenen Ämtern beruflich wie ehrenamtlich Herausragendes geleistet - vor allem im sozialen und kommunalen Bereich. Als Sozialministerin des Freistaates erhielt sie große Anerkennung für ihre Ideen und ihr Engagement bei schwierigen Themen wie dem Ärztemangel. Als Oberbürgermeisterin von Dresden hat sie dazu beigetragen, dass sich die Landeshauptstadt zu einem bundesweit geachteten Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort weiter entwickelt. Sie ist auch Mitinitiatorin der Menschenkette, mit der seit 2010 an die Bombardierung der Stadt am 13. Februar 1945 erinnert wird und die zugleich ein deutliches Zeichen für Frieden und Versöhnung und gegen Instrumentalisierung des Tages durch Neonazis ist. Helma Orosz engagiert sich u. a. besonders für den Verein Sonnenstrahl e.V., der sich um an Krebs erkrankte Kinder und deren Familienangehörige kümmert.

Verleihung am: 29.05.2017

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Stephan Pöhler (70) engagiert sich seit mehr als drei Jahrzehnten für die Belange der Menschen mit Behinderungen – für Inklusion, Partizipation und Teilhabe aller. So gründete er 1991 die heutige Landesdolmetscherzentrale für Gebärdensprache und das Gehörlosenzentrum Zwickau. In dieser Zeit engagierte er sich im Berufsverband der Gebärdensprachdolmetscher auf Bundesebene und setzte sich für die Einrichtung eines Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen an der Westsächsischen Hochschule in Zwickau ein, wo er wie auch in Mittweida verschiedene Lehraufträge übernahm. Er organisierte Beratungsangebote für Menschen mit Hörbehinderung und ebnete mit seinem Engagement im Landesverband der Gehörlosen Sachsen e. V. auch den Weg für bessere Angebote an qualifizierten Gebärdensprachdolmetscherleistungen in Sachsen. 2005 wurde Stephan Pöhler zum ersten Beauftragten der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen berufen. Drei Amtsperioden, insgesamt 15 Jahre, übte er dieses unabhängige Amt ehrenamtlich aus. Dabei beriet er die Staatsregierung in allen Fragen der Behindertenpolitik und vertrat die Interessen der Menschen mit Behinderungen mit Tatkraft und Herz. So tragen auch das Sächsische Inklusionsgesetz sowie der Aktionsplan der Staatsregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention seine Handschrift.

Verleihung am: 07.06.2022

Herr Dr. Pach hat sich durch über Jahrzehnte währende Forschung zur Geschichte der Kunstgegenstände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, insbesondere um die in geheimen Depots im Erzgebirge gelagerten Kunstgegenstände und deren Wiederauffinden seit dem Kriegsende verdient gemacht. Dr. Pach hat, insbesondere über 20 wertvolle Einzelstücke, die zur Staatlichen Porzellansammlung Dresden gehörend im Krieg ausgelagert worden waren und von der Teile seitdem verschollen sind, uneigennützig recherchiert. Er hat sie aufgefunden und für deren Rückgabe gesorgt. Er ist Mitverfasser der Publikationen »Unser Erzgebirge«.

Verleihung am: 12.09.2000

Dr. Karl-Peter Parczyk hat als Existenzgründer in einer strukturschwachen Region im Erzgebirge zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen und als erfolgreicher Unternehmer erhalten beziehungsweise ausbauen können. Damit hat er den Menschen in seiner  Region nicht nur Arbeit, sondern auch Hoffnung auf eine sichere Zukunft gegeben. Durch sein langjähriges herausragendes unternehmerisches und gesellschaftliches Engagement hat er hervorragende Verdienste im wirtschaftlichen Bereich und für das Allgemeinwohl erworben. Die beiden von ihm aufgebauten Unternehmen – Annaberger Formenbau AG und AFEX GmbH – beschäftigen derzeit insgesamt rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei der Einstellung von Mitarbeitern gab er immer auch Menschen in schwierigen sozialen Lagen wie Langzeitarbeitslosen oder Geringqualifizierten eine Chance.

Verleihung am: 29.05.2017

Herr Petersen hat gemeinsam mit seinen Kollegen Prof. Dr. Paul Raabe und Dr. Dietrich Hoppenstedt einen wesentlichen Beitrag zur Restaurierung und damit zur Rettung des durch Kriegseinwirkung stark geschädigten und akut gefährdeten Dresdener Exemplars des Sachsenspiegels geleistet. Der Sachsenspiegel ist das bedeutendste deutsche Rechtsbuch des Mittelalters. Auf Grund der Darstellungen besitzen die vier noch existierenden Bilderhandschriften eine herausragende Bedeutung für die mittelalterliche Kulturgeschichte. Die Dresdener Handschrift ist diejenige mit den meisten Illustrationen. Es handelt sich somit um ein Kulturdenkmal von unschätzbarem Wert.

Verleihung am: 12.10.2001

Christa Peterson hat 1995 parallel zur Ansiedlung internationaler Unternehmen in Dresden ganz maßgeblich den Aufbau der »Dresden International School« (DIS) betrieben. Knapp sieben Monate nach der Idee startete die Schule mit vier Lehrern und dreizehn Kindern. Auch die weitere Entwicklung der Schule wurde von ihr als Vorsitzende des Trägervereins Internationale Schule Dresden e. V. besonders unterstützt. Sie setzte sich für die staatliche Anerkennung der Bildungseinrichtung ein und begleitete die baulichen Erweiterungen mit dem Umzug in das einstige Annen-Gymnasium. Die DIS ist heute eine von der internationalen Akkreditierungsgremien anerkannte internationale Schule, die rund 550 Schüler aus etwa 40 Nationen nach den Regeln des internationalen Baccalaureate unterrichtet. Sie ist ein wichtiger Standortfaktor für Dresden. Christa Peterson engagierte sich auch für die Belange älterer Menschen. Während ihrer Präsidentschaft des Lions Club »Käthe Kollwitz« unterstützte sie besonders das »Deutsche Sozialwerk e.V. – Gruppe Dresden«. Zudem wirkte sie in verschiedenen Funktionen bei der Bürgerstiftung Dresden, im Verein »Sachsen helfen e. V.« und im Neuen Sächsischen Kunstverein e.V. mit.

Verleihung am: 13.11.2012

Herr Prof. Dr. Thomas Pfeiffer wurde 1993 zum ersten Präsidenten des neu gegründeten Finanzgerichts Leipzig ernannt. Von Beginn an hat er sich der Aufbauarbeit des Gerichts als auch der Arbeit des Sächsischen Verfassungsgerichtshofes in einer höchst engagierten Weise gewidmet. Das Sächsische Finanzgericht, das wie kaum ein anderes Gericht im Freistaat Sachsen mit dem Mangel an geeigneten Richtern zu kämpfen hatte, entwickelte sich unter seiner Leitung zu einer Säule der Rechtsprechung sächsischer Gerichte. Als Präsident des Sächsischen Verfassungsgerichtshofes steht Prof. Dr. Pfeiffer seit neun Jahren einem Gericht vor und klärt auf der Grundlage der Verfassung des Freistaates Sachsen verbindlich Streitfragen und erfüllt die Verfassung so mit Leben. Im April 2004 erfolgte die Berufung zum Honorarprofessor an der Universität Leipzig und bereits 1987 erhielt Prof. Dr. Pfeiffer einen Lehrauftrag für Römisches Recht und Europäisches Wirtschaftsrecht an der königlichen Universität von Odense in Dänemark.

Verleihung am: 10.01.2005

Volker Pfitzner (64) gehörte nach dem Mauerfall zu den Gründungsmitgliedern der Opferhilfeorganisation Weißer Ring in Ostdeutschland. Seit September 1990 ist er ehrenamtlich für den Verein tätig, der sich bundesweit um Opfer von Gewalttaten kümmert. Er leistete Pionierarbeit beim Aufbau in Sachsen und war mehr als ein Jahrzehnt stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes. Bis heute ist er ein gefragter Gesprächspartner von Politik, Justiz, Polizei und Medien. Auch dank seines großen Engagements konnte im Freistaat Sachsen ein flächendeckendes Netz von Anlaufstellen für Opfer von Kriminalität und Gewalt aufgebaut werden. In unzähligen Wochenendseminaren bildete er ehrenamtliche Opferbetreuer aus. Zudem unterstützte er eine Vielzahl von Projekten der Kriminalitätsprävention, der Schadenswiedergutmachung und des Täter-Opfer-Ausgleichs.

Verleihung am: 06.07.2021

Der Botschafter der Tschechischen Republik Tomáš Jan Podivinský hat sich in einzigartiger Weise für den Ausbau und die Vertiefung der bilateralen Beziehungen zwischen den Menschen in Sachsen und Tschechien engagiert. Seine Verbundenheit mit Sachsen resultiert aus der Zeit von 2005 bis 2009, als er Generalkonsul der Tschechischen Republik für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit Sitz in Dresden war. Er setzt sich mit konstruktiven Ideen und Handeln für eine Verbesserung der grenzüberschreitenden Infrastruktur, Sicherheit, des Rettungswesens, Tourismus aber auch Themen, wie die Abwerbung von Arbeitskräften und Migration ein. Anliegen der Bürger zu den Verkehrsverbindungen, Hochwasserschutz aber auch Grenzkriminalität widmet er sich im Interesse eines friedlichen Miteinanders aufgeschlossen und lösungsorientiert. Tomáš Jan Podivínský ist ein bekennender und sich dafür einsetzender Verfechter der Europäischen Idee.

Verleihung am: 05.06.2019

Die gebürtige Wurznerin hat der Technischen Universität Bergakademie Freiberg eine einzigartige Mineraliensammlung als Dauerleihgabe überlassen. Zusammen mit dem Bestand der Geowissenschaftlichen Sammlungen der TU entsteht damit in Freiberg die weltweit größte Konzentration von mineralogischen Exponaten. Dadurch wird die touristische Attraktivität der Stadt und der Region weiter steigen. Weiterhin hat Frau Dr. Pohl der Stadt Freiberg die wertvolle Sammlung über die Volkskunst im Erzgebirge aus dem 18. Jahrhundert – versehen mit finanzieller Unterstützung – zur Verfügung gestellt. Die TU Bergakademie Freiberg verlieh 2005 anlässlich ihres 240-jährigen Jubiläums Frau Dr. Pohl die Ehrensenatorwürde.

Verleihung am: 17.11.2005

Frank Pörner verfolgte kritisch die Stimmenauszählung bei der Kommunalwahl im Mai 1989. Seine Skepsis an der Richtigkeit des bekannt gegebenen Wahlergebnisses artikulierte er öffentlich. In der Folgezeit war er Mitorganisator des »Pleiße-Pilgermarschs«, Teilnehmer an den Montagsdemonstrationen und Friedensgebeten in der Nikolaikirche und Mitglied des »Neuen Forums«. Als Mitglied des Leipziger Bürgerkomitees saß er mit am »Runden Tisch« und war an der Schaffung der neuen Strukturen im Leipziger Stadtrat beteiligt.

Verleihung am: 13.10.2009

Der Mindener Kaufmann hat nach der Wende eine Vielzahl von ostdeutschen Unternehmen mit großem Engagement und persönlichem Risiko vor dem Untergang gerettet und fit für den Markt gemacht. Die erfolgreiche Sanierung war die Basis dafür, bis nach China zu expandieren und Unternehmen und Beteiligungen in Ost- und Westeuropa aufzubauen. Die »P-D Group Germany« mit Hauptsitz in Wilsdruff ist heute die größte unabhängige Unternehmensgruppe in Sachsen. Seine sächsischen Unternehmen im Firmenverbund sind nicht nur als Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe in der Region wichtig, sondern unterstützen auch vor Ort soziale und kulturelle Anliegen und helfen so mit, die Lebensbedingungen in Sachsen zu verbessern.

Verleihung am: 31.05.2010

Aus leitender Funktion in der Bavaria-Klinikgruppe Bayern kam er 1990, um das ehemalige Zentralinstitut des Sportmedizinischen Dienstes in Kreischa als Geschäftsführer zu übernehmen. Mit viel Kraft und Kreativität begann Rudolf Presl die neue Erfolgsgeschichte der Klinik Bavaria in Kreischa. Den Menschen und dem Standort schenkte er schnell sein Vertrauen. Er sicherte die Weiterbeschäftigung nahezu aller Ärzte und Mitarbeiter und schaffte die Voraussetzungen, die Klinik nicht mehr nur für Leistungssportler, sondern für alle Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen zu öffnen. Die Klinik Bavaria in Kreischa ist heute die größte Reha-Klinik Deutschlands und mit über 1.800 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber im Landkreis Sächsische-Schweiz-Osterzgebirge. Weit über die Landesgrenzen hinaus genießt sie einen hervorragenden Ruf als medizinischer High-Tech-Standort in Sachsen. Mit Weitsicht hat Rudolf Presl eigenständige Ausbildungs- und Schulungseinrichtungen, so z. B. die Schulen für Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und das Zentrum für Arbeit und Beruf, aufgebaut. Mit der von Rudolf Presl gegründeten »Helene-Maier-Stiftung« schaffte er eine Einrichtung für Menschen mit erworbener Hirnschädigung. Vornehmlich jungen Menschen, bei denen die Schwere einer Hirnverletzung zum dauerhaften Verlust der Erwerbsfähigkeit geführt hat, eröffnet er mit einem speziell auf sie zugeschnittenen Rehabilitationsprogramm neue Lebensperspektiven. Rudolf Presl engagiert sich neben seinem sozial-medizinischen Wirken auch für die Kunst in Sachsen. Im Jahr 2005 kaufte er die lange Zeit in der DDR unter Verschluss gehaltenen Werke des bekannten Dresdner Künstlers Hans Körnig. Dank seines unermüdlichen Einsatzes konnte 2010 in Dresden im einstigen Wohnhaus von Hans Körnig das Museum »Körnigreich« eröffnet werden. Das so entstandene Museum legt den Grundstein für die längst überfällige Wiederentdeckung von Körnigs Werk. Ohne seinen Einsatz wäre der Kunstschatz in dieser Form der Öffentlichkeit verborgen geblieben.

Verleihung am: 01.03.2012

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Prof. Paul Raabe hat gemeinsam mit seinen Kollegen Dietrich Hoppenstedt und Dag-Ernst Petersen einen wesentlichen Beitrag zur Restaurierung und damit zur Rettung des durch Kriegseinwirkung stark geschädigten und akut gefährdeten Dresdener Exemplars des Sachsenspiegels geleistet. Der Sachsenspiegel ist das bedeutendste deutsche Rechtsbuch des Mittelalters. Auf Grund der Darstellungen besitzen die vier noch existierenden Bilderhandschriften eine herausragende Bedeutung für die mittelalterliche Kulturgeschichte. Die Dresdener Handschrift ist diejenige mit den meisten Illustrationen: 924 Bildstreifen erläutern den Text, der sich über 92 Seiten erstreckt. Es handelt sich somit um ein Kulturdenkmal von unschätzbarem Wert. Prof. Paul Raabe hat sich als Direktor der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel seit 1986 für die Restaurierung in enger Zusammenarbeit zwischen Dresden und Wolfenbüttel eingesetzt.

Verleihung am: 12.10.2001

Jens Reichel hat sich in besonderer Weise um die Förderung von Schülerinnen und Schülern im Freistaat Sachsen verdient gemacht. Seit 2001 ist er Landesbeauftragter für den Bundeswettbewerb »Jugend forscht« – einem der bekanntesten und wichtigsten Nachwuchswettbewerbe in Deutschland. Ziel des Wettbewerbs ist es, Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern, Talente zu finden und zu fördern. Jens Reichel – Mathematik- und Physiklehrer und seit 2008 Schulleiter des Gymnasiums Bürgerwiese in Dresden – ist dabei erster Ansprechpartner für alle im Freistaat Beteiligten, Koordinator, Betreuer und Motivator. Während seiner bisherigen ehrenamtlichen Tätigkeit für den Wettbewerb holten Jugendliche aus Sachsen bislang mehr als 90 Preise und Sonderpreise.

Verleihung am: 29.05.2017

Klaus Reichenbach – früher selbst aktiver Fußballspieler – leistet als Sportfunktionär seit mehr als drei Jahrzehnten eine herausragende ehrenamtliche Arbeit für den Sport. Von 1990 bis 2016 war er Präsident des Sächsischen Fußballverbandes (SFV) – mit fast 130.000 Mitgliedern der größte Sportverband im Freistaat. An der Spitze des SFV setzte er sich auch in den Gremien des DFB und als Vizepräsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes für die rund 980 Vereine in Sachsen ein. Dank seines persönlichen Engagements war Sachsen Schauplatz bei Fußballweltmeisterschaften – 2006 in Leipzig und 2011 in Dresden bei der Frauen-WM. Beide Male konnte sich Sachsen einem internationalen Publikum als weltoffener Gastgeber präsentieren.

Verleihung am: 29.05.2017

Seit mehr als 50 Jahren erforscht und dokumentiert er die Lokalgeschichte von Bad Muskau und der Region. Er hat gemeinsam mit seinen Mitstreitern im Freundeskreis Historica e. V. dafür gesorgt, zahlreiche stadthistorisch wertvolle Archivalien zu retten, den musealen Fundus der Stadt aufzubereiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unter anderem reicht seine Amateursammlung zu Fürst Pückler und seine Postkartensammlung mit Ansichten von Bad Muskau bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die Geschichte bleibt dank des ehrenamtlichen Engagements von Günter Reif im Bewusstsein der Muskauer lebendig. Die Erlöse, die der Freundeskreis mit seinen Ausstellungen erzielte, kamen gemeinnützigen Zwecken zugute.

Verleihung am: 31.05.2010

Pfarrer Siegfried Reimann hat sich seit 1976 durch politisch-historische Bildungsarbeit für die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen an den Juden eingesetzt. Ihm lag daran, für ein Verständnis des Judentums, seiner Geschichte, Kultur, Religion und Tradition sowie für Toleranz und christlich-jüdische Zusammenarbeit zu werben. Seine Tätigkeit legte er von Anbeginn an konfessionsübergreifend an. Unmittelbar nach der Friedlichen Revolution war er der Initiator zur Gründung des Fördervereins Bau der Synagoge Dresden e.V..

Verleihung am: 19.03.2002

Dieter Richter setzt sich als vormaliger Präsident und heute Vizepräsident des Vereins Agrar-Marketing Sachsen e.V. (AMS) dafür ein, den Absatz sächsischer Lebensmittel zu befördern und damit Arbeitsplätze zu erhalten und neu zu schaffen. Herausragend ist auch sein Einsatz für junge Leute und deren Ausbildung, immer mit Blick auf die Sicherung einer Zukunftsperspektive für die Jugend in Sachsen, vor allem im strukturschwachen ländlichen Raum in Sachsen. Hierfür gründete er die »Richter-Akademie«, in der junge Führungskräfte und Unternehmer aus- und weitergebildet werden.

Verleihung am: 22.11.2007

Dresden und seine Region werden oft als Saxon Silicon Valley wegen der Konzentration von Unternehmen der Mikroelektronik genannt. Dazu hat Manfred Richter durch sein hervorragendes berufliches Engagement beigetragen. Sein Name ist maßgeblich verbunden mit der Erhaltung, Sanierung und Sicherung des Halbleiterstandortes Freiberg. Nach der Wiedervereinigung setzte er sich für den Erhalt des VEB Spurenmetalle Freiberg ein und wurde Geschäftsführer der neu gegründeten Freiberger Elektronikwerkstoffe GmbH. Aus der Neustrukturierung gingen drei Geschäftsfelder: die Produktion und Verarbeitung von Solarsilizium, von Elektroniksilizium und von Galiumarsenit hervor. Freiberg erhielt damit eine neue industrielle Grundlage, die Hoffnung und Zuversicht für die Zukunft vermittelte. Herr Richter wurde Werkleiter der Wacker Siltronic AG, Werk Freiberg. Im Wettbewerb mit anderen Standorten in Asien und in den USA sicherte er den Halbleiterstandort Freiberg. Besonders herauszuheben ist die Wiederaufnahme der firmeneigenen Berufsausbildung. Im September des Jahres 2004 konnte der Standort auf 52 Auszubildende verweisen.

Verleihung am: 16.01.2006

Herr Richter kam nach der Friedlichen Revolution nach Sachsen, um hier beim Wiederaufbau zu helfen. Bei seiner Rückkehr initierte er Aktionen der Hilfe zur Selbsthilfe. Um die Lebensqualität zu verbessern, stellte er Hausbesitzern Zuschüsse und Fassadenrenovierung aus seiner eigenen Tasche zur Verfügung. 370 davon 426 Privathäuser wurden saniert. Jedem neugegründeten Betrieb stellte er 10000 DM zur Verfügung, so konnten 25 Betriebe und 150 Arbeitsplätze mit gesichert werden. Ein von ihm in Grödtiz, seiner Heimatstadt, errichtetes Hotel läßt seine Erträge in die Stadtkasse fließen und soll von ihm auch an die Stadt vererbt werden.

Verleihung am: 20.07.1998

Seit 1992 ist Dr. Rocktaeschel für die Fluorchemie Dohna GmbH als Geschäftsführer tätig. Das seit 1903 bestehende Werk stand 1992 vor erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Zu diesem Zeitpunkt wurde er um Unterstützung bei der Problemlösung gebeten. Als gebürtiger Dresdner sah er sich verpflichtet, die damaligen 50 Arbeitsplätze zu erhalten. Herrn Dr. Rocktaeschel ist es gelungen, den Bestand des Werkes zu sichern und das Unternehmen am Markt zu etablieren. Dank seiner früheren Geschäftsbeziehun-gen gelang ihm der Abschluss langfristiger Lieferverträge mit namhaften internationalen Firmen der Chemieindustrie. Die ursprünglich 50 Arbeitsplätze konnten auf 70 zuzüglich 5 Ausbildungsplätze erhöht werden.

Verleihung am: 23.06.2003

Marianne und Rolf Rosowski haben sich um die Bewahrung des geistig-kulturellen Erbes der sächsischen Künstlerin Elfriede Lohse-Wächtler verdient gemacht. Lohse-Wächtler (1899–1940) zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Sie wurde während der Nazi-Diktatur in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet. Das Ehepaar Rosowski gründete 1994 den Förderkreis Elfriede Lohse-Wächtler e. V., organisiert Ausstellungen und gab zahlreiche Publikationen zum Schaffen der Künsterin heraus, um sie als Vertreterin der künstlerischen Moderne stärker ins öffentlichen Bewusstsein zu rücken. Mit ihrem Engagement haben die Rosowskis einer wichtigen sächsischen Künstlerin des 20. Jahrhunderts posthum zu verdienter Wertschätzung verholfen, zugleich tragen sie zur Auseinandersetzung mit einem der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte bei. Das Ehepaar unterstützt ferner Kunsttherapie-Projekte des Sächsischen Krankenhauses Arnsdorf.

Verleihung am: 01.06.2016

Marianne und Rolf Rosowski haben sich um die Bewahrung des geistig-kulturellen Erbes der sächsischen Künstlerin Elfriede Lohse-Wächtler verdient gemacht. Lohse-Wächtler (1899–1940) zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Sie wurde während der Nazi-Diktatur in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet. Das Ehepaar Rosowski gründete 1994 den Förderkreis Elfriede Lohse-Wächtler e. V., organisiert Ausstellungen und gab zahlreiche Publikationen zum Schaffen der Künsterin heraus, um sie als Vertreterin der künstlerischen Moderne stärker ins öffentlichen Bewusstsein zu rücken. Mit ihrem Engagement haben die Rosowskis einer wichtigen sächsischen Künstlerin des 20. Jahrhunderts posthum zu verdienter Wertschätzung verholfen, zugleich tragen sie zur Auseinandersetzung mit einem der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte bei. Das Ehepaar unterstützt ferner Kunsttherapie-Projekte des Sächsischen Krankenhauses Arnsdorf.

Verleihung am: 01.06.2016

Siegfried Roßbach hat sich über viele Jahrzehnte in außerordentlichem Maße als Sportler, Übungsleiter, Trainer, Schiedsrichter und Vorsitzender ehrenamtlich für die Entwicklung des Turn- und Sportvereins Vorwärts Mylau engagiert. In den mehr als 70 Jahren seiner Vereinszugehörigkeit hat Herr Roßbach sich zum einen für die Erhaltung der altehrwürdigen Turnhalle von Mylau eingesetzt. Zum anderen organisierte er zwischen 1954 und 1959 mit großem organisatorischen Aufwand jährlich ein Ost-West-Fußballturnier mit gegenseitigen Besuchen, so beispielsweise 1954 mit Marktredwitz und 1955 mit Kulmbach. Außerdem hat er sich herausragende Verdienste um die Förderung des sportlichen Nachwuchses im Eisschnelllauf erworben. Hierzu hat Siegfried Roßbach einen Talentestützpunkt in Mylau aufgebaut, dessen junge Sportler das Vogtland in den letzten Jahren bei bundes- und weltweiten Wettkämpfen im Eisschnelllauf erfolgreich vertreten haben.

Verleihung am: 15.01.2007

Die Verleihung an den Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler erfolgte aufgrund Ziffer IX. Satz 1 der Bekanntmachung des Ministerpräsidenten über die Stiftung des Verdienstordens des Freistaates Sachsen vom 27. Oktober 1996 kraft Amtes.

Verleihung am: 21.10.2009

Frau Ursula Rößner und ihr bereits verstorbener Mann blieben Ihrem Geburtsort Langenstriegis, der heute zur Stadt Frankenberg gehört, auch nach Ihrem Weggang im Jahr 1955 nach Westdeutschland verbunden. Nur durch ihre Unterstützung in Höhe von 450 Tsd. € aus eigenen Mitteln konnte die im Kern romanische Kirche erhalten bleiben. So wurde die Generalüberholung der Orgel, die Restaurierung des Flügelaltars und des Taufengels sowie die Neugestaltung der Außenanlagen möglich. Weitere großzügige Spende für die notwendige Reparaturen der Glocken und des Glockenstuhls wurden ebenfalls von dem Ehepaar zugesichert. Dieses kulturelle Engagement kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Weder die staatliche noch die kirchliche Denkmalpflege verfügen über auch nur annähernd ausreichende Mittel zur Erhaltung denkmalgeschützter Substanz. Insoweit hat das Ehepaar Rößner einen unschätzbaren Beitrag zur Bewahrung sächsischen Kulturgutes, zur Bewahrung eines Stückes des historischen Gedächtnisses geleistet.

Verleihung am: 10.01.2005

Als selbstständiger Unternehmer hat Wolfgang Rühlig sich unmittelbar nach der Wiedervereinigung für die Etablierung des Handwerks und dessen feste Verwurzelung in Sachsen engagiert. Er begleitete den Aufbau demokratischer Strukturen in der Selbstverwaltung des Handwerks und sorgte gleichzeitig für stabile Verhältnisse innerhalb der Handwerkskammer Chemnitz. Er war Mitbegründer der Kreishandwerkerschaft, der Handwerkskammer und des Sächsischen Baugewerbeverbandes. Dank seines Engagements hat sich der Einfluss der südwestsächsischen mittelständischen Unternehmer über die Kammergrenzen hinaus deutlich erhöht. Als Präsident der Handwerkskammer Chemnitz und Ehrenpräsident des Sächsischen Baugewerbeverbandes sowie in weiteren Ehrenämtern hat Wolfgang Rühlig sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung von Berufsperspektiven für junge Menschen zu fördern.

Verleihung am: 15.01.2007

S

Der gebürtige Leipziger Horst Saalbach floh 1955 und in die Bundesrepublik Deutschland und wanderte 1959 in die USA aus. Er gehört zu den Pionieren der deutschen Automatisierungs-Industrie in den USA und war Mitbegründer der Firma Festo-USA. Seiner Heimat Deutschland und Leipzig blieb er immer verbunden. Nach dem Mauerfall wurde er Mitglied im Kuratorium der Handelshochschule Leipzig (HHL) und berät ehrenamtlich die älteste private betriebswirtschaftliche Hochschule Deutschlands. Mit seinen Zustiftungen an die Kramerstiftung trägt er zur langfristigen finanziellen Absicherung der HHL bei. Verdient gemacht hat er sich auch bei der Entwicklung und Etablierung der HTWK Leipzig. Als Vorstandsmitglied in der »Herbert Quandt Foundation« von BMW Amerika und der »Carl Duisberg Society« initiierte er außerdem ein Studentenaustauschprogramm zwischen Deutschland und den USA. Hinzu kommen umfangreichen Sponsoring-Aktivitäten, unter anderem zu Gunsten der Leipziger Nikolaikirche und Thomaskirche sowie der Frauenkirche in Dresden.

Verleihung am: 26.06.2015

Schon 1958 war Prof. Klaus G. Saur, Geschäftsführer des gleichnamigen Verlages, zum ersten Mal als Aussteller auf der Leipziger Buchmesse vertreten. Seit Verlagsgründung gehört er dem Messebeirat der Buchmesse an. 1991 übernahm er vom Verlag Seemann in Leipzig das vor dem Untergang stehende und weltweit anerkannte »Allgemeine Künstlerlexikon«, von dem in der Periode von 1969 bis 1989 nur drei Bände erschienen waren. Inzwischen sind bereits 26 weitere Hauptbände, sechs Registerbände zum »Thieme-Becker-Künstlerlexikon« und zehn Bände »Biobibliographisches Gesamtverzeichnis« der Künstler der Welt erschienen. Sie alle wurden in der Leipziger Redaktion des Verlages erarbeitet. 1995 übergab Prof. Saur die so genannte »Thieme-Becker-Bibliothek«, die größte deutsche private Kunstbibliothek mit 60 000 Bändern im Wert von etwa einer Million Euro, der Universität Leipzig.

Verleihung am: 25.03.2002

Johannes Schädlich beriet und unterstützte junge Männer in Sachen Wehrpflicht. Als Superintendent war er wichtiger Beistand für Wehrdienstverweigerer gegenüber den staatlichen Stellen. 1989 war er maßgeblich an der Gründung einer Aktivgruppe für demokratische Veränderung beteiligt und organisierte regelmäßige Diskussionsrunden in der St. Annenkirche Thum. Außerdem moderierte er den »Runden Tisch« in Thum.

Verleihung am: 13.10.2009

Barbara Schienbein (63) hat mit ihrem außergewöhnlichen Engagement maßgeblich zum Aufbau des Arbeiterwohlfahrtsverbandes in der Oberlausitz beigetragen. In verschiedenen Funktionen setzte sie sich beruflich und ehrenamtlich für den Wohlfahrtsverband ein. So initiierte sie 1991 die Gründung eines Ortsvereins in Großschönau, den sie bis 2004 ehrenamtlich leitete. In Zittau und Großschönau baute sie eine Schuldnerberatungsstelle auf, zudem kümmerte sie sich in der Region um eine Kinder- und Jugendwohngruppe, war zudem als Fachberaterin und Koordinatorin für die Einrichtungen der AWO im Bereich der Hilfen zur Erziehung für Kinder und Jugendliche und später auch als Mitglied der Geschäftsleitung tätig. Sie wirkte als Ideengeber und Motor und machte es sich zur Aufgabe, in ihrem Beruf und in ihrer Freizeit sozial schlechter gestellte Menschen zu unterstützen. Mit ganzem Herzen kümmerte sie sich um die Kinder-, Jugend- und Familienarbeit in der Region.

Neben ihrer beruflichen Tätigkeit engagierte sie sich über anderthalb Jahrzehnte als Gemeinderätin von Großschönau. Den Förderverein der Mittelschule Großschönau und die Johanniter Unfallhilfen unterstützte sie ebenfalls durch aktive Mitgliedschaften.

Verleihung am: 07.06.2022

Herr Schilling hat sich auf kulturhistorischem Gebiet hervorragende Verdienste erworben, indem er durch die Rettung, Pflege und Intensivierung der jahrhundertealten sächsischen Bergbautraditionen, wie sie in den Bergbrüderschaften und Knappschaften fortlebten, große Leistungen erbracht hat. Siegfried Schilling nahm 1966 zu den noch verbliebenen Bergbrüderschaften Verbindung auf und schloss sie zu einem Arbeitskreis zusammen, dem es unter seiner Führung gelang, die Traditionsarbeit zu beleben und alte Bergbrüderschaften und Knappschaften wiederzubegründen. Im Spätherbst 1989 gründete Siegfried Schilling, mit der Unterstützung durch den westdeutschen Bund Deutscher Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, den Landesverband Sachsen. Er wirkte außerdem politisch aktiv an der Erneuerung demokratischer Strukturen im Freistaat Sachsen mit, beteiligte sich beim Aufbau der Sächsischen Silberstraße und unterstützte die Heimattradition durch die Förderung von Bergparaden, Bergkonzerten und Berggottesdiensten.

Verleihung am: 12.09.2000

Der studierte Bergmann lebt für die Traditionspflege im sächsischen Bergmanns-, Hütten- und Knappenwesen. Die sächsische Geschichte ist eng mit der des Bergbaus verknüpft. Der Abbau von Silber und Erzen prägte weite Regionen des heutigen Freistaates. Sitten und Bräuche, die sich aufgrund des alltäglichen Lebens in den Bergbauregionen herausgeprägt haben, werden dank Henry Schlauderers Engagement auch heute noch von vielen Menschen gepflegt. Mehr als 60 Traditionsvereine organisieren sich im Sächsischen Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, deren Vorsitzender Henry Schlauderer ist.

Sein Wirken richtet er auf die lebendige Vermittlung des Bergbaubrauchtums, wie beispielsweise die bergmännische Lied- und Dichtkunst. Eine gezielte Nachwuchsarbeit liegt ihm besonders am Herzen. Dank seines enormen Fachwissens und seiner ausgeprägten sozialen Kompetenz konnte er die gute Entwicklung des Vereins wesentlich befördern und vorantreiben. Mit großem logistischen und persönlichen Aufwand werden unter seiner Leitung Jahr für Jahr die Bergparaden, Bergstadtfeste und Bergstreittage organisiert. Im Fünfjahresrhythmus veranstaltet er den Sächsischen Bergmanns-, Hütten- und Knappentag, der 2012 zum vierten Mal - diesmal in Jöhstadt - veranstaltet wird. Neben der Traditions- und Heimatpflege hat Henry Schlauderers Einsatz eine weitreichende Ausstrahlung auf die Tourismusbranche in den Bergbauregionen.

Die Betreuung der Besucherbergwerke mit ihren technischen Schauanlagen zählt zu seinen weiteren ehrenamtlichen Aufgaben als Vereinsvorsitzender. Sein Wirken trägt dazu bei, dass jährlich tausende Touristen die so begehrten Mettenschichten in der Adventzeit unter sicheren Bedingungen erleben können. Als langjähriger stellvertretender Vorsitzender des Vereins FERIENSTRASSE SILBERSTRASSE unterstützt er ein Projekt, das unter anderem die Bergbau-Tradition im Freistaat touristisch vermarktet. Im Dachverband Bund Deutscher Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine arbeitet Henry Schlauderer hoch engagiert als zweiter Geschäftsführer und Vorstand.

Verleihung am: 01.03.2012

Ohne Joachim Schlese gäbe es kein Internationales Dixieland-Festival in Dresden. Gemeinsam mit dem Radiosender »Stimme der DDR« war er Mitbegründer des Festivals, das am 30. Mai 1971 zum ersten Mal statt fand. Sein Verdienst ist es, dass sich das Festival in den späten 70er und 80er Jahren zu einem echten Volksfest entwickelte. Joachim Schlese führte das Dixieland-Festival in Dresden auch nach der Friedlichen Revolution, unter völlig neuen Organisations- und Finanzstrukturen, weiter. Er gab ihm 1990 mit Gründung der Sächsischen Festival Vereinigung e. V. (SFV) ein neues Dach. Er übernahm die Geschäftsführung für die SFV und entwickelte das Dixieland-Festival zu einer starken kulturellen Kraft des Freistaates Sachsen und zu einem der größten Kulturereignisse Europas.

Verleihung am: 25.03.2002

Anett Schmid liegt als Hebamme und Gründungsmitglied des Vereins »erlebnis geburt« e. V. das Wohl von Frauen, Kindern und Familien in Chemnitz am Herzen. Seit mehr als zwei Jahrzehnten stellt sie dies täglich unter Beweis. Im Jahr 2000 war sie maßgeblich an der Gründung des Geburtshauses Chemnitz beteiligt, wo sie auch seitdem freiberuflich als Hebamme tätig ist. Sie ist ehrenamtliches Vereins- und Vorstandsmitglied, managt das Geburtshaus und ist gefragte Ansprechpartnerin für werdende Eltern. Aufgrund der Situation in der Hebammenversorgung engagiert sie sich verstärkt für den Erhalt des Berufsstandes. Seit 2017 ist sie zudem Mitarbeiterin im Hospiz Chemnitz und Referentin für Fortbildungen zu den Themen Pflege und Zuwendung gegenüber Sterbenden und Tod. Hierbei steht Anett Schmid den Betroffenen und ihren Angehörigen mit ihrer Lebenserfahrung zur Seite.

Verleihung am: 05.06.2019

Um die demokratische Bürger-Gesellschaft lebendig zu halten, muss unsere Geschichte in lebendiger Erinnerung bleiben. Dazu bedarf es Menschen, die sich über das reine »Aufschreiben« von Geschehnissen dafür einsetzen, die ideellen Lehren aus der Geschichte ins Bewusstsein zu bringen. Dr. Günter Schmidt hat das auf vorbildliche und beeindruckende Weise getan. Lange Zeit setzte er sich für die Gedenkstätte zur Erinnerung an das Unrecht der NS-Zwangsarbeit in Leipzig ein, die es ohne sein Engagement heute vermutlich nicht gäbe. Er ergriff bereits Partei für die ehemaligen NS-Zwangsarbeiter, vor allem aus Osteuropa, als diese noch zu den vergessenen Opfern des Nationalsozialismus gehörten. Unermüdlich arbeitete er federführend am Gedenk- und Totenbuch der Leipziger Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Verdienstvoll war auch seine Beteiligung am Konsultationsverfahren zum neuen Sächsischen Gedenkstättenstiftungsgesetz. Dr. Schmidt hat damit maßgeblich dazu beigetragen, den sogenannten »Sächsischen Gedenkstättenstreit« beizulegen. Nicht zuletzt nimmt er sich immer wieder Zeit, sein Wissen und seine Anliegen an die junge Generation weiterzugeben.

Verleihung am: 19.05.2014

Prof. Schmidt wurde 1990 zum Rektor der Hochschule in Mittweida gewählt. Sein Betätigungsfeld ging weit über den Rahmen der Hochschule und der Region hinaus. Besonders zu würdigen ist sein Einsatz als Vorsitzender des Hochschulrates im Freistaat Sachsen. Als Sprecher der Fachhochschulen des Freistaates übernahm er eine wichtige Funktion beim Aufbau der sächsischen Fachhochschulen insgesamt. Durch seine Mitarbeit bei der Initiative Südwestsachsen unterstützte er die Mittelstandsförderung. Seine Aktivitäten als Vorsitzender des Beirates der Kurt-Schwabe-Stiftung, als Vorsitzender der Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft zu Großbothen, als Vorstandsvorsitzender der Förderungs-gemeinschaft für das Zentrum für Förder- und Aufzugstechnik Roßwein und seine Mitarbeit als Kurator der VW-Stiftung zeugen von seinem unermüdlichen ehrenamtlichen Schaffen für die Hochschule sowie für Forschung und Lehre im Allgemeinen.

Verleihung am: 19.03.2002

Herr Dr. Schmidt hat sich 1950 bis 1985 als Domkantor in Meißen und von 1952 an in seiner Lehrtätigkeit an der Kirchenmusikschule der ev.-luth. Landeskirche Dresden verdient gemacht um die Entwicklung und Propagierung der zeitgenössischen Kirchenmusik. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit seinen Leistungen ist er zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten der sächsischen Kirchenmusik geworden. 1968 führte er zum tausendjährigen Jubiläum der Gründung des Bistums Meißen das für diesen Anlass von Wolfgang Hufschmidt, Folkwang-Hochschule Essen, komponierte Meißner Tedeum auf.

Verleihung am: 20.07.1998

Frau Prof. Schmitz-Schackert hat sich als hervorragende und erfahrene Vertreterin des Fachgebietes Neurochirurgie große Verdienste erworben. Sie leitet die Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie mit großem Erfolg und führte mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die erste Implantation eines Hirnschrittmachers in Sachsen erfolgreich durch. Frau Prof. Schmitz-Schackert wird als erfolgreiche Fachwissenschaftlerin wegen ihrer Fähigkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit sehr geschätzt. Sie lehnte sogar einen ehrenvollen Ruf an der Universität Hamburg ab und setzte damit ein deutliches Signal, ihre weitere wissenschaftliche Zukunft an der Technischen Universität Dresden zum Wohle des Freistaates, zum Wohle vor allem der sächsischen Patienten und des Wissenschaftstandorts Dresden zu gestalten.

Verleihung am: 12.10.2001

Rosemarie Schneider engagiert sich bereits seit 1977 in besonderer Weise für bezahlbare und gesunde Essenverpflegung in Kindertagesstätten und Schulen. Sie ist Gründerin der 2008 ins Leben gerufenen Initiative »Leipziger Netzwerk der Ess-Klasse«, die sich bundesweit, insbesondere aber in Leipzig und Sachsen, für vollwertige Kinder- und Schulspeisung einsetzt. Um Kindern unabhängig ihrer sozialen Herkunft qualitativ hochwertiges Essen zu ermöglichen, sucht sie regelmäßig das Gespräch mit Schulleitern und Eltern sowie Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft. So übernahm sie 2006 die Verpflegung beim Aktionstag »Starke Typen« – eine Veranstaltungsreihe für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Zum Kindertag 2012 organisierte sie eine politische Bildungsreise zum Deutschen Bundestag nach Berlin und übergab dort gemeinsam mit 60 Leipziger Schülerinnen und Schülern eine Petition zur Kinder- und Schülerspeisung. Um Kinder für gesunde Ernährung zu begeistern, realisierte sie zudem Projekte wie das »Weltfrühstück« an Schulen, die Einführung eines Ernährungsführerscheins oder die Herausgabe altersgerechter Rezeptbücher und Kalender.

Verleihung am: 17.10.2020

Er war 1992 Gründungsmitglied des Fördervereins »Die Freunde der Kunstsammlungen Chemnitz« und seither Vorstand des Vereins. Der Verein sammelte mehr als 25.000 Euro für die Sanierung des König-Albert-Museums, der Heimstatt der Kunstsammlungen Chemnitz. Damit wurden die Kunstsammlungen beim Ankauf zahlreicher Werke Erich Heckels, Edvard Munchs sowie des Gesamtwerks an Plakaten von Klaus Staeck unterstützt. Besonders engagiert sich Stephan Scholz dafür, den kunsthistorisch bedeutenden Nachlass des Chemnitzer Grafikers Carlfriedrich Claus zu erhalten und zu erschließen. Er war 1999 Mitbegründer der »Stiftung Carlfriedrich Claus-Archiv« bei den Kunstsammlungen Chemnitz und förderte ihre Arbeit durch die Einwerbung von Spenden mit großzügigem finanziellen Einsatz. Auf seine Initiative hin bauten die Kunstsammlungen Chemnitz eine digitale Bilddatenbank zur Textilgeschichte auf, die für die Region von großer Bedeutung ist.

Verleihung am: 31.05.2010

Gabriele Schönekerl ist Ärztin auf dem Lande; für sie eine Berufung. Inzwischen im Rentenalter steht sie ihren Patienten bei Bedarf auch außerhalb der Sprechstunde immer zur Verfügung. Und das mit viel Einfühlungsvermögen seit über 30 Jahren. Damit stellt sie die landärztliche Versorgung ihres Heimatortes und dessen Umgebung sicher. Für Hausbesuche zur Betreuung von zumeist älteren Menschen ist ihr kein Weg zu weit. Auch die Bewohner vom Behindertenwohnheim werden von ihr ärztlich bestens versorgt. Ebenso ist es ihrem Einsatz zu verdanken, dass in Triebel und dem Nachbarort Bobenneukirchen physiotherapeutische Praxen eingerichtet wurden. Bei kurzen Anfahrtswegen kann so die Landbevölkerung dort behandelt werden. Sie engagiert sich auch ehrenamtlich im Verein für Gemeindediakonie Triebel/Vogtland e. V. und im Förderverein Wehrkirche Triebel. Ihr Verantwortungsbewusstsein und soziales Engagement ist bemerkenswert.

Verleihung am: 11.09.2018

Seine Berufsausbildung bei der WISMUT öffnete Andreas Schönfelder den Blick für die Umweltprobleme in der DDR. Seit 1977 arbeitete er in verschiedenen oppositionellen und ökologischen Netzwerken im Untergrund. 1989 war er Mitglied des „Runden Tisches“ Dresden und engagierte sich beim »Neuen Forum«. Er betreibt noch heute die Umweltbibliothek Großhennersdorf e.V. zum Zwecke der Aufklärung und des Nichtvergessens.

Verleihung am: 13.10.2009

Er hat in seiner fast vierzigjährigen Tätigkeit als Museumsführer im »Frohnauer Hammer« ungezählten Menschen aus Sachsen und darüber hinaus die Geschichte des Bergbaus und der Erzverarbeitung des Erzgebirges in unnachahmlicher Weise vermittelt. Der »Frohnauer Hammer« ist eine mittelalterliche Bergschmiede, in der Eisen für den Bergbau, für die Landwirtschaft und für den häuslichen Gebrauch verarbeitet worden ist. Johannes Schönherr, besser bekannt als »Hammer-Hansel«, hat in der Hauptsache Sorge getragen, dass dieses typische Denkmal vergangener Fertigungstechniken erhalten geblieben ist. Tausenden Menschen aus fast 60 Ländern der Erde hat er dieses Denkmal frühester sächsischer Kulturgeschichte nähergebracht.

Verleihung am: 12.09.2000

Herr Schoop erwarb sich seine Dienste, indem er durch seine maßgebliche Mitwirkung an der Neuausrichtung des Konzeptes der Leipziger Messe und bei Neubau und Verlagerung der Messe auf das Gelände der Neuen Messe Grundlagen für den Erhalt des traditions-reichen Messestandortes legte und zugleich die Strukturen für die Zukunftsfähigkeit der Messe aufbaute. Trotzdem er schon im Ruhestand war, übernahm er erfolgreich die risikovolle Aufgabe der Umgestaltung der Leipziger Messe nach der Friedlichen Revolution.

Verleihung am: 20.07.1998

Der Radrennfahrer, Sportfunktionär, Autor und Radsport-Archivar Wolfgang Schoppe (80) engagiert sich seit vielen Jahrzehnten für den Radsport und die Förderung des sportlichen Nachwuchses. Bereits während seiner Schulzeit entdeckte er seine Leidenschaft fürs Radfahren. Als aktiver Radsportler konnte er selbst zahlreiche Medaillen und Siege erringen. Später war er am Aufbau einer Betriebssportgemeinschaft in Leipzig beteiligt. In den 1970er Jahren geriet er ins Visier der Stasi, unter anderem, weil er sich für den politisch verfolgten Radsportler Wolfgang Lötzsch aus Chemnitz einsetzte. Die Folgen: Gefängnis und massive berufliche Nachteile. Wolfgang Schoppe ließ sich nicht unterkriegen und engagierte sich weiter für den Radsport – vor allem für die kleineren und vom SED-Staat nicht geförderten Klubs. Auch nach der politischen Wende blieb er dem Radsport eng verbunden. So prägte er wie kein anderer den wieder gegründeten Sächsischen Radfahrer-Bund. Bis 2015 organisierte er unzählige Radrennen und trainierte junge und erwachsene Sportler. Er war und ist vor allem Vorbild für Kinder und Jugendliche.

Verleihung am: 07.06.2022

Der Bautzener Christian Schramm engagiert sich seit über 25 Jahren in zahlreichen Ämtern und Gremien im kommunalen, sozialen, kulturellen und kirchlichen Bereich. In der Zeit der politischen Wende war er 1989 Mitbegründer des Neuen Forums in Bautzen, wo er unter anderem bei der demokratischen Aufarbeitung der Geschehnisse in der Haftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, Bautzen II, aktiv mitwirkte. 1990 wurde er in den Stadtrat und das Amt des Bürgermeisters gewählt, das er bis 2015 inne hatte. Als Präsident des Sächsischen Städte- und Gemeindetages wirkte Christian Schramm von 2001 bis 2015 mit großem persönlichem Engagement bundesweit bei der Pflege und Weiterentwicklung des kommunalen Selbstverwaltungsrechts mit. Seit vielen Jahren wirkt er auch für die Belange von Kunst und Kultur im Sächsischen Kultursenat.

Verleihung am: 01.06.2016

Peter Schreier zählt zu den verdienstvollsten Künstlern Deutschlands und Sachsens. 1959 begann er seine solistische Laufbahn in Dresden. Schon bald war er ein international gefragter Künstler. So war er ein ständiger Gast der Wiener Staatsoper und der Mailänder Scala. Über 25 Jahre hinweg hatte er Auftritte im Rahmen der Salzburger Festspiele und wurde erstmals 1968 an der Metropolitan Oper in New York bejubelt. Peter Schreier schöpfte auch als Liedinterpret aus einem breiten Repertoire. Mit seiner einmaligen Interpretationsfähigkeit zum »leise Singen« erlangte er Weltruhm. Auch als Dirigent machte er sich einen Namen. Seit 1981 gab er als Honorarprofessor an der Dresdner Musik-Hochschule sein Können an die Studenten der internationalen Meisterklasse für Gesang weiter. Zudem brachte er sich regelmäßig für das Allgemeinwohl ein: Davon zeugen auch Benefizkonzerte unter anderem zugunsten der Rettung der historischen Altstadt von Meißen.

Verleihung am: 01.06.2016

Als Technischer Leiter des Botanischen Gartens der TU Dresden hat sich Herr Rudolf Schröder sich in über 20 Jahren durch Ihr ungebrochenes Engagement große Anerkennung und Wertschätzung sowohl in Fachkreisen als auch bei den Naturfreunden der Bevölkerung erworben. Der 1945 zerstörte Botanische Garten kam durch Herrn Schröder wieder zu neuen Schauhäusern und ist durch von ihm initiierte gestalterische Maßnahmen zu einem Schmuckstück der Stadt Dresden geworden ist. Mit seinem Wissen, das er sich als Autodidakt erworben hat, gehört er zu den besten Pflanzenkennern in Deutschland. Bereits vor 1975 war Herr Schröder in vielen Fachgruppen des Naturschutzes aktiv und leitend tätig. Er gründete die Fachgruppe Botanik, die er heute noch leitet. Von höchstem Wert für die Fachwelt und Öffentlichkeit ist sein Engagement für Dendrologie und Parkpflege, das Weiterbildung und praktische Pflegearbeiten umfasst. Herr Schröder hat dazu zahlreiche, viel beachtete wissenschaftliche Publikationen, darunter Standartwerke, veröffentlicht. Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand blieb Herr Schröder seiner Wirkungsstätte Botanischer Garten TU Dresden als Vorstandsmitglied des Freundeskreises und Fördervereins der beiden botanischen Gärten der TU Dresden verbunden.

Verleihung am: 10.01.2005

1966 bis 1993 arbeitete Frau Dr. Schubert als praktische Ärztin und Kreisjugendärztin engagiert mit behinderten Kindern. Außerdem bemüht sie sich seit 1985 in ihrer abgelegenen grenznahen Region erfolgreich um den Aufbau des kulturellen Lebens. 1986 richtete sie in ihrem Wohnort Mißlareuth eine nicht-offizielle Galerie ein. 1987 rief sie die Kirchenkonzertreihe »Musik in Mißlareuth« ins Leben. Aus einem nicht-offiziellen Liederabend zur 700-Jahrfeier Mißlareuth 1989 noch vor der Friedlichen Revolution entstand danach unter ihrer Mithilfe das »Festival Mitte Europa«, durch das in kleinen Orten Sachsens, Tschechiens und Bayerns hochklassige Musikaufführungen stattfinden.

Verleihung am: 20.07.1998

Als Vorstandsvorsitzender der Gruner & Jahr AG hat er das unternehmerische Engagement der Firmengruppe in Sachsen entscheidend mitgetragen und beeinflusst. An erster Stelle steht hierfür die Übernahme des Dresdner Druck- und Verlagshauses durch Gruner & Jahr. Es entstand nicht nur ein modernes und zukunftsfähiges Kompetenz-Center für Printmedien sondern auch eine Produktionseinrichtung mit 1.100 Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Herausragend ist sein Einsatz für die Bertelsmann Stiftung, die Projekte zur Entwicklung des Bildungswesens auch in Sachsen finanziell fördert.

Verleihung am: 05.03.2002

Burckhard Schulze war als Pfarrer der evangelischen Kirchgemeinde St. Petri Bautzen und Sprecher der Bürgerinitiative „Strafvollzug Bautzen“ maßgeblich daran beteiligt, dass es nach den Amnestiebeschlüssen 1990 nicht zur Eskalation zwischen Bediensteten und von den Beschlüssen nicht erfassten Gefangenen kam. In Verhandlungen erreichte Pfarrer Schulze, dass jeder Fall der noch einsitzenden Gefangenen individuell geprüft wurde.

Verleihung am: 13.10.2009

Als einer der Gründungsväter der Sächsischen Landesärztekammer hat sich Prof. Dr. Jan Schulze bleibende Verdienste erworben. Mit hoher Motivation, dem Willen nach Veränderung und Demokratie setzte er sich vor, während und nach der Friedlichen Revolution bis zur deutschen Wiedervereinigung in verschiedenen basisdemokratischen Initiativen für die Schaffung neuer staatlicher Strukturen im Gesundheitsbereich ein. Mit Weitsicht und Durchsetzungskraft organisierte er von 1991 bis 2000 als Vorstandsmitglied der Kreisärztekammer Dresden und von 1999 bis Juni 2015 als Präsident der Sächsischen Landesärztekammer eine neue Verbandsarbeit und setzte sich hierbei für eine starke und leistungsfähige ärztliche Selbstverwaltung auf allen Ebenen ein. Seine langjährigen und landesweit geachteten Erfahrungen als Mediziner insbesondere auf dem Fachgebiet Diabetes, Hochschulprofessor und ehrenamtlicher Gesundheitspolitiker kamen ihm dabei zugute. Auf seine maßgebliche Initiative hin gründete sich 2009 auch das Netzwerk »Ärzte für Sachsen«, das Medizinstudenten und Ärzte motiviert, sich für die Berufsausübung in Sachsen zu entscheiden.

Verleihung am: 26.06.2015

Kurt Schwarzbach hat durch seine integre persönliche Ausstrahlungskraft, soziale Kompetenz und durch innovative Konzepte für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für die Stadt Riesa eine Umstrukturierung ohne soziale Verwerfungen durchgeführt, die Hochachtung verdient. Riesa war in der DDR geprägt von der Monostruktur des Stahlwerkes, das 12.000 Beschäftigte mit seinen angeschlossenen Werken zählte. Die gesamte Stadt hing wirtschaftlich und sozial von dem Stahlwerk ab. Kurt Schwarzbach übernahm in dieser Situation eine übermenschliche Aufgabe: Er musste 12.000 Arbeitsplätze abwickeln, ohne die Stadt wirtschaftlich oder sozial zu gefährden und den Menschen zugleich Mut für die Zukunft machen. Er erreichte, dass der nicht mehr beschäftigte Teil der Arbeiter sozial abgefedert werden konnte und dass neue Interessenten für Industrie-ansiedlungen und damit Arbeitsplätze nach Riesa kamen.

Verleihung am: 12.10.2001

Dr. Karel Schwarzenberg, Außenminister der Tschechischen Republik von 2007 bis 2009 und 2010 bis 07/2013, hat sich langjährige Verdienste um die sächsisch-tschechische Zusammenarbeit erworben. Sein besonderer Einsatz galt dem Kampf für die Menschen- und Bürgerrechte in den Ländern Osteuropas. In allen von ihm bekleideten Ämtern setzte er sich außerordentlich verdienstvoll für intensive nachbarschaftliche Beziehungen zwischen Sachsen und Tschechien ein. Seit dem Jahr 2006 hat er besonders dazu beigetragen, dass im Ergebnis langjähriger Verhandlungen und Abstimmungen mit der tschechischen Regierung im Juni 2012 das sächsische Verbindungsbüro im Lausitzer Seminar in Prag eröffnet werden konnte.

Verleihung am: 07.12.2012

Als Arzt hat er sich hervorragende medizinwissenschaftliche und ehrenamtliche Verdienste erworben. Zahlreiche Veröffentlichungen, Vorträge und Buchbeiträge begründen seinen wissenschaftlichen Ruf. In Leipzig gründete er die Kreisärztekammer Stadt-Land-Universität und wurde nur ein Jahr später zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Seit 1991 war er Vorstands-mitglied der Sächsischen Landesärztekammer in Leipzig. Darüber hinaus pflegte er seit 1992 im Auftrage der Sächsischen Landesärztekammer nachbarschaftliche Beziehungen zur Niederschlesischen Ärztekammer in Breslau. Geprägt durch die jahrelange Berufsarbeit und die gesundheitspolitische Entwicklung auch vor der Friedlichen Revolution war er immer bereit, bei Beratungen zur Umgestaltung des dortigen staatlichen Gesundheitssystems vor Ort zu helfen.

Verleihung am: 12.10.2001

Elisabeth Schwerin leistet mit ihrem weitreichenden ehrenamtlichen Engagement einen herausragenden Beitrag auf sozialkulturellem und politischem Gebiet für die Menschen in der Region Mittelsachsen. Die studierte Diplomingenieurin für Biomedizintechnik engagiert sich seit den 1990er Jahren in Projekten der Seniorenarbeit und der Mutter-Kind-Betreuung. Zur Vermeidung sozialer Isolation im ländlichen Raum gelang es ihr, ein neues Miteinander zwischen den Generationen zu schaffen. Mit dem Müllerhof e. V. in Mittweida hat das Mitglied des Kreistages Mittelsachsen einen Ort errichtet, der Anlaufstelle für Bürger der Region zu sozialen, familiären und arbeitsrechtlichen Fragen und Sorgen ist und zugleich neue Wege erschließen hilft. Angebote für Jugendliche, die die Region Mittelsachen kennenlernen wollen, bereichern das kulturelle Leben der Region ebenso wie verschiedene Theaterprojekte mit Laiendarstellerinnen und Laiendarstellern, die gesellschaftlich interessierende Themen aufgreifen.

Verleihung am: 11.09.2018

Als Direktor der ehemaligen Hochschule für Kirchenmusik und seit zwei Jahrzehnten als Leiter des Bachchors hat Kirchenmusikdirektor Reinhard Seeliger maßgeblich die Kirchenmusikkultur besonders in Görlitz aber auch im ostdeutschen Raum geprägt. Sein Wirken um die Wiedererrichtung der Sonnenorgel – die Attraktion der Görlitzer Peterskirche – sorgte für Anerkennung weit über die Neißestadt hinaus. Er ist Spiritus rector des Projektes Sonnenorgel e. V. Eine Vielzahl von Benefizkonzerten unter seiner Leitung, der 1998 eingerichtete »orgel • punkt 12« sowie zahlreiche Orgelführungen, waren erforderlich bis die berühmten »Sonnen« wieder erklingen konnten. Als Orgelsachverständiger dient er dem Kulturgut Orgel und setzt sich für die Restaurierung und den Erhalt von Orgeln im polnischen und sächsischen Schlesien ein. In Breslau fand unter seiner Leitung auch der erste Auftritt des Görlitzer Bachchores, dem Sänger aus Polen und Deutschland angehören, statt.

Verleihung am: 11.09.2018

Das Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden gehört zu den wissenschaftlichen Leuchttürmen in Sachsen. Professor Kai Simons ist einer der weltweit herausragendsten Forscherpersönlichkeiten im Bereich der Zellbiologie und einer der Gründungsdirektoren dieses Max-Planck-Instituts. Seit 1998 hat er in der sächsischen Landeshauptstadt nicht nur seine vielfach ausgezeichnete Forschungstätigkeit fortgesetzt, sondern auch ein Institut aufgebaut, das heute zur internationalen Spitzengruppe biowissenschaftlicher Forschungseinrichtungen zählt und gleichzeitig die Biotechnologieoffensive des Freistaates Sachsen maßgeblich unterstützt.

Verleihung am: 15.01.2007

Zeit Ihres Lebens hat sich die Schneidermeisterin Ingrid Singer in besonderem Maße der Arbeit in ihrer Kirchengemeinde verschrieben. Unter den herrschenden schwierigen Umständen hat sie bereits zu DDR-Zeiten als Vorsitzende des Kirchenvorstandes in Seifhennersdorf Patenschaften zu Kirchengemeinden in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und in den Niederlanden geknüpft. Mit einem Denkmalpflegeverein organisiert sie inzwischen Workcamps, um die regional typischen und unter Denkmalschutz stehenden Umgebindehäuser zu unterstützen. Frau Singer ist im Kirchenvorstand tätig, arbeitet in sozialen Projekten mit und bringt sich aktiv in den Prozess der Agenda 21 mit dem Schwerpunkt Kultur in Seifhennersdorf ein.

Verleihung am: 19.03.2002

Frau Spinner-König hat als geschäftsführende Gesellschafterin der Spinner GmbH Elektrotechnische Fabrik München 1991 von der Treuhandanstalt einen Betrieb für elektronische Bauelemente in Lauenstein im Erzgebirge erworben. Sie verpflichtete sich im Kaufvertrag, 140 Arbeitsplätze zu erhalten. Die Spinner Lauenstein GmbH wurde von Beginn an als selbstständiges Unternehmen mit eigener Entwicklungs- und Produktpalette geführt und ist heute mit ihren Produkten auf allen Märkten eingeführt. Mit ihrer hohen Produktqualität und mehr als 200 Mitarbeitern ist die Spinner Lauenstein GmbH ein Leuchtturm in der strukturschwachen Grenzregion. Von Anfang an bezog Frau Spinner-König die Menschen vor Ort in die Planung und Entwicklung des Betriebs ein. Damit hat sie in hervorragender Weise auch einen Beitrag zur Herstellung der inneren Einheit Deutschlands geleistet.

Verleihung am: 25.03.2002

1991 hat Herr Dr. Starke seinen verstaatlichten pharmazeutischen Betrieb zurück erworben und das heruntergekommene Unternehmen neu strukturiert und begann mit 130 Arbeitskräften. Durch die Etablierung am Markt ist er heute auch auf ausländischen Märkten wie Japan, USA oder Großbritannien erfolgreich. Inzwischen beschäftigt sein Unternehmen 180 Mitarbeiter. Christian Starke ist Vorstandsmitglied des Bundesfachverbandes der Arzneimittelhersteller und des Arbeitskreises mittelständischer Pharmaunternehmen und nimmt Stellung zu gesundheits- und wissenschaftspolitischen Fragen. Er engagiert sich für krebskranke Kinder und unterstützt die Rehabilitationsstätte Gut Gamig. Dr. Christian Starke hat erfolgreich zur Stärkung des sächsischen Mittelstandes beigetragen.

Verleihung am: 12.10.2001

Frau Ute Annefriede Steiger ist ehrenamtliche Geschäftsführerin der Björn Steiger Stiftung aus Winnenden in Baden-Württemberg. Sie schlug unmittelbar nach der Friedlichen Revolution erste Brücken zu ihrer Geburtsort Rodewisch im Vogtland. Sie sorgte dafür, dass die Krankenhäuser dort mit notwendigen Krankenhausbetten und anderen Inventargegenständen ausgerüstet werden konnten. Damit wurden Notstände – entstanden durch das chronisch unterversorgte Gesundheitswesen der DDR – zum Wohl der Patienten kurzfristig behoben. Außerdem stellte sie gleich nach der Friedlichen Revolution Fernschreiber bereit und ermöglichte damit trotz des desolaten Telefonnetzes in der Region die Arbeitsfähigkeit aller kommunalen Behörden.

Verleihung am: 19.03.2002

Herr Stein hat durch sein Engagement um den Aufbau einer leistungsstarken Verkehrsinfrastruktur im Luft-, Straßen- und Schienenverkehr wesentlich zur wirtschaftlichen Stärkung des Freistaates und des mitteldeutschen Raumes beigetragen. Der Name Volkmar Steins steht zudem für die zukunftsweisende Entscheidung, in Leipzig eine zweite Start- und Landebahn zu errichten. Ohne diese Start- und Landebahn wäre es nicht gelungen, die DHL Deutsche Post AG für Leipzig zu gewinnen. Leipzig wird der wichtigste Logistik-Knoten von DHL in Europa und entwickelt sich insgesamt zum europäischen Logistikzentrum.

Verleihung am: 22.11.2007

Herr Prof. Dr. Klaus Steinbock hat nach der Friedlichen Revolution als langjähriger Rektor die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig sowohl konzeptionell wie auch organisatorisch und baulich zu einer unverzichtbaren Einrichtung in der sächsischen Hochschullandschaft umgestaltet. Er erweiterte das Spektrum der Fachbereiche und Studiengänge, zum Beispiel um Medientechnik und Medieninformatik sowie interdisziplinäre Studiengänge für Wirtschaftsingenieure. Er nahm Einfluss auf die bauliche Entwicklung, sodass eine Campushochschule mit modernsten Labors für die Naturwissenschaften und einer Hochschulbibliothek entstand. Die Erarbeitung eines Leitbildes für die Hochschule und deren Profilierung im nationalen und internationalen Raum nicht nur über die Qualität des Studiums sondern auch über wissenschaftliche Beiträge der Hochschule ist von Ihnen angestoßen und verantwortet worden.

Verleihung am: 29.11.2004

Gesundheit ist ein Menschenrecht. Dieses Recht zu verwirklichen ist in Deutschland auch eine Aufgabe der Gesetzlichen Krankenversicherung. Daran hat Rolf Steinbronn in Sachsen mitgewirkt, seit er 1999 Vorstandsvorsitzender der AOK Sachsen wurde. Er hat diese Krankenversicherung erfolgreich in die Fusion mit der AOK Thüringen geführt und die neue AOK PLUS zur bedeutendsten Ortskrankenkasse in Deutschland gemacht. Sie sichert derzeit für fast die Hälfte aller Krankenversicherten in Sachsen und Thüringen den Zugang zu hochwertiger medizinischer Versorgung. Dass Sachsen heute ein modernes, flexibles und qualitativ hochwertiges Gesundheitswesen hat, ist maßgeblich dem Einsatz von Herrn Steinbronn zu verdanken. Dass ihm Sachsen nicht nur im Beruf am Herzen liegt, beweist der gebürtige Schwabe darüber hinaus durch sein ehrenamtliches Engagement als Kurator der Kulturstiftung Radeberg und der Helene-Maier-Stiftung in Kreischa, die sich um Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen kümmert.

Verleihung am: 19.05.2014

Im Rahmen ihrer langjährigen Tätigkeit von 1958 bis 1985 im Hengstdepot Moritzburg nahm Herta Steiner entscheidenden Einfluß auf die Entwicklung der Pferdezucht in Sachsen und Thüringen. Sie legte so den Grundstein für die Sächsische Gestütsverwaltung und damit für die bis heute in Deutschland einmalige Konstruktion, bei der ein Landgestüt für zwei Bundesländer tätig ist und von beiden Landesregierungen finanziert wird. Ihr bedeutendster Verdienst ist die Erhaltung der Pferderasse »Schweres Warmblut«. Großen Wert hat Herta Steiner immer auf die Ausbildung qualifizierten Nachwuchspersonals gelegt. Deshalb stand auch die berufspraktische Ausbildung unter Ihrer Leitung.

Verleihung am: 12.10.2001

Seine Verdienste erwarb sich Klaus Stiebert ab Mitte der 60er Jahre bei der Literaturvermittlung im Geiste humanistischen bürgerlichen Bildungsgutes trotz des gegen ihn durch die DDR-Regierung verhängten Publikationsverbots. Die Übernahme des Amtes für Glaube und Literatur der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche im Jahr 1985 führte zum Verlust eines staatlichen Lehrauftrages. Er ist langjähriger Vorsitzender des Kuratoriums der Evangelischen Akademie Meißen. Nach 1989 hat Stiebert neben seinen beruflichen Verpflichtungen eine Fülle von Ehrenämtern, insbesondere im Bereich des Dezernates Kultur, Jugend und Sport der Landeshauptstadt Dresden, inne: darunter Mitglied der Stadtschreiberjury, im Kulturbeirat, in der Projektgruppe Literatur sowie als Kuratoriumsmitglied der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank und als Mitglied des Sächsischen Kultursenats, um nur einige zu nennen.

Verleihung am: 05.06.2000

Der starke Zustrom an Flüchtlingen stellte und stellt Bund, Länder und Kommunen vor große Herausforderungen. Als in der sächsischen Erstaufnahmeeinrichtung in Chemnitz 2013 die Aufnahmekapazität sehr schnell ausgeschöpft war, entstand in dieser Notsituation in Schneeberg in einer früheren Bundeswehrkaserne eine weitere Erstaufnahmeeinrichtung. Der Schneeberger Bürgermeister Frieder Stimpel trug diese Entscheidung mit und verteidigte sie gegen teils erheblichen Widerstand in der Stadt. Protesten gegen die geplante Unterbringung trat er entschieden entgegen und ließ sich dabei auch von persönlichen Anfeindungen nicht einschüchtern. Seinem Einsatz ist es auch zu verdanken, dass die Initiative »Schneeberg für Menschlichkeit« ins Leben gerufen wurde. Ziele der Initiative sind die Unterstützung der Asylbewerber im Alltag und die Information und Einbeziehung der Schneeberger. Durch die vielfältigen Aktivitäten gelang es, die Stimmung in der Stadt positiv zu beeinflussen. Das Engagement von Frieder Stimpel fand bundesweit Beachtung und macht anderen Mut, die sich mit ähnlichen Problemen vor Ort konfrontiert sehen.

Verleihung am: 01.06.2016

Der Mediziner, Theologe und Pianist Prof. Dr. Peter Stosiek (85) beteiligt sich seit mehreren Jahrzehnten aktiv am öffentlichen Diskurs und engagiert sich in besonderer Weise für Kirche und Gesellschaft. Sein Einsatz für Recht, Gerechtigkeit und Freiheit prägt sein gesamtes Leben. Zwischen 1955 und 1961 war er Sprecher der Katholischen Studentengemeinde und Mitbegründer der gesamtdeutschen Katholischen Deutschen Studenten-Einigung und geriet so ins Visier der DDR-Staatssicherheit. Im Jahr 1963 gründete er den Aktionskreis Halle der Katholischen Studentengemeinde und mahnte immer wieder demokratische Reformen in der DDR an – unter anderem auch in Schreiben an das Zentralkomitee der SED und an Erich Honecker. Seine Positionen und christlichen sowie humanen Werte vertrat er auch unter Inkaufnahme von Repressalien und Strafen. In der Wendezeit gehörte er zur ersten Reihe im »Neuen Forum« und am »Runden Tisch« in Görlitz. Später verarbeitete er als Autor diese Erfahrungen in seinen Büchern. Prof. Stosiek ist leidenschaftlicher Klavierspieler und engagierte sich regelmäßig ehrenamtlich als Organist in der Kirche St. Hedwig in Görlitz. Als kritischer Geist fördert er nach wie vor den Diskurs in der Gesellschaft – unter anderem mit Vorträgen und in Diskussionsrunden.

Verleihung am: 07.06.2022

Als Bildhauer und Modelleur gehört Herr Strang zu den wichtigsten Künstler-persönlichkeiten der Porzellanmanufaktur Meissen. Er hat in einer langen Tradition hoch berühmter Künstler wie Kirchner oder Kändler einen weiteren Höhepunkt bei der Ästhetisierung des keramischen Werkstoffes gesetzt und die Meissener Porzellanplastik aus der bisher eher konservativen Ausrichtung in eine moderne und eigenständige Formensprache übersetzt. Peter Strang widmet sich neben seiner Arbeit engagiert der Förderung junger Mitarbeiter und Nachwuchskünstler. Durch seine ungebrochene Kreativität, seine hohe fachliche Kompetenz und sein außerordentliches Leistungsvermögen genießt Peter Strang sowohl innerhalb der Manufaktur als auch bei den Liebhabern Meissner Porzellans höchstes Ansehen.

Verleihung am: 05.06.2000

Von 1991 bis 1996 war Frau Dr. med. Straßberger Vorsitzende der Personalkommission der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden und hat dort die Erneuerung der Hochschule entscheidend vorangetrieben. Sie hat in glaubhafter Weise ein schwieriges Amt ausgefüllt, in dem Entscheidungen zu treffen waren, die die Betroffenen nach den veränderten politischen und gesellschaflichen Rahmenbedingungen in ihren Lebensplanungen sehr beeinträchtigten. Ingrid Straßberger war aktiv in der Gründungskommssion zur Errichtung der medizinischen Fakultät an der TU Dresden tätig und hat damit einen bedeutenden Beitrag zur Erneuerung der Technischen Universität Dresden geleistet. 1996 wurde sie als Chefärztin an das Kreiskrankenhaus Freital berufen.

Verleihung am: 05.06.2000

Dr. Peter-Paul Straube prägt seit mehr als 20 Jahren die Bildungslandschaft in der Region Bautzen und Oberlausitz. 1995 begann er seine Arbeit im Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno. Dort war Dr. Straube zwischen 1998 und 2019 Rektor und schuf die Grundlagen dafür, dass heute zahlreiche Angebote wie beispielsweise kulturelle Veranstaltungen oder Bildungsprogramme mit Seminaren zu unterschiedlichen Themen umgesetzt werden können. Durch seine Organisationsleistung und Offenheit für Dialog vernetzte er das Bildungsgut in der Gesellschaft und etablierte es als bundesweit geschätzte Institution. Außerdem trieb Dr. Straube verschiedene Projekte zum Umweltschutz voran und setzte sich für die Anliegen des sorbischen Volkes ein. Auch war er von 2009 bis 2014 aktiv in der Bautzener Kommunalpolitik als Stadtrat und Mitglied des Sozialausschusses.

Verleihung am: 05.09.2023

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Jósef Tarniowy ist Direktor des Kreisarbeitsamtes Źary. Gemeinsam mit dem deutschen Partner-Arbeitsamt entwickelte er Anfang der 1990er Jahre ein innovatives Projekt gegen Jugendarbeitslosigkeit mit dem Ziel Fachkräfte für Landschaftspflege und -gestaltung auszubilden. Diese Initiative trug dazu bei, dass der Muskauer Park sich zu einem ganz besonderen Arreal entwickeln konnte. Die erfolgreiche Gestaltung und das Engagement für den Park überzeugte die UNESCO. Seit 2004 steht er auf der Welterbe-Liste. Dank seines persönlichen Einsatzes konnte die von den Arbeitsamtsbehörden beider Länder getragene und mitfinanzierte Maßnahme für durchschnittlich 20 Jugendliche an der damals noch bestehenden EU-Außengrenze auf fruchtbaren Boden fallen. Ein großer Erfolg dieser Jugendbeschäftigungsmaßnahme »Arbeiten und Lernen über Grenzen« ist die bis heute noch bestehende Festanstellung von Fachpersonal im Park. Touristen aus aller Welt genießen dieses einzigartige Kulturdenkmal an der sächsisch-polnischen Grenze im Herzen Europas.

Verleihung am: 11.09.2018

Dass die sächsische Verwaltung ihren jetzigen guten Entwicklungsstand erreicht hat, ist maßgeblich durch den Einsatz des Ministerpräsidenten a. D. Erwin Teufel möglich geworden. Er sah es nach seiner Amtsübernahme als eine seiner großen Aufgaben an, die von seinem Vorgänger im Amt initiierte Verwaltungshilfe für Sachsen fortzuführen. Er sorgte dafür, dass ca. 700 Beamte und Angestellte aus Baden-Württemberg Dienst im Rahmen der Aufbauhilfe in den Staatsministerien und in nachgeordneten Landesbehörden Sachsens leisteten. Darüber hinaus nahm Baden-Württemberg Mitarbeiter aus der Sächsischen Verwaltung im Rahmen eines Traineeprogrammes zur Qualifizierung in eigenen Landesbehörden auf. Weiterhin gewährleistete Ministerpräsident a. D. Teufel die Ausbildung des sächsischen Verwaltungsnachwuchses durch die Bereitstellung von Studienplätzen an der Fachhochschule in Ludwigsburg.

Verleihung am: 23.02.2006

 

Prof. Thiele gehört zu den renommiertesten Komponisten und Kompositionslehrern Deutschlands. Sein reiches kompositorisches Œvre umfasst nahezu alle Gattungen der ernsten Musik. In seinen Werken mischen sich Einsichten in die Tradition und Problem-geschichte musikalischer Kompositionen mit zeitnaher, aber nie modisch kurzatmiger Emotionalität. Auf Grund seiner zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen gilt Prof. Thiele im In- und Ausland zudem als hervorragender Analytiker und Theoretiker. Ausdruck der besonderen Wertschätzung der Leistungen Prof. Thieles als Komponist und Kompositionslehrer ist unter anderem die Einladung als Ehrengast in die Villa Massimo nach Rom im Jahr 1999. Besonders hervorzuheben ist das außergewöhnliche Engagement Prof. Thieles als erster demokratisch gewählter Rektor der Leipziger Hochschule für Musik und Theater nach 1989.

Verleihung am: 25.03.2002

Die Verleihung an Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich erfolgte aufgrund Ziffer IX. Satz 1 der Bekanntmachung des Ministerpräsidenten über die Stiftung des Verdienstordens des Freistaates Sachsen vom 27. Oktober 1996 kraft Amtes.

Verleihung am: 28.05.2008

Das Erlernen des Schreibens mit der Hand ist eine der wichtigsten Kulturtechniken des Menschen und ohne formale Standardisierung nicht möglich. Dr. Renate Tost hat sich um die Entwicklung und Förderung der Schulausgangsschrift in der Schulpraxis verdient gemacht. Mit der Entwicklung der Schulausgangsschrift hat sie einen großen kulturellen und gesellschaftlichen Beitrag zur Schreiberziehung und Bildung geleistet. Der Einsatz, den sie insbesondere auch ehrenamtlich für den Erhalt der Schulausgangsschrift gezeigt hat, ist außerordentlich verdienstvoll.

Verleihung am: 01.06.2016

U

Der Dresdner Maler Herr Prof. Uhlig hat einen eigenen Stil augeprägt, der nicht nur in Deutschland, sondern international Beachtung findet. Sein Werk ist gekennzeichnet durch die Distanz zum dargestellten Gegenstand. Mit künstlerischer Konsequenz verhielt er sich in der Zeit der DDR, ohne an den »sozialistischen Realismus« Zugeständnisse zu machen. Er steht in der großen Tradition sächsischen künstlerischen Schaffens, die er bereichert und weiterentwickelt hat. Seit 1995 lehrt er als Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und leitet dort eine Fachklasse.

Verleihung am: 20.07.1998

Wolfgang Uhlmann erwarb sich herausragende Verdienste um den Schachsport auf nationalem und internationalem Parkett. Seit der Mitte der 50-er Jahre war er die Nummer Eins des Schachsports in der DDR. 1959 verlieh ihm der Weltschachbund FIDE den Großmeistertitel. Von 1956 bis 1988 nahm er an elf Schacholympiaden teil. Er ist eine lebende Schachlegende und hat das Spiel in beiden Teilen Deutschlands über Generationen entscheidend mitgeprägt. Er ist überdies Buchautor und Publizist zum Thema Schachspiel sowie gefragter Experte für zahlreiche Schachzeitschriften. Im Jahr 2008 warb er als Botschafter in besonders engagiertem Maße für das weltweit wahrgenommene Großereignis der Schacholympiade in seiner Heimatstadt. Als Übungsleiter, Trainer, Mentor und Vorbild setzt er sich mit Erfolg bis heute für die besondere Ausbildung und Förderung von Nachwuchstalenten ein. Er hat Dresden zu einem beliebten und gefragten Ort für nationale und internationale Schachmeisterschaften gemacht.

Verleihung am: 11.09.2018

Der Maschinenbau hat in Sachsen eine lange Tradition. Karl Utz hat deshalb in der Abwicklung des DDR-Maschinenbaus eine Chance gesehen, das Portfolio seiner im schwäbischen Korb beheimateten Unternehmensgruppe zu erweitern. Im Jahre 1990 gründete er mit 30 ehemaligen Mitarbeitern des VEB Mechanisierung die Firma USK Karl Utz Sondermaschinen Kändler in Limbach-Oberfrohna. Sie projektiert und baut für Industriekunden komplexe Montagemaschinen, ohne die heute keine High-Tech-Produktion mehr möglich ist. Dank seiner umsichtigen Geschäftspolitik konnte Herr Utz nicht nur den Umsatz steigern sondern auch die Zahl der Mitarbeiter von 30 auf 220 erhöhen. Das Unternehmen zählt damit zu den größten Arbeitgebern in Limbach-Oberfrohna und konnte inzwischen auch mit Großaufträgen aus den USA und Indien auf internationalem Parkett Fuß fassen. Durch konsequente Kundenorientierung ist das Unternehmen zu einem wichtigen Partner namhafter Industriekunden wie DaimlerChrysler, BMW oder VW Mechatronic geworden.

Verleihung am: 15.01.2007

V

Arnold Vaatz wurde 1982 wegen Reservewehrdienstverweigerung für sechs Monate inhaftiert und gleichzeitig zur Zwangsarbeit im Stahlwerk Maxhütte (Unterwellenborn) verpflichtet. Doch sein Wille zur Veränderung wurde nicht gebrochen. 1989 schloss sich Vaatz dem Neuen Forum an und wurde dessen Pressesprecher. Als Stellvertreter des Regierungsbevollmächtigten des Bezirkes Dresden 1990 und von 1990 bis 1991 als Chef der Sächsischen Staatskanzlei wirkte er maßgeblich am Aufbau der neuen Verwaltung im Freistaat Sachsen mit. Von 1992 bis 1998 war er Sächsischer Staatsminister für Umwelt und Landesentwicklung. Von 1990 bis 1998 war Arnold Vaatz Mitglied des Sächsischen Landtages, seit 1998 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages.

Verleihung am: 13.10.2009

Die aus Baden-Württemberg stammende Franziskanerschwester Magdalena kam 1991 nach Sachsen und begann ihren missionarischen Dienst im Lausitzer Seenland Klinikum Hoyerswerda in der Krankenhausseelsorge. Sie kam nicht von ungefähr nach Hoyerswerda. Sie wusste von den Problemen in dieser Stadt und Region. Die systematisch notwendige Umstellung des Braunkohleabbaus auf einen ökologisch verträglichen Bergbau und die Rekultivierung nicht mehr genutzter Abraumgebiete brachte Arbeitslosigkeit und Abwanderung der Menschen aus der Region mit sich. Schwester Magdalena begleitete die Menschen in diesem schwierigen Umgestaltungsprozess und begegnete ihnen mit Einfühlsamkeit in Seelsorge, psychologischer Betreuung und praktischer Hilfe. Gemeinsam mit Schwester Manfreda schuf sie Orte, an denen suchende Menschen dem Frieden ihrer Seele ein Stück näher kamen. Dazu gehörte auch die Einrichtung der Krankenhauskapelle im Klinikum. Schwester Magdalenas Tätigkeit ging weit über ihr berufliches Wirken in der Krankenhausseelsorge hinaus. Sie betreute die Patienten auch nach deren Entlassung aus der Klinik und übernahm die Notfallseelsorge und Hausbesuche. Sie sprach den Menschen Mut zu und begleitete sie bei schwersten Leiden zu Hause oder im Hospiz in den Tod. Mit ihrem engagierten und emotional wirkungsvollem Dienen in dem karitativ tätigen Franziskanerinnen-Orden stand sie den Menschen bei, wenn sie in ihrer Not Hilfe und Fürsprache brauchten. In der Schwesternstation des katholischen Gemeindezentrums St. Thomas Morus, einem geistlich sozialen Zentrum in der Hoyerswerdaer Neustadt, schaffte die Franziskanerin einen Anlaufpunkt für hilfesuchende Menschen. Ihr unermüdlicher und aufopferungsvoller Dienst am Menschen wird bis heute sehr geschätzt. Mit ihrer eigenen vorbildlichen Lebensweise gab und gibt sie gerade labilen Mitmenschen Kraft und psychischen Halt. Die Achtung vor der Würde jedes Einzelnen, die ihr Handeln bestimmt, ist beispielgebend für Jung und Alt.

Verleihung am: 01.03.2012

 

Wolfgang Vogel (69) engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für die sächsische Landwirtschaft. Durch sein Wirken in verschiedenen landwirtschaftlichen Gremien wie dem Sächsischen Landesbauernverband, dem Deutschen Bauernverband und der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. hatte er großen Anteil am Integrationsprozess der ostdeutschen Betriebe in die gesamtdeutsche Landwirtschaft. Von 2016 bis 2020 vertrat Wolfgang Vogel die Interessen der sächsischen und ostdeutschen Bauern als Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes. Bis heute wirkt er ehrenamtlich in zahlreichen Gremien der Landwirtschaft mit und setzt sich dort für die Anliegen der sächsischen Landwirte regional sowie überregional ein.

Verleihung am: 06.07.2021

Das Handeln von Prof. Brigitte Voit ist bestimmt von ihrem großen Engagement zur Schaffung strategisch-wissenschaftler Allianzen für einen international sichtbaren Forschungsstandort. In außergewöhnlicher Weise verbindet die TU-Professorin und Wissenschaftliche Direktorin des Leibniz-Instituts für Polymerforschung die Zusammenarbeit universitärer und außeruniversitärer wie auch nationaler und internationaler Forschung. Die Institutionen arbeiten und forschen unter ihrer Leitung einzigartig im Exzellenzcluster der TU Dresden zusammen. So werden neue exzellente Wissenschaftler und Studenten nach Dresden geholt und Kontakte zu Partnern angebahnt. Prof. Voit leistet auch in der biomedizinischen Forschung Herausragendes. Mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit, mit einer Vielzahl von Veröffentlichungen, Vorträgen und Patenten trägt sie maßgeblich zum hohen Ansehen des Wissenschaftsstandortes Dresden und Sachsen bei.

Verleihung am: 29.05.2017

Herr Hans-Peter von Kirchbach, Generalinspekteur a. D. hat ohne Vergütung mit seiner Kommission die Erfassung und Bewertung der extremen Wetterdaten durch die dafür zuständigen Stellen sowie die daraufhin von den kommunalen und staatlichen Stellen veranlassten Maßnahmen des Bevölkerungsschutzes geprüft. Im Mittelpunkt seiner Untersuchungen standen die Effizienz der Melde- und Alamierungswege zum Schutz der Bevölkerung vor den Folgen extremer Wetterlagen. Der sogenannte »Kirchbachbericht« enthält 50 Vorschläge zur Verbesserung des Katastrophenschutzes sowie des Hochwassermeldesystems in Sachsen. Im Ergebnis der Ursachenforschung fasst er zusammen, dass die gesetzlichen und tatsächlichen Vorkehrungen nicht in der Lage waren, die Flutkatastrophe zu verhindern. Die Vorschläge will der Bericht als Gesamtpaket verstanden wissen, nach dessen Umsetzung Sachsen in der Lage ist, künftigen Katastrophen besser gerüstet begegnen zu können. Die Empfehlungen und Erfahrungen, die im Kirchbachbericht nieder geschrieben sind, sind in der »Neuen Konzeption zum Schutze der Bevölkerung bei außergewöhnlichen Gefahren und Ereignissen sowie Katastrophen im Freistaat Sachsen« zusammengefasst und werden schrittweise umgesetzt. Sachsen erhält damit ein optimales Katastrophenschutzsystem.

Verleihung am: 10.01.2005

Mit der Wiederansiedlung der traditionsreichen Giesecke & Devrient Wertpapierdruckerei in Leipzig und dem Kauf der Papierfabrik Königstein sowie darauf folgenden Investitionen in die Standorte hat sich die Unternehmerin Verena von Mitschke-Collande in besonderem Maße für die Stärkung des Wirtschaftsstandortes eingesetzt. Darüber hinaus setzte sie sich für eine Vielzahl kultureller und sozialer Projekte ein. So wurde durch die von ihr initiierte Gründung der Stiftung Werkstattmuseum Leipzig für Druckkunst im Jahr 1991 die einzigartige Privatsammlung der grafischen Industrie Leipzigs vor der Zerschlagung und Vernichtung gerettet. Ihrem Engagement zu verdanken ist auch, dass das Museum für Druckkunst Leipzig ohne ihre Zuwendungen, das Einwerben von privaten Spenden und das Netzwerk nicht zu finanzieren wäre. Im Vordergrund ihres sozialen Engagements steht die Gründung der Giesecke & Devrient-Stiftung. Deren Ziel ist die Förderung von Bildung, interkultureller Kompetenz und Völkerverständigung für junge Menschen.

Verleihung am: 26.06.2015

Unmittelbar nach der Friedlichen Revolution hat sich Professor von Wyszecki als der letzte noch lebende Schüler von Heinrich von Tessenow, dem Schöpfer der Architektur des Festspielhauses Hellerau, mit großem persönlichen Einsatz um die Rettung dieses einmaligen Architek-turerbes bemüht. Das gemeinsame Wissen um den Architekten Tessenow brachten er und seine Mitstreiter in die denkmalpflegerische Sanierung ein. Bei den Bau- und Architek-turwettbewerben der Wüstenrot-Stiftung für die Gesamtplanung des Festspielhausgelän-des hat Werner von Wyszecki als Beirat und Mitglied verschiedener Jurys eine prägende Rolle gespielt. Zusammen mit dem Vorstand des Deutschen Werkbundes hat von Wyszecki im Jahr 2000 den Grundstein für ein Heinrich-Tessenow-Institut gelegt.

Verleihung am: 23.06.2003

W

Von 1992 - 1994 war er Gründungsdirektor des Instituts für Wissenschaft und Technikgeschichte an der TU Bergakademie Freiberg. Neben der Wissensvermittlung wurde Prof. Wagenbreth durch seine Veröffentlichungen als hochrangiger Wissenschaftler bekannt. Zahlreiche Arbeiten haben den Rang von Standardwerken erlangt und werden auch international häufig zitiert. Darunter sind Werke, die sich auf sächsische Themen beziehen wie den Bergbau im Erzgebirge, Georgius, Agricola und speziell auf den Freiberger Bergbau. Das Hauptverdienst von Prof. Wagenbreth liegt in seinem Einsatz für die technischen Denkmale in der ehemaligen DDR. Wesentlich hat er damit zu deren Erhalt im Arbeitsbereich des heutigen Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen beigetragen.

Verleihung am: 02.11.2000

Seit 20 Jahren unterstützen Heinrich und Rosemarie Wagner in herausragender Weise und mit hohem ideellen und finanziellen Engagement kulturelle, wissenschaftliche, kirchliche und soziale Einrichtungen in Leipzig, der Heimatstadt von Heinrich Wagner. Dazu gehören unter anderem der Förderkreis Völkerschlachtdenkmal e. V. und die ev.-luth. Kirchgemeinde St. Thomas. Weiter fördern sie die akademische Forschung und Lehre im Bereich der Medien an den Leipziger Hochschulen. Speziell für die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig spendeten sie die Einrichtung eines Computerkabinetts. Für sächsische Studenten der Medienwissenschaften stifteten sie ein Stipendium. Trotz ihres hohen Alters begleiten sie alle von ihnen geförderten Vereine und Projekte mit viel Interesse und großem persönlichen Engagement.

Verleihung am: 31.05.2010

Dr. Herbert Wagner gehörte am 8. Oktober 1989 zu der Gruppe von Dresdnern, die sich den bewaffneten Polizisten mutig entgegenstellte. Als Mitglied der „Gruppe der 20“ gehörte er zu den Verhandlungsführern, die den friedlichen Dialog mit der Dresdner SED-Führung unter dem damaligen Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer suchte. Ab 1990 war Dr. Herbert Wagner kommunalpolitisch in Dresden aktiv, wo er nach den ersten freien Kommunalwahlen zum Oberbürgermeister gewählt wurde. Dieses Amt hatte er bis 2001 inne.

Verleihung am: 13.10.2009

Konrad Wagner hat sich auf musikkünstlerischem Gebiet hervorragende Verdienste erworben. Seit 1948 hat er sowohl die Kirchenmusik an der katholischen Hofkirche und Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen als auch die Kapellknaben künstlerisch geleitet und geprägt. Die durch berühmte Komponisten sowie das sächsische Königshaus gewachsene Tradition der katholischen Kirchenmusik in Dresden wurde dank seines Wirkens kontinuierlich weitergeführt und entwickelt. Die Kapellknaben formte er zu einem Chor, der sowohl klanglich als auch interpretatorisch in herausragender Weise zu einem anerkannten Träger der reichen und anspruchsvollen katholischen Kirchenmusiktradition in Sachsen geworden ist.

Verleihung am: 12.10.2001

Seit 20 Jahren unterstützen Heinrich und Rosemarie Wagner in herausragender Weise und mit hohem ideellen und finanziellen Engagement kulturelle, wissenschaftliche, kirchliche und soziale Einrichtungen in Leipzig, der Heimatstadt von Heinrich Wagner. Dazu gehören unter anderem der Förderkreis Völkerschlachtdenkmal e. V. und die ev.-luth. Kirchgemeinde St. Thomas. Weiter fördern sie die akademische Forschung und Lehre im Bereich der Medien an den Leipziger Hochschulen. Speziell für die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig spendeten sie die Einrichtung eines Computerkabinetts. Für sächsische Studenten der Medienwissenschaften stifteten sie ein Stipendium. Trotz ihres hohen Alters begleiten sie alle von ihnen geförderten Vereine und Projekte mit viel Interesse und großem persönlichen Engagement.

Verleihung am: 31.05.2010

Frau Prof. Wandtke hat sich um den Tanz in Dresden und insbesondere um die Tanzimprovisation an der Palucca Schule Dresden in großem Ausmaß und einer beispielhaften Qualität verdient gemacht. Während ihrer 20-jährigen Tänzerlaufbahn war sie am Deutschen Nationaltheater Weimar, am Staatsopernballett Dresden und an der Komischen Oper Berlin engagiert und arbeitete mit berühmten Regisseuren wie Walter Felsenstein, Götz Friedrich oder Joachim Hertz. 1979 kehrte sie, dem Ruf Gret Paluccas folgend, als Pädagogin für Neuen Künstlerischen Tanz und Improvisation an die Palucca Schule Dresden zurück. Seit dem Inkrafttreten des neuen Sächsischen Hochschulgesetzes ist die Palucca Schule Dresden die einzige eigenständige Tanzhochschule Deutschlands. Hanne Wandtke hat nach der Friedlichen Revolution die Leitung der Schule übernommen.

Verleihung am: 05.06.2000

Herr Prof. Dr. Dr. Günther Wartenberg hat sich hervorragende Verdienste um den Freistaat Sachsen und seine Bevölkerung im kulturellen und hochschulspezifischen Bereich erworben. Er hat sich in besonderer Weise um die Erforschung der Reformationsgeschichte und der territorialen Kirchengeschichte Sachsens verdient gemacht.

Verleihung am: 02.12.1998

Bernd Weber bringt sich seit mehr als 30 Jahren ehrenamtlich als Vorsitzender des Regionalverbands Vogtland der Schwerhörigen und Ertaubten e. V. ein, um Gehörgeschädigte zu vernetzen und ihnen eine bessere gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Obwohl er nicht selbst betroffen ist, trat er 1984 dem späteren Schwerhörigenverein Reichenbach und Umgebung e. V. bei und übernahm nach dessen Auflösung im Jahr 2018 die Leitung der daraus hervorgegangenen Selbsthilfegruppe. 1992 brachte er den Zusammenschluss von acht Schwerhörigenvereinen unter einen Dachverband auf den Weg, um ein größeres Informations- und Austauschnetzwerk für die Betroffenen zu schaffen. Auf seine Initiative geht auch die Beschaffung einer mobilen Beratungsstelle für Schwerhörige und Spätertaubte, deren Angehörige und Interessenten zurück. Im sozialen Bereich engagiert sich Bernd Weber außerdem in den Behindertenbeiräten der Stadt Reichenbach und des Vogtlandkreises.

Verleihung am: 05.09.2023

Frau Melanie Weber war als Sekretärin tätig und lebt heute als Invalidenrentnerin in Freiberg. Sie wurde mit dem Verdienstorden ausgezeichnet, weil sie sich seit vielen Jahren in besonderem Maße für politische Häftlinge und politisch Verfolgte eingesetzt hat.

Verleihung am: 27.10.1997

Durch sein künstlerisches Wirken als Musiker und Hochschullehrer hat sich Prof. Webersinke hervorragende Verdienste erworben. Zeit seines Lebens hat er in herausragender Weise als Pianist und Organist deutsche Aufführungstraditionen gepflegt und weiterentwickelt. Besonders hervorzuheben ist seine Interpretation der Klavier- und Orgelwerke von Johann Sebastian Bach sowie von Wolfgang Amadeus Mozart. Seine Doppelbegabung sowohl als Organist wie auch als Pianist wirkte sich im Unterricht besonders positiv aus. Er erhielt eine Gastprofessur in Tokyo, leitete regelmäßig Meisterkurse an anderen Hochschulen und ist bei Musikwettbewerben ein ebenso gefragter wie unbestechlicher Juror. Aufgrund seiner Gastvorlesungen in Tokyo kamen viele japanische Studenten nach Dresden, um hier ihr Musikstudium fortzusetzen.

Verleihung am: 12.10.2001

Herr Wege stand als Prokurist der CMA, Centrale Marketing Gesellschaft für Agrarprodukte, den ostdeutschen Bundesländern und insbesondere dem Freistaat Sachsen von Beginn an mit Rat und Tat zur Seite. Auf unkomplizierte und kollegiale Art hat er gemeinsam mit dem sächsischen Landwirtschaftsministerium zahlreiche Maßnahmen der Absatzförderung für sächsische Produkte unterstützt und begleitet. Dass das CMA-Gütezeichen als Grundlage für das sächsische Qualitäts- und Herkunftszeichen für Agrarprodukte »Spezialitäten aus Sachsen« genutzt werden und somit das sächsische Zeichen auf einem gut funktionierenden Kontrollsystem aufbauen konnte, hat er ebenso vermittelt wie das Qualitätsprogramm »Sachsens Ährenwort«, das als erstes Verbundprojekt dieser Art im Getreidebereich das CMA-Prüfsiegel erhalten konnte.

Verleihung am: 23.06.2003

Herbert Weimert hat sich durch ein mehr als 40-jähriges ehrenamtliches Engagement im Orthopädie-Schuhmacher-Handwerk hervorragende Verdienste erworben. Er selbst hat in seiner beruflichen Tätigkeit 24 Lehrlinge und 21 Gesellen ausgebildet. Maßgeblich war er an der Wiedereröffnung der Meisterschule für die Orthopädie-Schuhtechnik in Siebenlehn beteiligt. Das Geschäft und die Werkstatt von Herrn Weimert wurde vom Augusthochwasser 2002 völlig zerstört. Da er seinen zwölf Mitarbeitern die Arbeitsplätze erhalten wollte, baute er im Alter von 70 Jahren noch einmal das Unternehmen neu auf. In dieser kritischen Phase stellte er die Verantwortung für das Orthopädiehandwerk nicht zurück und ließ sich zusätzlich noch im September 2002 erneut zum Obermeister der Innung für Orthopädieschuhtechnik wählen.

Verleihung am: 16.01.2006

Er wird mit dem Verdienstorden des Freistaates Sachsen augezeichnet, weil er sich während seiner Amtszeit wie auch in den Jahren vor der Einheit Deutschlands um das Land Sachsen, vor allem im Bereich des Umweltschutzes, auf vielfältige Weise verdient gemacht.

Verleihung am: 27.10.1997

Gunter Weiß betreut ehrenamtlich seit mehr als 20 Jahren die Hobbyschnitzer der Region. Er vermittelt ihnen nicht nur handwerkliche Fähigkeiten, sondern auch ein Gefühl für den Werkstoff Holz. Gunter Weiß versteht es, künstlerische Fähigkeiten bei anderen Menschen zu wecken und auszubauen. Die erzgebirgische Schnitzkunst hat eine lange Tradition, deren Fortbestand einerseits durch professionelle Ausbildung gesichert wird. Andererseits kann diese Tradition nur dauerhaft verankert werden, wenn sie auch als künstlerische Freizeitgestaltung ausgeübt wird. Gunter Weiß Wirken ist somit insbesondere auch für junge Menschen, denen er eine sinnvolle und Kreativität fördernde Freizeitbeschäftigung bietet, von herausragender Bedeutung.

Verleihung am: 25.03.2002

Herr Prof. Dr. Folker Weißgerber ist als Mitglied der Führungsgremien der Marke Volkswagen und der Volkswagen AG sowie als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Volkswagen Sachsen GmbH verantwortlich für die Produktionsstandorte Chemnitz, Mosel und Zwickau sowie für das Gemeinschaftsunternehmen mit Siemens in Stollberg und die mit diesen Standorten verbundenen Arbeitsplätze. Gleichermaßen geht auf Prof. Dr. Weißgerber die Gläserne Manufaktur in Dresden zurück. Sie basiert nicht nur auf einem völlig neuen Markenkonzept sondern ist darüber hinaus ein sowohl architektonischer wie auch touristischer Anziehungspunkt. Sein Wirken beschränkt sich nicht nur auf Volkswagen sondern auch auf die Verbindung zwischen Forschung und Industrie. Seine Erfahrungen aus dem Automobilbau vermittelt er als Honorarprofessor für »Fertigungsstrategien im Automobilbau« den Studenten der TU Chemnitz und durch Ihren Vorsitz im Kuratorium des Frauenhofer Instituts Werkzeugmaschinen und Umformtechnik. Sein Management Know-how stellt Prof. Dr. Weißgerber Firmen und öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung. Durch die Unternehmensansiedlugen von Volkswagen entstehen in Zuliefererbetrieben zusätzliche Arbeitsplätze. Darüber hinaus übte Prof. Dr. Weißgerber Signalwirkung aus, sodass heute ein erheblicher Teil der deutschen Automobilproduktion aus Sachsen kommt.

Verleihung am: 29.11.2004

Mit vollem Einsatz, weit über das berufliche Maß hinaus und ohne an die eigene Sicherheit zu denken, hat Pfarrer Frieder Balthasar Wendelin sich in der DDR für politische Häftlinge eingesetzt. In der Zeit der Friedlichen Revolution bewirkte er durch außerordentliches Verhandlungsgeschick die Freilassung der letzten politischen Häftlinge. Zusammen mit einem westdeutschen ehemaligen Richter sichtete und überprüfte er im Herbst 1990 nach der Wiedervereinigung die Urteile der noch Inhaftierten. Besonders ging es Herrn Wendelin hierbei auch um die alten Männer im Gefängnis »Bautzen II«, die wegen Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit noch inhaftiert waren.

Verleihung am: 16.01.2006

Dr. Ernst Wirth war Mitbegründer der ersten Bürgerinitiative, aus der später das Neue Forum Bischofswerda hervorging. Er organisierte die Montagsdemonstrationen in seiner Heimatstadt mit und war an der Auflösung der Stasi-Zentrale mitbeteiligt. Intensiv arbeitete er an der Bildung neuer Strukturen im Gesundheitswesen in seiner Heimat mit.

Verleihung am: 13.10.2009

Als Finanzvorstand der Verbundnetz Gas AG hat er daran mitgewirkt, den DDR-Betrieb »Technische Leitung Ferngas« zu einem modernen und erfolgreichen Energieunternehmen zu entwickeln. Er hat die internationale Ausrichtung, die Modernisierung der Infrastruktur und die Erkundungstätigkeit nach Erdgasvorkommen in Norwegen durch seine Expertise erst möglich gemacht. Zugleich setzt er sich für gesellschaftliche Vorhaben ein. So hat er eine Reihe von sächsisch-polnischen Kunstprojekten initiiert, die in vier polnischen Städten und Leipzig gezeigt wurden. Er engagiert sich zudem für eine Unterstützung des Brückepreises der Europastadt Görlitz/Zgorzelec. Als Mitinitiator der Initiative »Verbundnetz für Demokratie und Toleranz« macht sich Gerhardt Wolff in Ostdeutschland stark für eine spürbare Aufwertung der demokratischen Zivilgesellschaft in den Kommunen.

Verleihung am: 31.05.2010

Als Mutter sorgt sie für die ihr anvertraute klösterliche Gemeinschaft. Bereits lange bevor sie in das Amt der Äbtissin im Jahr 1993 gewählt wurde, leitete sie das Behindertenheim »St. Josef« und das Klostergut in Schlegel. Sie setzte sich dafür ein, dass die behinderten Menschen stets gut umsorgt und ihren Fähigkeiten entsprechend auch beschäftigt wurden. 1992 wurde mit der Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt das Internationale Begegnungszentrum im Kloster St. Marienthal gegründet. Es ist das Verdienst der ehrwürdigen Äbtissin, dass dieses seit vielen Jahren weit über die Grenzen Sachsens hinaus als Tagungsort geschätzt wird. Mit der umfangreichen Sanierung des Pater-Kolbe-Hofes in Schlegel sorgte sie für eine wesentliche Verbesserung der Lebensbedingungen im Behindertenheim. Das Kloster spielt heute als karitative Einrichtung, Touristenmagnet, Veranstaltungszentrum und Arbeitgeber eine wichtige Rolle in der Region.

Verleihung am: 31.05.2010

Mit seinem mutigen Einsatz für Freiheit und Demokratie gilt der ehemalige Pfarrer und Bürgerrechtler als einer der Urväter der Friedlichen Revolution. Als Pfarrer beriet Christoph Wonneberger zu DDR-Zeiten Wehrdienstverweigerer und gründete die landesweite Initiative Sozialer Friedensdienst. 1982 schlug er regelmäßige Friedengebete in verschiedenen Kirchen der DDR vor und koordinierte seit 1987 die wöchentlichen Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche. Außerdem rief er vor dem Mauerfall mehrere oppositionelle Gruppierungen ins Leben, unter anderem die Arbeitsgruppe Menschenrechte, und bot so der SED-Diktatur die Stirn. 1995 verlieh Alt-Bundespräsident Roman Herzog ihm den Bundesverdienstorden. Seine Erfahrungen und Erlebnisse bringt er auch heute ein – mit Reden, Interviews und Publikationen. Dabei wirbt er dafür, den Geist der Zivilcourage wieder verstärkt in den Vordergrund zu rücken.

Verleihung am: 26.06.2015

Großes bürgerschaftliches Engagement für den Erhalt der Kirche St. Nicolai, des Jahrhunderte alten Mittelpunktes der Stadt Pulsnitz, markiert den Verdienst von Herrn Wolfgang Wübbens. 1945 hatte die Familie von Helldorff, der seine Gattin entstammte, ihren Besitz in Pulsnitz, Rammenau und Nebra durch Enteignung verloren. Über die im Gedenken an seine Frau gegründete Stiftung stellte Wolfgang Wübbens in den Jahren 1995 bis 1998 über eine halbe Million Euro für die Restaurierung und Sanierung der St. Nicolai Kirche in Pulsnitz bereit. Sein Engagement ist ein Beispiel privaten Mäzenatentums zur Erhaltung von Baudenkmälern.

Verleihung am: 23.06.2003

Der Elektrotechniker und Maschinenbauer hat als Vorstandsmitglied der Siemens AG einen engen Kontakt mit den südwestsächsischen Hochschulen gepflegt, insbesondere auf dem Gebiet der Automatisierungs- und Steuerungstechnik. So hat er maßgeblichen Anteil an der strategischen Partnerschaft der Siemens AG und der TU Bergakademie Freiberg im »Center for Knowledge Interchange« sowie am Aufbau und der Erweiterung des Lehr- und Forschungslabors zur Prozessautomation. Als »Siemens Pate« fördert er Studenten der Hochschulen in Chemnitz, Freiberg und Zwickau mit einer speziellen praxisnahen Ausbildung. Bereits Schüler begeistert er in einem eigens dafür geschaffenen Verein für technische und naturwissenschaftliche Fächer. Seit 2002 wirkt Klaus Wucherer am Institut für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse der TU Chemnitz als Honorarprofessor.

Verleihung am: 31.05.2010

Der Landwirt, Agrarwissenschaftler und Unternehmer Volker Wulff ist Turnierleiter der PARTNER PFERD auf dem Messegelände in Leipzig. Er hat die Veranstaltung zu einer Institution im nationalen und internationalen Pferdesport entwickelt. Im Jahr 2011 gelang ihm in Leipzig eine Weltpremiere, denn es fanden erstmals vier Weltcup-Finale im Rahmen der PARTNER PFERD statt. Internationaler Weltklassesport, erstklassige Veranstaltungen und eine Messe mit über 250 Ausstellern sowie jährliche Zuschauerrekorde sind das Resultat. Davon profitieren in besonderem Maße die Messestadt Leipzig, der Tourismus und der Dienstleistungssektor. Sein bundesweites ehrenamtliches Engagement für Kinder in den Bereichen außerschulische Bildung und Pferdesport als Stiftungsmitglied von »Leipzig hilft Kindern« und Gründungsmitglied des »Pferde für unsere Kinder e. V.« sowie Unterstützer verschiedener sozialer Kinderprojekte ist außerordentlich.

Verleihung am: 11.09.2018

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Frau Ruth Zacharias ist bereits als Kind vollständig erblindet. Insbesondere nach dem Abitur während der Ausbildung zur Gemeindepädagogin in einer kirchlichen Einrichtung erfuhr sie die Reserviertheit gegenüber Menschen mit Behinderungen. Diese Erfahrung setzte in ihr fast übermenschliche Energien frei, sie widmete sich fortan der Aufgabe, den vom Schicksal besonders schwer geschlagenen taubblinden Menschen zu helfen, ihr Schicksal zu meistern und ein menschenwürdiges Leben zu führen. Sie erweiterte daraufhin ihre Ausbildung und war in der Lage, diesen Menschen nicht nur berufspraktisch sondern auch seelsorglich zu helfen. Aus Spendengeldern und nur einem geringem Betrag an öffentlichen Fördermitteln baute sie eine Villenruine zu einer Begegnungs- und Beratungsstätte mit einem angeschlossenem Blindenduftgarten aus. Dies ist ein deutschlandweit einmaliges Projekt, dass große Beachtung findet. Angeschlossen wird ein Wohn- und Arbeitsprojekt für 22 Taubblinde, die in dem Gewächshaus, das integrierter Teil des Projektes ist, arbeiten werden. Ihrem unermüdlichen Einsatz ist es zu danken, dass der Taubblindendienst e. V. als Fachverband im Diakonischen Werk der EKD inzwischen einen festen Platz einnimmt.

Verleihung am: 29.11.2004

Als Oberbürgermeister der Stadt Wrocław hatte Bogdan Zdrojewski großen Anteil an der Wiederbelebung der sächsisch-niederschlesischen Zusammenarbeit. Er leistete einen herausragenden Beitrag zur Novellierung der Partnerschaftsvereinbarung zwischen Wrocław und Dresden, die 1994 ratifiziert wurde. Sein Einsatz für eine freundschaftliche und Völker verbindende Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Niederschlesien ist von Toleranz und Weltoffenheit geprägt. In seiner Amtszeit als Oberbürgermeister ließ er in der Wandelhalle des Rathauses eine Galerie von 20 bedeutenden Bürgern Breslaus bzw. Wrocławs aufstellen. Bogdan Zdrojewski zählt zudem zu den Förderern des Fürst-Pückler-Parks und dessen Anerkennung als Weltkulturerbe. Als Minister für Kultur und Nationales Kulturerbe der Republik Polen setzte er sich für die Intensivierung der kulturellen Zusammenarbeit und die Aufarbeitung und Erhaltung des gemeinsamen deutsch-polnischen Kulturerbes ein.

Verleihung am: 02.10.2012

Prof. Dr. Zeller hat sich auf besondere Weise für die Entwicklung des Freistaates Sachsen nach der Wiedervereinigung eingesetzt. Der gebürtige Baden-Württemberger ging als Beamter Ende 1989 im Rahmen der Wiederaufbauhilfen nach Sachsen. Er übernahm die Abstimmung mit Verwaltung, Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Bürgerinnen und Bürgern und entwickelte das Land sukzessiv weiter. So setzte er sich für den Wiederaufbau und Neubau der Verkehrs- und Straßenanlagen ein und engagierte sich im Bereich des ÖPNV, der Eisenbahn sowie dem Neubau der beiden Flughäfen Dresden-Klotzsche und Leipzig/Halle. Hervorzuheben ist auch sein besonderes Engagement für die Berufsakademie Sachsen. Prof. Dr. Zeller etablierte die Studienakademie Plauen als weiteren Standort und förderte die Gleichstellung der Hochschulabschlüsse. Zudem wirkte er im Zusammenhang mit der Novellierung des Sächsischen Berufsakademiegesetzes und der Evaluierung durch den Wissenschaftsrat.

Verleihung am: 17.10.2020

Als Ärztin und Initiatorin des sächsischen Palliativ- und Hospizwesens hat Maria Ziegenfuß nach der Friedlichen Revolution und dem dann folgenden Aufbau neuer Strukturen im Freistaat Pionierarbeit geleistet. Bereits in der DDR engagierte sie sich als Ärztin in der Sterbebegleitung. Mit ihrer christlichen Überzeugung setzte sie sich für eine seelsorgerische Begleitung ein, um bei Sterbenden und Angehörigen Sorgen und Ängste zu lindern. Mit Mut und Begeisterung baute sie in Sachsen ein Netzwerk der Hospiz- und Palliativbewegung auf und trug das Thema in die Öffentlichkeit. In der Folge setzte sie sich außerdem für eine würdevolle Bestattung von Früh- und Totgeburten ein. 2005 ergriff sie die Initiative zur Gründung des Vereins Sternenkinder. Dieser bietet die Bestattung von Früh- und Totgeburten an, organisiert Gedenkfeiern und begleitet die Hinterbliebenen in deren Trauer.

Verleihung am: 26.06.2015

Prof. Zimmermann leitete als Beauftragter des Regierungsbevollmächtigten für den Bereich Dresden das Ressort Kultur in der Bezirksverwaltungsstelle und war zugleich Mitglied des Aufbaustabes Kultur. In dieser Eigenschaft wie auch als Landtagsabgeordneter gestaltete er nach der Friedlichen Revolution maßgeblich die neue sächsische Kulturlandschaft mit. Das Kulturraumgesetz trägt auch seine Handschrift. Nach dem Wechsel in eine Professur für Kulturgeschichte an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden half er mit, Strukturen kultureller Arbeit in freier Trägerschaft aufzubauen. Seitdem ist er erfolgreich als Präsident des Sächsischen Musikrates, im Rundfunkrat des Mitteldeutschen Rundfunks, als Senator im Sächsischen Kultursenat und im Stiftungsrat der Bürgerstiftung tätig.

Verleihung am: 25.03.2002

Prof. Udo Zimmermann ist einer der herausragenden Gestalter des europäischen Musiklebens. Seine Arbeit hat das Musikleben in Sachsen und darüber hinaus immer wieder befruchtet. Sein Ruf als Musikwissenschaftler führte zu Vorlesungen und Seminarverpflichtungen an zahlreichen Universitäten in Europa und Übersee. Seit 1990 ist er Intendant der Oper Leipzig. Insbesondere seine Tätigkeiten dort machten die Oper zu einem Haus von europäischem Rang. Prof. Zimmermann ist einer der meist gespielten Komponisten der Gegenwart. Ebenso herausragend ist sein Wirken als Dirigent. Er ist ordentliches Mitglied bedeutender Europäischer Akademien, Kurator des Schleswig-Holstein Festivals, Ehrenmitglied der Sibelius Gesellschaft Helsinki und Präsident des Sächsischen Kultursenats.

Verleihung am: 19.03.2002

Herr Dr. Bernd Zöphel hat mit enormen persönlichen Einsatz und großem fachlichen Können die KUKA Werkzeugbau Schwarzenberg GmbH unter seiner Leitung über die Landesgrenzen hinaus zu einem der erfolgreichsten und modernsten Unternehmen nicht nur im Oberen Erzgebirge sondern auch zum erfolgreichsten und modernsten Werkzeugbauer Europas etabliert. Mehrfach wurde sein Unternehmen von den Abnehmern, z.B. von Volkswagen, mit Preisen ausgezeichnet. Als größtes Unternehmen im Landkreis Aue - Schwarzenberg mit ca. 700 Mitarbeitern profitieren insbesondere viele junge Menschen aus der Region von seiner außergewöhnliche hohen Bereitschaft zur Ausbildung. Damit hat er viele junge Menschen zum Verbleib in ihrer Heimat bewegt und zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Sachsen bedeutsam beigetragen. Herr Dr. Zöphel ist aktives Mitglied im Förderverein der Richard-Hartmann-Schule Chemnitz, dort ist er mit der Aufnahme neuer Ausbildungsrichtungen speziell für den Werkzeugbau nicht nur gesellschaftlich sondern auch innovativ engagiert. Damit unterstützt er maßgebend die Ausbildung von in der Region benötigten Fachkräften mit Rat und Tat. Seit 1996 arbeitet Dr. Zöphel im Kuratorium des Fraunhofer Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik in Chemnitz aktiv mit.

Verleihung am: 10.01.2005

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